news

SPLITTER: Brasilien übertrumpft Super Bowl

SPLITTER: Brasilien übertrumpft Super Bowl

Egal ob aus den Teamcamps, von den Trainingsplätzen, direkt aus dem Stadion oder vom Geschehen rundum des Turniers - hier findest du täglich die kuriosesten und wichtigsten WM-Splitter.

 

Der Kurznachrichtendienst Twitter verzeichnete am Samstag beim dramatischen Achtelfinalmatch zwischen Fußball-WM-Gastgeber Brasilien und Chile (1:1 n.V., 3:2 i.E.) bis zu 388.985 Tweets pro Minute. Nicht einmal bei der Super Bowl im American Football (381.605) war eine solche Marke erreicht worden. Während des gesamten Spiels wurden insgesamt 16,4 Mio. Tweets registriert. Diesbezüglich hat die Super Bowl mit 24,9 Mio. aber die Nase noch klar vorne.



Die USA stellen sich offenbar auf einen längeren Verbleib bei der WM ein. "Jürgen hat uns und unseren Familien gesagt, dass wir unsere Flüge auf 14., 15. Juli verlegen sollen, weil wir bis zum Ende hierbleiben werden", sagte Verteidiger Omar Gonzalez. Das spräche Bände, wie positiv eingestellt der Trainer sei, meine Gonzalez. Klinsmann hatte vor der WM gegenüber amerikanischen Medien gesagt, dass es umrealistisch sei, vom WM-Titel zu reden. Das hat ihm einiges an Kritik eingebracht.


Die deutschen Fans müssen im Achtelfinale gegen Algerien auf ihre geplanten Choreografien verzichten. "Wir finden sie klasse, die FIFA verbietet sie", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Samstag. Mit einem erneuten Vorstoß beim Weltverband sei der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gescheitert. Schon beim Gruppenspiel gegen Ghana in Fortaleza hatten Fans mit Unmut gegen die FIFA reagiert, als Ordner einige Plakate untersagten. Die FIFA räumte danach allerdings eine "Fehlinterpretation" der Sicherheitskräfte ein.


Raucher haben es auch in Rio nicht leicht. Die Stadt an der Copacabana verbietet das Qualmen in Bars und Restaurants. Wer auf der Straße seine Zigarette achtlos wegwirft und dabei erwischt wird, muss mit einer Strafe von 150 Reais (etwa 50 Euro) rechnen. So geschehen einem englischen Reporter direkt vor dem legendären Maracana. Doch der Brite hatte Glück. Die zur Übersetzung mit dem städtischen Kontrolleur herbeigeeilte WM-Helferin vermittelte - zur Belehrung musste der Reporter nur seinen Zigarettenstummel aufheben und in einen Mülleimer werfen.

Angesichts des Tor-Reigens sprechen viele Beobachter von einem der offensivsten WM-Turniere seit langem. Nicht so Argentiniens Ex-Nationalspieler Rene Orlando Houseman. Der Weltmeister von 1978, genannt "El Loco" (Der Verrückte), hatte schon immer seine ureigene Vision des Spiels. Sein Urteil: "Es sieht offensiver aus, aber in Wirklichkeit wird bloß nach vorne verteidigt." Grund sei die enorme physische Kraft der Spieler heutzutage, meinte der 60-Jährige. "Alle sind sehr gut vorbereitet. Es sieht so aus, als griffen sie an, dem ist aber gar nicht so. Die WM ist so defensiv wie nie zuvor."