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Inter Mailand setzt Gasperini vor die Tür

Inter Mailand setzt Gasperini vor die Tür

Nach dem fünften Spiel ohne Sieg in Folge hat Inter Mailand seinen neuen Trainer Gian Piero Gasperini schon wieder entlassen.

Die peinliche 1:3-Niederlage in der italienischen Serie A beim Aufsteiger Novara am Dienstagabend besiegelte Gasperinis Trainer-Schicksal.

Eine Nacht nahm sich der tief enttäuschte Club-Boss Massimo Moratti Zeit, am Mittwoch war dann Gasperinis kurze Amtszeit vorbei.

Es hat sich abgezeichnet

Ein Remis bei vier Niederlagen standen für den 53-jährigen Gasperini zu Buche. Nach dem jüngsten Debakel steht der Titelanwärter auf Tabellenplatz 17 und ist nur noch einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt.

Eindeutig zu wenig für den Anspruch eines Klubs, der 2010 noch das Triple in Champions League, Liga und Cup geholt hat.

"Ob Gasperini bleibt? Ich denke nicht", hatte Moratti kurz vor der Entscheidung gegenüber Journalisten keine Zweifel offen gelassen.

Zahlreiche Kandidaten

"Wenn ich das Problem bin, lässt sich das lösen", sagte Inters nunmehriger Ex-Coach bereits nach dem 1:3 in Novara. Schon am Mittwochvormittag leiteten seine Assistenten Giuseppe Baresi (Ex-Kapitän Inter) und Daniele Bernazzani das Training der Profis.

Als künftige Trainer wurden in den italienischen Medien Delio Rossi, Claudio Ranieri, die Ex-Stars Luis Figo und Roberto Baggio sowie Walter Zenga und der Spanier Quique Sanchez Flores gehandelt.

Große Fußstapfen

Der in der Betreuung von Topklubs zuvor unerfahrene Gasperini hatte erst im Juli einen Zweijahresvertrag bei Inter unterschrieben und die Nachfolge des Brasilianers Leonardo angetreten.

Er ist bereits der dritte Coach, der bei Inter seit dem Abgang von Jose Mourinho im Sommer 2010 entlassen wurde.

Vor Leonardo hatte dieses Schicksal auch den Spanier Rafa Benitez ereilt.

Fehlender Rückhalt

Gasperini, der den FC Genoa vor seinem Engagement bei Inter erfolgreich in die Serie A geführt hatte, genoss in Mailand aber von Beginn weg nie die volle Rückendeckung.

Ihm werden gravierende taktische Mängel vorgeworfen. "Es ist offenkundig, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr im Griff hat", erklärte Inter-Präsident Moratti auch nach dem Spiel in Novara.

Fans fordern Mourinho

Gasperini verließ Inters Trainingszentrums geknickt. "Ich bin sehr enttäuscht. Aber schlussendlich entscheiden die Ergebnisse", meinte er.

Im "Trainergrab" Inter Mailand ist er der 16. Coach, der in den vergangenen 16 Jahren seinen Hut nehmen musste.

Auf Gasperinis Nachfolger wartet keine leichte Aufgabe, zumal die Fans immer noch Ex-Coach Jose Mourinho nachtrauern.

Als Gasperini am Mittwoch das Inter-Zentrum verließ, hielten sie ein Spruchband hoch mit der Aufschrift: "Mou komm zurück!".