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Späte Folgen der Europameisterschaft 2004

Späte Folgen der Europameisterschaft 2004

Die Finanzsituation in Portugal ist bekannterweise nicht gerade rosig.

Eine kleine Teilschuld daran trägt auch der Fußball, respektive die EM 2004.

Das portugiesische Leiria versucht nun, auf radikale Weise einen Schluss-Strich zu ziehen.

Leiria trennt sich von Stadion

Die 50.000-Einwohner-Stadt hat den Verkauf des für die Fußball-Europameisterschaft 2004 praktisch neu gebauten Stadions "Dr. Magalhaes Pessoa" angekündigt.

Wie Medien am Mittwoch in Lissabon berichteten, billigte der Stadtrat Leirias in einer langen Sondersitzung den Verkauf für 63 Millionen Euro.

Die weitgreifende Modernisierung und Erweiterung des Stadions vor der EM hatten nach offiziellen Angaben 83,2 Millionen Euro gekostet.

Stadion als Schuldenfalle

Die Verkaufs-Entscheidung wurde von der Opposition kritisiert, aber Bürgermeister Raul Castro versicherte, der Betrieb des Stadions durch die Stadtverwaltung sei nicht profitabel.

Das Stadion sei vielmehr für die schlechte finanzielle Situation der Stadt hauptverantwortlich, sagte er. Einen Käufer habe man aber noch nicht.

Das inmitten eines Kiefernwaldes etwa 140 Kilometer nördlich von Lissabon gebaute Stadion hat ein Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern.

Nachhaltigkeit zu hinterfragen

Die Heimspiele des Erstligisten Uniao Leiria finden dort allerdings meist nur vor ein paar Tausend Menschen statt. Zwei Spiele wurden dort während der EM ausgetragen.

Die Nutzung der Spielstätten der EM 2004, für die im heute pleitebedrohten Portugal seinerzeit mehr als 550 Millionen Euro investiert wurden, stellt nicht nur in Leiria ein großes Problem dar.

Auch das Estadio Municipal in Aveiro oder das Estadio Algarve in Faro stehen seit Jahren zumeist leer.