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Das Ende ist in Sicht

Das Ende ist in Sicht

Am 20. Februar 2015 feiert Silvio Berlusconi seinen 29. Jahrestag mit dem AC Milan. Es wird aller Voraussicht nach einer der letzten in dieser Form sein.

Denn die Beziehung zwischen dem "Cavaliere" und den "Rossoneri" verändert sich. Die Liebe ist nicht mehr so innig, Berlusconi scheint seines Vereins mehr und mehr überdrüssig zu werden.

Kein Wahlkampf, kein Geld

Weil Berlusconi derzeit nicht wahlkämpft - es wegen seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung auch gar nicht dürfte -, und der AC Milan in seiner alles andere als glänzender Form auch gar nicht mehr als Statussymbol (LAOLA1 hat während des Wahlkampfs 2013 über Berlusconis Vermischung von Fußball und Politik berichtet) taugt, macht das alles für Berlusconi nur noch wenig Sinn.

Ganz zu schweigen von den finanziellen Problemen, die der Verein macht. Ein neues Stadion, von dem die Milan-Tifosi so sehnlich träumen, wäre für Berlusconi nicht zu stemmen.

Nun ist ein Ende der Liebe, die nur noch Zweckgemeinschaft zu sein scheint, in Sicht.

Ein Milliarden-Angebot

Wie "La Repubblica" berichtet, verhandelt eine Investoren-Gruppe aus Thailand intensiv mit dem Milan-Eigentümer. Man soll sich sogar schon einig sein, dass die Thailänder zunächst 30 Prozent der Rechte am Verein übernehmen und dafür 300 Millionen Euro zahlen.

Zudem soll ein Vorvertrag bestehen, der den Investoren eine komplette Übernahme für eine Milliarde Euro ermöglicht.

Barbaras Degradierung

Berlusconi würde danach nur noch Milans Ehren-Präsident sein, de facto aber kein Mitsprache-Recht haben. Und seine Tochter Barbara, die die Macht im Verein in den vergangenen Monaten zunehmend an sich gerissen hat, würde wieder zur Marketing-Chefin degradiert.

Der Vorvertrag soll außerdem weitere Investoren ausschließen. Zuletzt zeigten sich die chinesische Gruppe "Dalian Wanda", die erst kürzlich 20 Prozent von Atletico Madrid erworben hat, und der TV-Rechte-Inhaber "Infront" sehr am AC Milan interessiert.

Wie es mit den Stadion-Plänen weitergehen soll, steht noch in den Sternen. Das Milliarden-Angebot soll keine konkrete Summe für ein Investment ins Stadion inkludieren.