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Guardiola: "Ein Geschenk, hier zu sein"

Guardiola:

In einem hellgrauen Anzug ist Josep "Pep" Guardiola bescheiden und zurückhaltend in seine Amtszeit beim Triple-Sieger FC Bayern von ÖFB-Ass David Alaba gestartet.

Der 42-jährige Erfolgstrainer soll eine neue große Ära der Münchner einläuten, wollte sich aber bei seiner offiziellen Vorstellung noch nicht auf konkrete Ziele festlegen.

"Ich bin ein bisschen nervös", gab Guardiola am Montag in der Allianz Arena zu. "Sie haben alle Titel gewonnen, da ist die hohe Erwartung normal."

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Schüchterner Beginn

Bei der größten Pressekonferenz in der Geschichte des FC Bayern vor mehr als 250 Journalisten aus elf Nationen und rund drei Dutzend Kamerateams betrat der Hoffnungsträger um 12:05 Uhr die Bühne.

"Guten Tag, grüß Gott, meine Damen und Herren. Verzeihen Sie mir mein Deutsch", sagte der Spanier und lächelte noch etwas abwartend.

"Ich habe es nur ein Jahr gelernt, es ist nicht der optimale Ort, um Deutsch zu lernen", berichtete er über seine Auszeit in New York.

Nach insgesamt 14 Titeln in vier Jahren beim FC Barcelona hatte sich Guardiola in die USA zurückgezogen, wo er auch den Vertrag als Nachfolger von Jupp Heynckes unterzeichnet hatte. "Ich hoffe, dass ich hier in der nächsten Zeit meine Deutschkenntnisse verbessere."

Kein Gerede von neuer Ära

Im Laufe der Präsentation taute Guardiola aber auf, scherzte mit Sportdirektor Matthias Sommer und berichtete über die immense Vorfreude auf seinen ersten Job als Trainer fernab der Heimat:

"Heute ist ein Geschenk, ist ein Glück, nicht nur hier zu sein, sondern auch dass Bayern München überhaupt daran gedacht hat, dass ich hier sein konnte."

Mit Blick auf die hohen Erwartungen nach der triumphalen Saison mit Titeln in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League meinte Guardiola, es sei arrogant, gleich von einer neuen Ära zu sprechen.

Schweres Erbe

"Herzlich willkommen, Pep", prangte auf einem rötlichen gehaltenen Foto im Hintergrund - die Verantwortlichen des deutschen Fußball-Rekordmeisters begrüßten den Katalanen mit reichlich Vorschusslorbeeren.

Oben zu bleiben, sei das Schwierigste, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

"Deshalb ist Pep Guardiola der richtige Mann, um die Herausforderung nach diesem gigantischen Jahr anzunehmen. Wenn nicht er, wer dann?"

Stolzer Vorstand

Auch der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich von den Fähigkeiten des akribischen Arbeiters überzeugt. "Wir haben es als großes Glück empfunden, als Stolz auch, und auch als große Herausforderung, den erfolgreichsten Trainer der Welt, (...) zum FC Bayern zu holen", betonte Rummenigge.

In den Gesprächen habe er "vom ersten Tag" an den Eindruck gehabt, dass es eine Partnerschaft sei, die beide Seiten wollen.

"Es ist für Bayern München eine wunderbare Geschichte, aber ich denke, es ist auch für den deutschen Fußball eine wunderbare Geschichte", sagte Rummenigge.

Erlös an Flutopfer

Zu den ersten beiden Übungseinheiten unter Guardiola wurden jeweils 25.000 Fans erwartet.

Der Erlös der Tickets für jeweils fünf Euro soll für Flutopfer gespendet werden.

An diesem Samstag treten die Münchner zum ersten Testspiel in Weiden in der Oberpfalz gegen ein Fanclub-Team an, am Sonntag steht eine Partie beim TSV Regen im Bayerischen Wald an.

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