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Respekt vor großem Herz und Publikum

Respekt vor großem Herz und Publikum

Deutschland will die Rollenverteilung im Rennen um die WM-Qualifikation nachdrücklich bestätigen.

Nach dem Erfolg gegen Österreich in Wien peilt Joachim Löw mit der DFB-Elf nun Erfolge in Irland und gegen Schweden an. "Wir wollen beide Spiele gewinnen", versicherte der Bundestrainer vor der Abreise nach Dublin, wo am Freitag die kampfstarken Iren warten.

Schweden wärmt sich in Torshavn gegen die Färöer für das Duell mit dem Weltranglisten-Zweiten am Dienstag in Berlin auf.

Die weiße Weste in Gruppe C scheint für die mit zwei Siegen gestarteten Deutschen nach der Partie auf der grünen Insel in Reichweite.

Star-Stürmer Keane fällt aus

Irland mühte sich beim Quali-Auftakt zu einem 2:1 in Kasachstan und offenbarte dabei spielerische Mängel. Noch dazu fällt Rekordtorschütze Robbie Keane (32) aus.

Der Legionär von LA Galaxy laboriert an Problemen mit der Achillessehne, der 119-fache Internationale hofft aber zumindest am Dienstag gegen die Färöer spielen zu können.

Auch im Angriff wird sich Irlands Trainer also etwas einfallen lassen müssen. Der bei Fans und Medien mittlerweile nicht mehr unumstrittene Italiener muss bereits auf die Stammkräfte Richard Dunne, Sean St. Ledger, Glenn Whelan und Kevin Doyle verletzungsbedingt verzichten.

Für den deutschen Regisseur Mesut Özil soll indes eine Spezialbewacher abgestellt werden, wie Assistenzcoach Marco Tardelli bestätigte.

Dieser dürfte dem Profi von Real Madrid permanent auf den Zehen stehen. Allgemein werden die "Boys in Green" wohl die eher raue Gangart bevorzugen, wie auch Bastian Schweinsteiger mutmaßte.

Schweinsteiger kehrt zurück

"Es ist nicht einfach, dort zu gewinnen. Die Iren sind kämpferisch stark, spielen mit großem Herzen, haben mit Giovanni Trapattoni einen Trainerfuchs und ein leidenschaftliches Publikum", sagte der Mittelfeldmann vom FC Bayern, der nach einer Verletzungspause ins Nationalteam zurückkehrte.

"Irland ist ein unangenehmer Gegner", warnte auch England-Legionär Lukas Podolski (Arsenal). Im neuen Aviva-Stadion würden die Gastgeber von "40.000 verrückten Fans" nach vorne getrieben.

Das letzte Siegestor gegen Irland erzielte Podolski im September 2006 mit einem abgefälschten Freistoß beim zähen 1:0 in Stuttgart. Der jüngste deutsche Sieg auf der grünen Insel liegt 33 Jahre zurück, im Mai 1979 siegte man 3:1.

Eine Niederlage wäre für die Deutschen historisch: auswärts ging der dreifache Weltmeister in der WM-Qualifikation noch nie als Verlierer vom Platz.

Klose jagt Tor-Rekord

Für Deutschlands Tore soll Miroslav Klose sorgen. In der italienischen Serie A zeigte sich der Routinier vor seinem 125. internationalen Einsatz treffsicher und traf bei Lazio Roms 3:0 in Pescara doppelt.

Mit einem Tor in Dublin würde der 34-Jährige auch Uli Hoeneß Lügen strafen. Der Bayern-Präsident hatte ihn in einem "Spiegel"-Interview beim Vergleich mit Rekord-Torjäger Gerd Müller abqualifiziert.

Im Gegensatz zum Münchner "Bomber" habe Klose "80 Prozent seiner Tore gegen Liechtenstein und Co. erzielt, mindestens!" Klose fehlen noch vier Tore auf die Marke von Müller.

Schweden muss auf die Färöer

Schweden will nach dem 2:0 gegen Kasachstan nach der Reise in den Nordatlantik beim Punktemaximum von sechs Zählern halten.

Gegen den 158. der Weltrangliste soll Kapitän Zlatan Ibrahimovic die Skandinavier trotz mangelnder Fitness anführen. Er sei noch immer nicht bei hundert Prozent, verriet der zuletzt angeschlagene Stürmer von Paris St. Germain am Mittwoch.

Am Wochenende traf Ibrahimovic für PSG im Schlager gegen Marseille dennoch doppelt. Zur Partie auf den Färöern wollte sich Schwedens Star nicht ausschweifend äußern.

"Kein Spiel ist einfach", meinte er lapidar.