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"Sind froh, dass Christian Fuchs bei uns geblieben ist"

Im ÖFB-Team hat er seinen Platz links in der Abwehr seit längerem sicher und darf sich zudem Kapitän nennen.

Bei Schalke 04 war Ersteres nicht immer so. Vielmehr war es eine Fügung des Schicksals, dass Christian Fuchs im Herbst wieder zur Stammkraft aufstieg.

Unter Neo-Trainer Roberto di Matteo hinterließ der 28-Jährige einen guten Eindruck, vor allem das 3-5-2-System kommt dem Flügelspieler entgegen.

Dabei standen die Zeichen im Sommer noch auf Abschied. Mittlerweile ist aber sogar eine Vertragsverlängerung ein Thema.

„Sind froh, dass er bei uns geblieben ist“

„Das werden wir noch abwarten müssen, auch im Austausch mit Christian. Es war eigentlich von ihm und uns geplant, dass wir uns halt im Sommer trennen. Aus verschiedenen Gründen hat das nicht geklappt“, blickt Schalkes Sportdirektor Horst Heldt im Gespräch mit LAOLA1 zurück.

Der mittlerweile 45-Jährige, der von 2001 bis 2003 eineinhalb Jahre bei Sturm Graz die Fußballschuhe schnürte, ist im Nachhinein zufrieden, dass es so gekommen ist.

Schließlich stellt Fuchs aktuell einen wichtigen Baustein bei den Königsblauen dar und darf sich über Lob vom oftmals kritisierten sportlichen Leiter freuen.

„Am Ende muss man sagen, dass wir froh sind, dass das nicht geschehen ist und er bei uns geblieben ist. Er hat eine sehr gute Hinrunde absolviert, sich wieder in die Mannschaft hineingespielt und maßgeblichen Anteil, dass wir vieles von unseren gesetzten Zielen auch erreicht haben. Das ist wichtig für ihn und für uns.“

Anteil an den CL- und Liga-Erfolgen

Neben dem Achtelfinale der Champions League habe man sich auch in der deutschen Bundesliga mit Platz fünf gut positioniert, um in der Rückrunde anzugreifen.

Die Zielsetzung sieht wie in den vergangenen Jahren einen CL-Startplatz vor. Für Fuchs selbst ist dies durchaus erreichbar.

„Die Champions League ist in Griffweite. Wir sind einen Punkt hinter einem fixen CL-Platz, also ist das absolut realistisch.“

Nach einer intensiven Vorbereitung und einem zufriedenstellenden zehntägigen Trainingslager in Katar sieht man sich trotz der 1:2-Niederlage bei der Generalprobe bei Rapid für den Start kommenden Samstag gegen Hannover 96 gerüstet.

Vertragsverlängerung, aber auch Veränderung denkbar

Der Flankenspezialist fühlt sich bei den Knappen weiterhin wohl und will im Frühjahr noch einmal richtig angreifen.

Trotz des im Sommer auslaufenden Vertrags geht Fuchs ruhig in das bevorstehende halbe Jahr, das durchaus richtungsweisend werden könnte.

Mehrmals in den vergangenen Wochen und Monaten betonte der Ex-Mattersburger, dass er sich trotz der Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung bei den Königsblauen auch anderweitig umschauen wird.

„Daran hat sich bis jetzt nichts geändert“, hält der seit 2011 auf Schalke spielende Defensivspieler fest.

„Werden gucken, wo die Reise hingeht“

Konkrete Annäherungen gibt es laut Heldt noch nicht, trotzdem bleibt die Akte Fuchs weiterhin ein Thema.

„Wir werden sicherlich die Gelegenheit haben, darüber nachzudenken. Für ihn ist es auch wichtig, dass er in der Rückrunde gute Leistungen bringt. Dann werden wir gucken, wo die Reise hingeht.“

Die bisherige Saisonbilanz von 15 Einsätzen, einem Tor und zwei Assists spricht für ihn. Fairerweise muss allerdings betont werden, dass er auch vom verletzungsbedingten Ausfall seiner direkten Konkurrenten Dennis Aogo und Sead Kolasinac profitierte.

Geht es nach seinen Teamkollegen, genießt der liebevoll „Fuchser“ oder „Fuchsi“ genannte Jung-Papa durchaus einen guten Ruf.

„Schlechter österreichischer Humor schon wieder witzig“

Gegenüber LAOLA1 unterstreicht dies auch S04-Kapitän Benedikt Höwedes, der sich im Sommer in Brasilien mit Deutschland zum Weltmeister krönte.

„Fuchsi ist immer ein unglaublich gut gelaunter Typ, der zwar manchmal schlechten österreichischen Humor mitreinbringt, aber das macht die Sache schon wieder ganz witzig. Er ist echt ein Spaßvogel, der unheimlich viel Spaß in die Truppe reinbringt.“

Auch abseits des Platzes verstehen sich die beiden Defensivspieler blendend, sportlich gesehen hebt Höwedes folgende Vorzüge seines Kollegen hervor:

„Mit seinen Flanken und seinen Freistößen bzw. Standardsituationen ist er immer brandgefährlich bei uns in der Mannschaft.“

Grund genug, um länger mit dem rot-weiß-roten Legionär zu planen. Da haben der Sportdirektor und Fuchs selbst aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.


Alexander Karper