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Wimmer: "Major reißt die ganze Mannschaft mit"

Wimmer:

Showdown in Kaiserslautern.

Vierter gegen Dritter in der zweiten deutschen Bundesliga. 1. FC Kaiserslautern gegen 1. FC Köln. Traditionsverein gegen Traditionsverein. Und es geht um viel. Um sehr viel.

Der dritte Platz in der zweithöchsten Spielklasse berechtigt zur Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga. Anders formuliert: Es geht um den Aufstieg ins deutsche Oberhaus.

Nur ein Punkt trennen die beiden Teams, die auf die beiden direkten Aufstiegsplätze (von Hertha und Braunschweig besetzt) einen zu großen Rückstand aufweisen und nach hinten etwas Luft haben.

Hoffer vs. Maierhofer

Sieben Runden vor Schluss also nicht irgendein Duell. Und schon gar nicht für zwei Österreicher: Erwin Hoffer und Stefan Maierhofer. Sie treffen am Freitagabend als Gegner aufeinander, das war bekanntlich nicht immer so. In Wien wurden sie bei Rapid im Meisterjahr 2008 zu besten Freunden.

"Maierhoffer" erzielte in der Saison 2008/09 50 Tore

„MaierHoffer“ – wer erinnert sich nicht? 50 Tore in einer Saison – jener Spielzeit nach dem Meistertitel - hat dieses Sturmduo in Österreichs höchster Spielklasse erzielt.

Heute sind sie am Betzenberg maximal ziemlich beste Freunde. Insgesamt sind fünf Österreicher bei beiden Vereinen tätig, neben den beiden genannten auch Christopher Drazan (1. FCK) sowie Daniel Royer und Kevin Wimmer bei den „Geißböcken“.

Alle werden sicherlich nicht auflaufen, Hoffer hatte zuletzt die Joker-Rolle inne und spielte überhaupt nur einmal seit seinem Wechsel im Winter von Frankfurt in die Pfalz von Beginn an – beim 0:1 gegen die Hertha. Drazan wurde von Ex-Sturm- und nun FCK-Coach Franco Foda zuletzt nicht berücksichtigt.

Fünf Österreicher involviert

Etwas besser sieht es bei den Kölnern aus, Ex-Rieder Royer erzielte zuletzt gegen Regensburg (für den ÖFB-Legionär Marco Djuricin traf) den 2:1-Siegtreffer, wird aber vorerst weiter Reservist bleiben.

Kevin Wimmer muss sich gedulden. Seit November kam der Ex-LASK-Verteidiger in der Ersten nicht mehr zum Einsatz. Der 20-Jährige steht aktuell maximal im Kader des FC.

„Der Trainer spricht immer wieder sehr viel mit mir. Es läuft eben natürlich super gut, da wird nicht oft umgestellt, vor allem in der Verteidigung nicht“, erklärt der Oberösterreicher gegenüber LAOLA1.

Eine Leihe im Sommer steht diesbezüglich auch nicht im Raum. „Es hat keine Gespräche gegeben, auch von meiner Seite nicht, ich fühle mich wohl. Ein bisschen Geduld und das wird schon wieder.“

Kevin Wimmer ist seit Sommer in Köln

Wimmer, der zu Beginn der Saison acht Spiele im Abwehrzentrum absolvierte, soll zudem als Linksverteidiger aufgebaut werden: „Der Trainer sieht mich auf dieser Position.“

Der „Major“-Effekt?

Als einziger Österreicher in diesem Duell hat wohl nur Stefan Maierhofer sein Stammleiberl sicher.

Der 2,02m-Riese kam im Winter aus Salzburg und spielt nun um den Aufstieg ins Oberhaus mit. Seit der Stürmer bei den Kölnern ist, haben sie noch kein Spiel verloren. Ein „Major“-Effekt?

„Das kann schon ein Mitgrund sein, weil er im Training immer wieder laustarke Anweisungen gibt und versucht zu pushen“, erklärt Wimmer, der Maierhofer „als super Typen“ bezeichnet.

Maierhofer und Wimmer im Karneval

„Er ist gleich zu uns gekommen, alle haben sich gut verstanden mit ihm und er haut sich einfach voll rein, bei jedem Training. Er reißt die ganze Mannschaft mit. Mir persönlich taugt er sehr“, schildert der Teamkollege, der mit Maierhofer auch den Kölner Karneval unsicher machte (Bild rechts).

Der Angreifer durfte zwar erst einmal jubeln, doch seine Kollegen machen einen besseren Eindruck als im Herbst. Köln rangierte mit sechs Punkten Rückstand auf Lautern über Winter auf Rang neun.

„Wir haben immer zahlreiche Chancen ausgelassen und hinten eines kassiert. Wir haben uns schon sehr weiterentwickelt und stehen in der Defensive sehr gut. Jetzt haben wir den Lauf“, weiß Wimmer.

Der soll am Freitag weitergehen. Köln will ungeschlagen bleiben und den dritten Platz verteidigen, Kaiserslautern ihn zurückerobern. Für Brisanz ist also genug gesorgt – und das Duell der Freunde Hoffer gegen Maierhofer tut ihr Übriges.

 

Bernhard Kastler