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"Schalke ist eine andere Dimension"

Am kommenden Wochenende beginnt die neue Saison in der deutschen Bundesliga.

ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs fiebert schon dem Auftakt entgegen.

Im Sommer wechselte der 25-jährige Burgenländer von Mainz zu Schalke 04.

Mit dem deutschen Traditionsklub gastiert Fuchs am Samstag beim VfB Stuttgart.

Wie sich der Linksverteidiger auf seine Aufgabe vorbereitet hat und wo die Unterschiede zu früher liegen, erzählt Fuchs im folgenden Interview.

Frage: Wie verlief die Vorbereitung?

Christian Fuchs: Mir war es wichtig, gleich von Anfang an mit dabei zu sein. Im Vorjahr habe ich ja die erste Phase der Vorbereitung verpasst. Insgesamt haben wir wirklich hart und sehr professionell trainiert. Wir haben zwei Trainingslager absolviert. Eines auf Rügen, das andere in Stegersbach. Vor allem auf Rügen haben wir viel für Kraft und Kondition getan. Das gehört dazu, die Saison ist lang. Danach lag der Fokus auf dem spielerischen Bereich, das hat bei einigen Spielen auch schon sehr gut funktioniert. Im Supercupspiel gegen Dortmund habe ich einen Schlag auf die Schulter bekommen, danach musste ich das Training ein wenig dosieren. Ich bin auch jetzt noch nicht ganz schmerzfrei, aber wir Österreicher sind ja aus hartem Holz geschnitzt.

Frage: Was sind die ersten Eindrücke von Schalke 04?

Fuchs: Schalke ist eine andere Dimension, ein Mythos. Dieser Klub gehört zu den populärsten und professionellsten Deutschlands. Schon bald wird der Verein 100.000 Mitglieder haben, bei der Saisoneröffnung waren knapp 100.000 Fans! Bei jedem Training sind mehrere Hundert Zuschauer mit dabei. Und die Deutsche Bundesliga zählt insgesamt zu den besten der Welt. Nimmt man die Begeisterung der Fans, die Aufmerksamkeit der Medien und die Professionalität in den Klubs, gibt es wahrscheinlich weltweit keine Liga, die besser da steht.

Frage: Gibt es viele Termine außerhalb des Sports?

Fuchs: Natürlich steht man bei Schalke vielmehr im Rampenlicht. Aber der Verein ist wirklich großartig organisiert und es wird viel Wert darauf gelegt, dass wir uns auf unseren Job konzentrieren können. Und der Job ist gut und erfolgreich Fußball zu spielen.

Frage: Du spielst jetzt auch mit Raúl…

Fuchs: Raúl ist ein ganz besonderer Fußballer, ich habe ihn schon als Kind bewundert. Er gehört zu den besten der Welt, das sieht man in jedem Training. Auch als Persönlichkeit imponiert er mir. Er ist ein sehr angenehmer, ruhiger Typ – wir unterhalten uns auf Englisch.

Frage: Was denkst du über Ralf Rangnick?

Fuchs: Ralf Rangnick hat klargemacht, dass er auf mich setzt und von mir auch erwartet, dass ich eine gewisse Lücke links hinten schließe. Er ist ein moderner Trainer, ein Taktik-Fuchs. Wir machen viele Videoanalysen. Man spürt sofort, dass er Erfahrung hat. Rangnick wird Schalke helfen, in der Liga weiter nach vorne zu kommen. Ich möchte auch weiter an mir arbeiten, mich weiterentwickeln, noch besser werden.

Frage: Wer sind die Favoriten auf den Meistertitel?

Fuchs: Das bleibt abzuwarten. Klar sind Bayern und Dortmund im Bezug auf den Titel zu nennen. Aber wie man im letzten Jahr gesehen hat, sind auch andere Teams dazu in der Lage, vorne mitzumischen. Ich spekuliere nicht gerne. Aber klar ist auch: Wir wollen uns viel besser platzieren als in der abgelaufenen Saison.

Frage: Welches Ziel steckst du dir persönlich und für die Mannschaft?

Fuchs: Ich erwarte, dass Schalke 04 am Ende der Meisterschaft wesentlich weiter oben in der Tabelle steht als in der vergangenen Saison. Und ich möchte erfolgreich Fußball spielen und möglichst viele Spiele machen.

Frage: Was erwartest du vom Saisonauftakt gegen Stuttgart?

Fuchs: Einen derart schlechten Start von Schalke wie im Vorjahr darf es nicht mehr geben, da gingen die ersten vier Spiele verloren. Aber Stuttgart ist in einer ähnlichen Situation, auch dort war man mit der letzten Saison nicht zufrieden. Wir wollen einen guten Start hinlegen – unser Ziel ist ein Sieg. Vielleicht ein gutes Omen für mich, dass ich im letzten Jahr mit Mainz auch im ersten Spiel bei Stuttgart angetreten bin. Und wir haben gewonnen und insgesamt einen historischen Saisonstart geschafft. Natürlich freue ich mich auch auf das Duell mit meinem Nationalteam-Kollegen Martin Harnik. Wir spielen ja ein paar Tage später gemeinsam gegen die Slowakei.

Frage: Du wohnst in Düsseldorf.

Fuchs: Ja, meine Frau Michaela und ich haben ein schönes Haus gefunden. Mir ist wichtig, auch richtig abschalten zu können, da gehört auch eine gewisse räumliche Distanz dazu. Ich brauche einen Rückzugsort. In Düsseldorf wohnen viele Spieler von Schalke und auch Martin Stranzl und Robert Almer wohnen dort. Ich treffe beide regelmäßig.