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"Mit der Vergangenheit habe ich abgeschlossen"

In Österreich ist es ruhig geworden um Ricardo Moniz.

Der Niederländer führte Salzburg in der vergangenen Saison zum Double, nur um wenige Wochen danach seinen Rücktritt bekannt zu geben.

Der Abgang des 48-Jährigen war für viele Fans sicher ebenso überraschend, wie sein nächster und damit aktueller Arbeitgeber: Ferencváros Budapest.

Die Geschichte, wie es den Coach in die Donau-Metropole verschlagen hat, ist allerdings wenig spektakulär. „Den Kontakt hat mein Manager hergestellt“, so Moniz gegenüber LAOLA1.

Sportlich Luft nach oben

Auch wenn es um das Ungarisch des Niederländers noch nicht so gut bestellt ist und die Kommunikation mit den Spielern zumeist auf Englisch stattfindet, ist Moniz glücklich in Budapest. „Besonders das erste Heimderby gegen Újpest (Anm.: Ferencváros gewann 2:1) vor 17.000 Zusehern wird mir für immer in Erinnerung bleiben.“

Sportlich läuft es für die Grün-Weißen nicht einhundertprozentig nach Wunsch. Nach 22 Runden belegt der ungarische Rekordmeister Rang vier, welcher nicht zu einem internationalen Startplatz berechtigt. Videoton ist als Dritter gleichauf, MTK Budapest ist sechs Punkte entfernt, lediglich Leader Györ ist auf 13 Zähler entwischt.

Vereint mit Leonardo

Moniz gibt sich kämpferisch: „Im Fußball geht es für mich auch darum, das Unmögliche möglich zu machen. Wieso sollten wir nicht alle unsere restlichen Spiele gewinnen?“

Beim Erreichen dieses Ziels soll mit Leonardo ein Weggefährte Moniz‘ aus Salzburger Zeiten Helfen. Der Coach betont, dass der im Winter verpflichtete Brasilianer ein absoluter Wunschspieler gewesen sei: „Ich war und bin mir über seine Fähigkeiten im Klaren. Wir brauchen Spieler mit seiner Qualität."

Der Angreifer hat bislang einen Scorer-Punkt zu Buche stehen. „Wir werden ihn stufenweise aufbauen.“ Dass Leonardo einen schwierigen Charakter haben soll, weist Moniz entschieden zurück.

"Ich weiß, was ich tue"

Die ungarische „Nemzeti Bajnokság“ hält der gebürtige Rotterdamer in etwa für gleich stark wie die österreichische Bundesliga. Ansonsten beschäftigt sich Moniz kaum mehr mit Österreich. Auch nicht mit seinem alten Team, Red Bull Salzburg.

„Ich verfolge die Arbeit der Mannschaft nicht. Mit der Vergangenheit habe ich abgeschlossen. Trotzdem wünsche ich dem Klub von ganzem Herzen alles Gute und viel Glück für die Zukunft.“

Auch den Rücktritt bereut er keine Sekunde lang: „Ich weiß genau was ich warum tue. Ich gehe immer meinen eigenen Weg, wenn sich wer auf meinen Sessel setzen möchte, soll er es machen. Aber erst, nachdem ich aufgestanden bin.“



Máté Esterházy