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"Es war mein Wunsch, einmal in den USA zu spielen"

Mit seinem Wechsel in die Major League Soccer hat sich Ex-ÖFB-Teamkapitän Andreas Ivanschitz einen lange gehegten Wunsch erfüllt.

Bei den Seattle Sounders, die sich schon länger um ihn bemühten, sammelte der Mittelfeldspieler in den ersten Tagen nur positive Eindrücke. Am Sonntag hofft er auf sein Debüt gegen das Kaka-Team Orlando City.

"Es war immer mein Wunsch, einmal in den Vereinigten Staaten zu spielen", erklärte Ivanschitz gegenüber der APA. "Jetzt war die Zeit reif."

Debüt gegen Kaka und Co.?

Seit Beginn der Woche weilt der Burgenländer im pazifischen Nordwesten der USA, seit Mittwoch trainiert er mit der Mannschaft. "Die ersten Tage habe ich noch etwas mit dem Jetlag zu kämpfen gehabt, aber inzwischen habe ich mich akklimatisiert."

Schon am Sonntag könnte der 31-Jährige im Heimspiel gegen Orlando mit dem brasilianischen Superstar Kaka erstmals in der MLS zum Einsatz kommen. Denn "körperlich geht es mir sehr gut", so Ivanschitz, der gut zwei Monate lang in Spanien in Eigenregie trainiert hat.

Auf welcher konkreten Position er dem Team helfen soll, habe er mit Coach Sigi Schmid noch nicht besprochen. Eine wesentliche Aufgabe wird aber jedenfalls sein, die Topstars Clint Dempsey, Obafemi Martins und den kürzlich geholten Nelson Valdez mit Assists zu füttern.

Bedingungen besser als in Deutschland

Die Nachbesserungen im Kader - neben Ivanschitz und Valdez kam noch Panamas Team-Kapitän Roman Torres für die Abwehr - waren aus Sicht der sportlichen Leitung nötig, da die "Rave Green" acht der letzten elf Ligaspiele verloren. Sogar die Play-offs scheinen für den Titel-Mitfavoriten in Gefahr, wenn sich dieser Trend fortsetzt. Allerdings läuft die Regular Season noch drei Monate.

Begeistert zeigte sich Ivanschitz über das hochprofessionelle Umfeld und das gewaltige Interesse an seinem neuen Arbeitgeber. Bedingungen wie im Sounders-Trainingszentrum Starfire "habe ich auch in der deutschen Bundesliga noch nicht gesehen".

Schon am Flughafen erwartete ihn eine Abordnung der Presseabteilung, um ein erstes Video zu filmen. Auch mit dem massiven Zustrom von Sounders-Fans auf seiner Homepage und Facebook-Seite habe er nicht gerechnet.

Erster Kontakt vor zwei Jahren

Eine neue Erfahrung wird auch das architektonisch imposante CenturyLink Field, das sich die seit 2009 in der MLS spielenden Sounders mit dem NFL-Team Seattle Seahawks, dem Super-Bowl-Sieger von 2014, teilen. Der Club kommt auf einen Schnitt von etwa 40.000 Zuschauern pro Match und liegt damit in der Liga an der Spitze. Bei ausgewählten Schlagerpartien wird auch der obere Rang geöffnet, was bis zu 67.000 Besuchern Platz bietet.

Dass Ivanschitz nun in der inoffiziellen Fußball-Hauptstadt der USA seine Zelte aufschlägt, ist das Produkt einer längeren Annäherung. Denn Seattle wollte ihn schon vor zwei Jahren über den Atlantik lotsen. Damals stand dem USA-Abenteuer aber das Vertragsangebot von Levante im Weg, das er unbedingt annehmen wollte. "Der Kontakt ist seither aber nicht abgebrochen."

Als es dann konkreter wurde, habe er sich vor allem bei Ex-Sounders-Goalie Michael Gspurning und US-Co-Trainer Andreas Herzog über seine Wunsch-Destination erkundigt. Beide hätten nur Positives zu berichten gehabt. Ebenso habe er im Vorfeld ÖFB-Teamchef Marcel Koller informiert. "Auch er hat mir dazu geraten. Und er hat mir versichert, dass die Tür weiter offen ist", sagte Ivanschitz, der bei Seattle eine "mehrjährige Vereinbarung" unterschrieben hat.