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Die drei Probleme von Manchester City

Die drei Probleme von Manchester City

Über 280 Millionen Euro gab der Klub für neue Spieler aus.

Und dennoch deutet alles darauf hin, dass Manchester City im Meisterrennen heuer wieder leer ausgeht. Nach dem 3:3 am vergangenen Wochenende gegen Sunderland steht Roberto Mancini unter gewaltigem Druck.

Fünf Punkte beträgt der Abstand zu Tabellenführer ManUnited sieben Runden vor dem Ende. Die Luft für den Trainer des Star-Ensembles wird immer dünner. Der Italiener muss sich nach einem guten Saisonstart mit einigen Problemen herumschlagen. Probleme, die Mancini, dessen Vertrag noch bis 2013 läuft, im Sommer den Job kosten könnten.

  • Problem eins: Krach zwischen den Spielern

In der Kabine der „Citizens“ brodelt es. Nach dem 3:3 gegen Sunderland sollen Yaya Toure und Mario Balotelli aneinander geraten sein. Erst Yayas Bruders Kolo konnte den Streit schlichten. Mancinis Sonder-Behandlung für den italienischen Problemboy, den der Trainer schon aus seiner Inter-Zeit kennt, stößt den arrivierten Profis sauer auf. Gegen Sunderland traf Balotelli zwar zwei Mal, fiel jedoch durch eine kuriose Aktion auf: Kapitän Vincent Kompany musste bei einem Freistoß einschreiten, da sich der 21-Jährige weigerte, den Ball für seinen Teamkollegen Aleksandar Kolarov freizugeben. Auch im Fall Carlos Tevez ließ Mancini disziplinäre Konsequenz vermissen. Eigentlich wollte er den Argentinier nach dem Einwechslungs-Disput im Herbst gegen die Bayern nie mehr spielen lassen. Mittlerweile gab Tevez jedoch schon wieder sein Comeback.

  • Problem zwei: Abhängigkeiten in der Offensive

Man mag es kaum glauben, doch auch der hochkarätig besetzte City-Kader ist von einigen Schlüsselspielern abhängig. Im Herbst war es der groß aufspielende David Silva, der die „Citizens“ in der Premier League von Sieg zu Sieg führte. Doch von der Form dieser Tage ist der kleine Spanier mittlerweile weit entfernt. Zudem verletzte sich nun auch noch Top-Scorer Sergio Aguero bei einem dummen Unfall mit dem Mini-Motorrad seines Sohnes. Immerhin dürfte der Argentinier mittlerweile wieder fit sein. Ansonsten bleiben in der Offensive nur die Wundertüten Balotelli und Tevez, die den Unterschied ausmachen können. Denn Millionen-Stars wie Dzeko oder Nasri scheinen momentan nur biedere Mitläufer zu sein.

  • Problem drei: Verletzungen in der Defensive

„Ich mag 1:0-Siege. Wenn du hinten kein Tor bekommst und vorne Spieler wie Dzeko, Tevez oder Silva hast, dann gewinnst du zu 90 Prozent“, beschrieb Mancini einmal seine Spielphilosophie. Das Problem daran: Aktuell funktioniert weder die Offensive (siehe Problem zwei), noch die Defensive. Letzteres liegt aber auch an Verletzungssorgen. Die etatmäßigen Stamm-Innenverteidiger Joleon Lescott und Kapitän Kompany wurden im März schmerzlich vermisst, sind mittlerweile aber wieder fit. Der 31-jährige Kolo Toure scheint die besten (Arsenal-)Tage hinter sich zu haben, Micah Richards fühlt sich rechts wohler und der junge Stefan Savic wirkt noch zu grün hinter den Ohren.

Doch wer könnte Mancini ersetzen?

Am Sonntag muss City zum FC Arsenal. Ein Spiel, das schon vorentscheidend sein könnte im Titelkampf. Verlieren die „Citizens“ beim Tabellendritten, dann ist Mancini endgültig angezählt.

Englische Medien diskutieren schon jetzt über mögliche Nachfolgekandidaten. Namen, die dabei immer wieder genannt werden, sind Jose Mourinho und Guus Hiddink. Beide sind momentan jedoch an Klubs gebunden. Der Portugiese wird Real wohl nur bei Triumphen in der Champions League und in der Meisterschaft verlassen. Hiddink, derzeit bei Anzhi Makhachkala in Russland, soll eine Ausstiegsklausel besitzen. Fraglich ist jedoch, ob sich der 65-jährige Niederländer den Job bei City antun will.

Aufgrund der hohen Ansprüche der Klubeigentümer aus Abu Dhabi herrscht also ein Mangel an Alternativen zu Mancini. Vielleicht ist dies das Glück des Italieners.

 

Jakob Faber