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Mateschitz droht mit Rückzug aus Leipzig

Mateschitz droht mit Rückzug aus Leipzig

Keine guten Nachrichten für RB Leipzig.

Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Beschwerde des Zweitliga-Aufsteigers gegen eine Reihe von Lizenzauflagen abgelehnt.

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sagt der Tageszeitung in einem Interview: "Ohne Lizenz können wir nicht weitermachen."

Mateschitz fassungslos

Der Mäzen soll fassungslos sein und Unverständis für die Entscheidung aus Frankfurt/Main zeigen.

"Man verlangt von uns vor allem - und zwar schriftlich, dass wir auf jedwedes Mitspracherecht im Verein verzichten. Das heißt im Klartext, dass wir zwar weiterhin Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe tätigen dürfen, aber gleichzeitig unseren eigenen Entmündigungsantrag unterschreiben sollen. Ich will nicht polemisch werden, aber ich dachte, ich bin im falschen Film."

Der 69-Jährige spürt eine Abneigung: "Vielleicht will man ganz einfach nicht, dass wir mit Leipzig an der Bundesliga teilnehmen und will es uns nur nicht direkt sagen."

Eine weitere Spielzeit in Liga 3 schließt der Milliardär schon einmal aus: "Nein, das geht vor allem auch sportlich nicht. Das würden wir uns sicherlich nicht antun."

Erst am vergangenen Samstag waren die Leipziger als Aufsteiger in der 3. Liga in die zweite deutsche Bundesliga durchmarschiert.

Diverse Auflagen für RBL

Doch hinsichtlich der Lizenzerteilung gibt es Probleme. Die DFL wünscht eine Änderung des Vereinslogos, weil es zu große Ähnlichkeit mit dem Firmenlogo von Red Bull aufweist.

Weitere Kritikpunkte: Die Möglichkeit auf eine Mitgliedschaft ist nicht einfach genug, außerdem sind alle wichtigen Führungsposten von Red-Bull-Personen besetzt.

Der Liga ist der Einfluss von Red Bull zu groß.

DFL meldet sich Ende Mai wieder

Die DFL erklärte am Donnerstag über einen Sprecher nur: "Von uns aus wird erst wieder etwas am 28. Mai kommuniziert, wenn der Lizenzierungsausschuss abschließend tagt."

Auch wenn RB Leipzig als Verein formal nicht gegen die oft zitierte 50+1-Regel verstößt, wird sie vom Grundgedanken her umgangen. Nach wie vor soll es im Verein nur neun Stimmberechtigte geben, die zudem allesamt Angestellte oder Beauftragte von Geldgeber Red Bull sind.

Auch wenn Sportrechtsexperten glauben, dass die DFL keine wirkliche Handhabe gegen die Satzung im Graubereich des Vereinsrechts hat, soll sich bei RB Leipzig etwas verändern.

Deshalb soll es Ende Jänner auch eine Jahreshauptversammlung gegeben haben, auf der Leipzig seine Satzung angepasst hat. Nach wie vor ist diese aber nicht wirksam.

"Wir wollen niemanden zwangsbeglücken"

Bereits beim Drittliga-Aufstieg hatte der DFB darauf verwiesen, dass sich Leipzig bei der Lizenzierung für die 3. Liga "zur Umsetzung von aus Sicht des DFB erforderlichen Satzungsänderungen verpflichtet hatte".

Obwohl am Leipziger Cottaweg gerade eine Fußballakademie für 35 Millionen Euro gebaut wird, Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Zorniger mitten in den Zweitligaplanungen sind, droht das von vielen ungeliebte Projekt plötzlich zu scheitern.

"Gestatten Sie mir ein offenes Wort: Wir wollen niemanden zwangsbeglücken, das haben wir ehrlich gesagt auch nicht notwendig", betonte Mateschitz, der geschätzt mehr als 100 Millionen Euro in die Infrastruktur investierte.