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"Die Spielphilosophie von Basel kommt mir entgegen"

Marc Janko kommt aus dem Feiern gar nicht mehr heraus.

Erst das so wichtige Tor in der EM-Qualifkation gegen Russland, dann die Hochzeit mit seiner Langzeit-Freundin Nina und schließlich - unterschrieben an seinem 32. Geburtstag - ein neuer Vertrag beim Schweizer Meister FC Basel.

Im Interview mit der APA sprach der ÖFB-Teamstürmer über seinen sprichwörtlichen "Lauf".

Frage: Sie haben sich selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht. Wie froh sind Sie darüber, so schnell wieder einen neuen Klub gefunden zu haben?

Janko: Es ist wahnsinnig schön. So überraschend war es für mich aber auch wieder nicht. Ich habe intern schon länger von dem Interesse gewusst. In den letzten Tagen ist es dann schnell gegangen, aber das war bei meinen anderen Transfers auch so. Es ist eine riesentolle Sache für mich, meine Familie und meine Freunde. Ich freue mich riesig, an meinem Geburtstag bei einem so tollen Klub unterschrieben zu haben.

Frage: Was hat für den FC Basel gesprochen? Was zeichnet den Club aus?

Janko: Basel hat sich in den letzten fünf, sechs Jahren nachhaltig im europäischen Topfußball etabliert. Sie waren in der Champions League nicht nur dabei, sondern haben auch Achtungserfolge erzielt. Das ist ein top geführter Verein mit einem großen Pharmakonzern im Hintergrund, der auch wirtschaftlich sehr gut dasteht und immer wieder Talente hervorbringt. Dazu kommt, dass der Verein eine klare Spielphilosophie hat - mit einem Mittelstürmer und viel Druck über die Außen. Es kommen viele Bälle in den Strafraum, das kommt mir entgegen. Es passt einfach perfekt zusammen.

 

VERY VERY happy to announce that I've just signed for FC Basel 1893 ! Looking forward to meet my new team mates soon!

Posted by Marc Janko on Donnerstag, 25. Juni 2015


Frage:
Dazu haben Sie die Chance, in Basel Champions League zu spielen. Was bedeutet Ihnen das?

Janko: Bisher war ich erst einmal mit Twente Enschede in der Champions League. Natürlich wäre es eine Riesensache für mich. Das ist etwas, worauf man hinarbeitet. Wie sagt man so schön? Unverhofft kommt oft.

Frage: In den vergangenen Wochen scheint es für Sie wirklich zu laufen - zuerst das wichtige Tor gegen Russland, dann die Hochzeit, dann ein neuer Vertrag zum Geburtstag. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Janko: Eine Fast-Food-Kette wirbt ja hin und wieder mit den 'Los Wochos' - das läuft gerade bei mir. Es jagt wirklich ein positives Ereignis das nächste. Ich bin auf einer Welle und hoffe, dass sie noch lange nicht bricht. Ich hoffe, dass es so gut weitergeht.

Frage:Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit?

Janko: Sicherheit hast du im Profisport nie. Aber hier sind die Voraussetzungen sehr gut, weiter erfolgreich zu sein. Bei vielen Vereinen, bei denen ich bisher war, hat der Trainer sehr viel mitbestimmt. Hier arbeitet der Klub unabhängig von den Trainern, die kommen und gehen. Hier gibt der Klub den Weg vor und sagt, was passiert und welche Spieler geholt werden.

Frage: Ein großer Unterschied zu Ihren vergangenen Auslandsstationen?

Janko: Ich habe hier die Gewissheit, dass ein Plan vorhanden ist. Das war zum Beispiel in der Türkei bei vier Trainern in zwei Jahren nicht der Fall. Hier weiß jeder, was entscheidend ist, um erfolgreich zu sein. Ich bin so, so happy mittlerweile, dass Sydney das Vertragsangebot (im Mai) wieder zurückgezogen hat. Das hier steht sportlich so viele Stufen darüber. Ich bin sehr positiv, auch hier meine Fußabdrücke hinterlassen zu können. Vielleicht gilt der Spruch, dass alles im Leben einen Sinn hat. Jetzt verkrafte ich die Behandlung von Sydney damals sicher leichter.

Frage: Sie wollen auch in Basel Ihre Fußabdrücke hinterlassen. Dennoch haben Sie nur für ein Jahr mit vereinsseitiger Option auf ein weiteres unterschrieben. Warum?

Janko: Das hängt nur mit der Anzahl der Einsätze zusammen. Normalerweise sollte sich der Vertrag verlängern, auf ein Jahr plus ein weiteres. Es müsste schon eine grobe Verletzung oder etwas Ähnliches passieren, damit das nicht so ist. Aber ich konzentriere mich jetzt einmal auf dieses eine Jahr, dann ist die EURO, und dann ist sowieso wieder alles anders.

Frage: Welche Rolle haben die bevorstehende EM und das Nationalteam bei Ihrer Entscheidung gespielt?

Janko: Durch diesen Transfer muss ich meinen 'Frequent Traveller'-Status aufgeben. Aber das mache ich gerne. Ich habe in Zukunft keinen Stress bei der Anreise zum Nationalteam und auch keinen Jetlag, das ist sicher für alle Beteiligten positiv.