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"Wir drehen jetzt nicht durch"

Die Konkurrenz staunt, und die Experten schwärmen - doch Jürgen Klopp verliert trotz der furiosen Auftakt-Gala nicht die Bodenhaftung.

"Ich habe früh gemerkt, dass die Automatismen funktionieren, dass das Selbstbewusstsein da ist. Natürlich bin ich froh darüber. Aber wir drehen jetzt nicht durch", versprach der Trainer von Borussia Dortmund nach dem meisterlichen 3:1 gegen den überforderten Hamburger SV.

Hoeneß beeindruckt

Bereits zum Start in die 49. Bundesliga-Saison am Freitagabend unterstrich der BVB angeführt vom überragenden Jung-Nationalspieler Mario Götze, dass der Weg zur Meisterschaft wohl nur über den Titelverteidiger führt.

Auch bei Uli Hoeneß hinterließ der fast perfekte Auftritt Eindruck. "Uns ist allen klar, dass Dortmund ein hartnäckiger Gegner sein wird. Wir müssen uns sehr anstrengen, um sie zu besiegen", gestand der Präsident des erklärten Titelfavoriten Bayern München.

Zauberfußball von Dortmund

Wie 80.720 Zuschauer und Millionen TV-Zuschauer in 199 Ländern sah Hoeneß wie entfesselt auftrumpfende Dortmunder, die den HSV phasenweise mit Zauberfußball düpierten.

"Mir scheint, dass Dortmund in diesem Jahr genauso stark, wenn nicht gar noch stärker sein wird als im letzten Jahr", urteilte Joachim Löw.

Fünf Tage vor dem Duell mit Brasilien in Stuttgart erfreute sich nicht nur der Bundestrainer an den Ballstafetten seiner Länderspielkandidaten.

"Sie spielen in anderer Liga"

HSV-Trainer Michael Oenning erkannte die Übermacht des Meisters neidlos an. "Sie spielen in einer anderen Liga, in der wir nicht mithalten können", meinte Oenning.

"Wir haben gegen Dortmund lange keine Lösung gefunden", gestand auch der zuletzt stark kritisierte Hamburger Kapitän Heiko Westermann. Erst im Finish, als die Borussen zurückschalteten, kamen die Hanseaten zum Ehrentor.

"Es ging um Zielstrebigkeit"

Dabei hatte Klopp unter der Woche aus Sorge, das sehenswerte Kombinationsspiel seiner Supertechniker Kagawa und Götze könne auf Kosten der Effektivität gehen, ein Gespräch mit dem Duo geführt.

"Nicht zu streng, aber es ging um Zielstrebigkeit. Man kann sich auch verstricken in manch einer Aktion, wenn man immer wieder nur den Anderen sucht." Er habe das thematisieren wollen, "bevor so ein Problem entsteht", erläuterte Klopp.

Die Unterredung hat offenbar gefruchtet - und ein Problem haben wohl eher die Gegner.