Weitere Befragung der Steuerfahnderin 

Hoeneß erschien am zweiten Verhandlungstag wieder in einem schwarzen Anzug und in Begleitung seiner Frau Susi im Gericht. Er wirkte aber ernster als am Vortag. Richter Rupert Heindl sprach angesichts der 70.000 Seiten umfassenden Unterlagen von einem "großen Schuhkarton mit Daten".

Ob die kurze Zeitspanne den Finanzbehörden ausreichte, sie vollständig zu sichten und die Steuerschuld beziffern zu können, wird sich erst bei der weiteren Befragung der Steuerfahnderin erweisen.

Mit dem Geständnis, insgesamt 18,5 Millionen Euro an Steuern dem Fiskus vorenthalten zu haben, hatten Hoeneß und seine Anwälte zum Prozessbeginn auch die Staatsanwaltschaft überrascht.

Freiheitsstrafe "absolut zwingend"

Diese hatte dem 62-Jährigen in ihrer Anklage vorgeworfen, 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.

An einer Freiheitsstrafe für Hoeneß führt daher nach Ansicht des deutschen Steuergewerkschafts-Chef Thomas Eigenthaler kein Weg mehr vorbei.

"Eine Freiheitsstrafe ist für mich absolut zwingend", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. "Ob sie jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann, daran habe ich ganz, ganz starke Zweifel."