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Eiszeit zwischen Dortmund und Bayern

Eiszeit zwischen Dortmund und Bayern

Sportlich ist der Liga-Gipfel bedeutungslos - und dennoch konfliktgeladen. Vor dem Schlager der deutschen Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) herrscht Eiszeit zwischen den Klubs.

Nach den Turbulenzen um den Transfer von Mario Götze sowie den Spekulationen um Robert Lewandowski ist der BVB nicht gut auf die bereits als Meister feststehenden Bayern zu sprechen. Als Generalprobe für das Finale der Champions League taugt die Partie ohnehin nicht.

Vier Bayern-Stars fahren gar nicht mit

Wie sein Gegenüber Jürgen Klopp wird auch Jupp Heynckes diversen Leistungsträgern eine Pause gönnen. So verriet der Bayern-Coach, dass die angeschlagenen Teamspieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Arjen Robben und Franck Ribery wegen Blessuren gar nicht erst nach Dortmund reisen. "Ich gehe davon aus, dass auch der Kontrahent in einer anderen Formation spielen wird als in Madrid", sagte Heynckes. David Alaba stünde allerdings zur Verfügung.

In jedem Fall wird bei beiden Rivalen eine Elf einlaufen, die nicht viel mit jener am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion zu tun haben wird. Auch deshalb sieht Heynckes am Samstag wenig Aussagekraft für den deutschen Höhepunkt des Fußball-Jahres: "Das Spiel hat für mich null Einfluss auf das Champions-League-Endspiel." Es passte ins Bild, dass selbst der ansonsten vom Ehrgeiz strotzende Klopp ungewohnte Töne anschlug.

Sieg würde Fans munden

"Ich weiß nicht, ob die Bayern uns vor dem Finale in London erschrecken wollen. Aber das wird nicht möglich sein. Wir haben drei Wochen Zeit, uns zu erholen, von was auch immer", meinte der BVB-Coach. Dennoch würde die in der Tabelle 20 Zähler hinter den Münchnern liegende Borussia den Bayern wohl liebend gern die erste Auswärtsniederlage seit dem 0:1 in Dortmund vor gut einem Jahr bescheren. Ein Sieg des abgelösten Meisters würde den Heimfans munden.

Das Klima zwischen den beiden deutschen Paradeclubs ist angesichts des Transfertheaters um Götze und Lewandowski dieser Tage nämlich mehr als unterkühlt. Vor dem Duell ließen die Vereine sogar das branchenübliche gemeinsame Mittagessen mit den Verantwortlichen des Gegners vor dem Spiel entfallen. Mehr als ein unterkühlter Handschlag auf der Ehrentribüne ist nicht zu erwarten. "Warum sollen wir von Friede, Freude, Eierkuchen reden, wenn es nicht so ist", bekannte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

"Die Stimmung wird spezieller als sonst sein", meinte Watzke, rief die Anhänger aber zur Zurückhaltung auf. Den Bayern ist vor der hitzigen Atmosphäre vor 80.000 Zuschauern im Stadion ohnehin nicht bange. "Das hat Tradition in der Liga, dass Bayern München geliebt oder gehasst wird", erkannte Heynckes.

Für Bremen geht es um den Klassenerhalt

Abseits des Champions-League-Vorgeplänkels geht es am Tabellenende der deutschen Liga martialisch zur Sache. "Gegen Hoffenheim führen wir einen Krieg", twitterte Werder Bremens Kevin de Bruyne vor dem Spiel gegen 1899 Hoffenheim. Werder muss unbedingt punkten, der Vorsprung auf den 16. Platz, auf dem der FC Augsburg steht, beträgt nur noch zwei Zähler. Auch die wiedererstarkten Hoffenheimer können im Falle eines Sieges bis auf zwei Punkte an die Bremer heranrücken.

Werder holte in sieben Heimspielen in der Rückrunde bisher lediglich vier Punkte. Gegen den Vorletzten soll nun jeder Zuschauer im grünen Dress ins Weserstadion kommen. De Bruynes Äußerungen, aber auch die Suspendierungen von Marko Arnautovic und Eljero Elia bis zum Saisonende zeigen: Die Nerven der seit zehn Spielen sieglosen Bremer sind angespannt. Schaaf relativierte die verbale Entgleisung seines Profis: "Solche Wörter müssen nicht sein. Aber wir müssen ans Limit gehen und bedingungslosen Einsatz zeigen. Damit hat Kevin Recht."