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Herzschlagfinale in Gruppe E und F

Herzschlagfinale in Gruppe E und F

Die Vorrunde biegt in die Zielgerade.

Am 14. WM-Tag fallen in der Gruppe E und F die letzten Entscheidungen im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale.

Den Anfang machen um 18 Uhr die Begegnungen Bosnien Herzegowina gegen Iran und Nigeria gegen Argentinien.

Ab 22 Uhr steigt Ecuador gegen Frankreich sowie Honduras gegen Schweiz.

Die kompakte Vorschau auf die Spiele:

 

BOSNIEN-HERZEGOWINA-IRAN

(Mittwoch, 18.00 Uhr, Salvador da Bahia, Fonte Nova Arena, SR Carlos Velasco/ESP)


DIE AUSGANGSLAGE:

Der Iran kann Geschichte schreiben und bei der vierten WM-Teilnahme erstmals ins Achtelfinale einziehen. Dafür ist allerdings nicht nur ein Sieg gegen die Bosnier notwendig, sondern auch Schützenhilfe der bereits qualifizierten Argentinier, die im Parallelspiel Nigeria schlagen müssen. Es könnte am Ende sogar ein Losentscheid drohen: Gewinnt der Iran mit einem Tor Vorsprung und verliert Nigeria mit dem gleichen Resultat, muss das Los zwischen beiden Teams entscheiden, da der Iran nach dem 0:0 gegen Nigeria, 0:1 gegen Argentinien verloren hat, während die Afrikaner 1:0 gegen Bosnien-Herzegowina siegten. Bosnien braucht hingegen nicht mehr rechnen. Die Heimreise ist gebucht. Dennoch wollen sich Edin Dzeko und Co. anständig von ihrer ersten WM verabschieden. Für Teamchef Safet Sucic könnte es das letzte Match als Teamchef sein. Der 59-Jährige deutete zuletzt seinen Abschied an.

DAS SAGEN DIE TRAINER:

Safet Sucic: "Es wird sicher schwer für mich, die Mannschaft alleine zu lassen, denn wir haben etwas Einmaliges geschafft und uns erstmals für eine WM qualifiziert. Aber der Tag wird kommen, an dem ich Auf Wiedersehen sage. In den nächsten zehn Tagen wird meine Zukunft geklärt sein. Wir haben noch ein Spiel und das wollen wir gewinnen und uns ehrenvoll von der WM verabschieden."

Carlos Queiroz: "Gegen Bosnien müssen wir wieder solide verteidigen und gefährlich kontern. Das Spiel ist unser schwerstes in diesem Turnier."

Bosnien-Herzegowina Iran
Hauptstadt Sarajevo Teheran
Einwohner 3,79 Mio. 75,15 Mio.
Fläche 51.197 km² 1.648.195 km²
Konföderation UEFA AFC
Weltrangliste 21. 43.
WM-Teilnahmen 1 4
Teamchef Safet Susic Carlos Queiroz

PERSONELLES:

Bosnien wird bei seinem Abschieds-Spiel mit einem Zweimann-Sturm erwartet. Der Iran plant gegenüber der Argentinien-Partie keine Änderungen.

DAS SAGEN DIE SPIELER:

Edin Dzeko: "Der Sieger zeigt sich dadurch, wie schnell er nach einer Niederlage wieder aufsteht. Wir werden genau das schon gegen den Iran versuchen. Unsere Mission, eine starke und bestimmende Nationalmannschaft zu schaffen, beginnt erst."

Ashkan Dejagah: "Dass wir noch kein Tor geschossen haben, muss sich schleunigst ändern. Im dritten Spiel platzt nun hoffentlich der Knoten. Wir werden definitiv nach vorn spielen, schließlich haben wir noch eine Chance auf das Achtelfinale, da bin ich mir sicher. Wir müssen einfach nur das beibehalten, was bis jetzt gut war, uns in einigen anderen Bereichen ein bisschen verbessern und ansonsten alles geben, um Bosnien-Herzegowina zu besiegen. Wenn uns das gelingt – und ich glaube, das ist ein Spiel, das wir durchaus gewinnen können - dann können wir noch weiterkommen"

NIGERIA-ARGENTINIEN

(Mittwoch, 18.00 Uhr, Porto Alegre, Estadio Beira Rio, SR Nicola Rizzoli/ITA)


DIE AUSGANGSLAGE:

Ein Punkt reicht Nigeria im abschließenden Gruppenspiel, um nach 1998 wieder die Vorrunde zu überstehen. Der Gegner heißt jedoch Argentinien. Die "Gauchos" ließen trotz zweier Sieger bisher einigs Vermissen und wollen nun endlich eine Show abliefern - nicht zuletzt deshalb, weil bis zu 100.000 argentinische Fans in der Austragungsstadt erwartet werden. Die Bilanz in drei bisherigen WM-Gruppenduellen ist für die "Super Eagles" negativ, setzte es doch drei Niederlagen. 2010 verlor man 0:1, 2002 ebenfalls 0:1 und 1994 mit 1:2. Für Stephen Keshi könnte es eines der letzten Spiele als Nigeria-Coach sein. Dem 52-Jährigen liegen laut eigenen Angaben mehrere Angebote vor. Sein Vertrag läuft noch bis 31. Dezember 2015.

DAS SAGEN DIE TRAINER:

Stephen Keshi: "Es gibt einige Interessenten aus Afrika. Meine Konzentration gilt derzeit nur dem Spiel gegen Argentinien. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

Alejandro Sabella: "Wenn du einen Spieler wie Messi hast, gibt es immer eine Abhängigkeit. Wir versuchen, diese zu verringern."

PERSONELLES:

Entgegen mancher Befüchtungen wird Argentinien kein B-Team stellen, sondern mit der stärksten Formation antreten. Das sei man sich und vor allem den Fans schuldig. Nigeria wird jener Elf, die gegen Bosnien-Herzegowina mit 1:0 gewonnen hat, wieder das Vertrauen schenken.

Nigeria Argentinien
Hauptstadt Abuja Buenos Aires
Einwohner 152,22 Mio. 40,52 Mio.
Fläche 923.768 km² 2.780.400 km²
Konföderation CAF CONMEBOL
Weltrangliste 44. 5.
WM-Teilnahmen 5 16
Teamchef Stephen Keshi Alejandro Sabella

DAS SAGEN DIE SPIELER:

Ahmed Musa: "Wir werden mit jedem Spiel besser, der Rhythmus kommt allmählich. Und wir haben keine Angst vor Argentinien, es wird ein Aufeinandertreffen von Giganten."

Lionel Messi: "Wir sind die Ersten, die wissen, dass wir noch nicht auf dem Niveau spielen, auf dem wir spielen können. Mein perfektes Geschenk wäre die Weltmeisterschaft. Wir konzentrieren uns erstmal auf das Spiel und darauf, die Gruppe zu gewinnen."

 

ECUADOR-FRANKREICH

(Mittwoch, 22.00 Uhr, Rio de Janeiro, Maracana, SR Noumandiez Doue/CIV)


DIE AUSGANGSLAGE:

Den Franzosen, die nach ihren bisher starken Leistungen zum Titelaspiranten avanciert sind, reicht bereits ein Remis, um als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen. Dies ist auch das erklärte Ziel, denn der Erste der Gruppe E vermeidet ein Duell mit Argentinien, das mit großer Wahrscheinlichkeit die Gruppe F gewinnen wird. Ecuador hilft nur ein Sieg, um aus eigener Hand das zweite Mal nach 2006 ins Achtelfinale vorzustoßen. Den Südamerikanern sitzt die punktegleiche Schweiz im Nacken.

DAS SAGEN DIE TRAINER:

Reinaldo Rueda: "Wir haben Frankreich gut analysiert. Wir wissen, wie sie spielen. Wir wollen versuchen, ihre Taktik zu zerstören. Wir müssen die Räume eng machen. Frankreich steht sehr kompakt, spielt aggressiv. Das ist ein Gegner, der in jedes Spiel mit derselben Entschlossenheit und Einstellung geht."

Didier Deschamps: "Ich denke an dieses Spiel, aber auch an das ganze Turnier. Doch ich will nicht ins Detail gehen. Nur so viel: Ich werde das Spiel nicht abschenken. Wir müssen den Job zu Ende machen. Das Ziel ist ein Sieg, aber es wird alles andere als ein einfaches Spiel. Ecuador bringt sehr viel Leidenschaft mit, sie können uns gefährlich werden."



PERSONELLES:

Frankreich wird sich mit einem leicht veränderten Gesicht präsentieren. Mittelfeldspieler Yohan Cabaye fehlt wegen einer Gelb-Sperre, der bereits verwarnte Patrice Evra wird wohl pausieren. Der Einsatz der Innenverteidiger Raphael Varane (Gastroenteritis) und Mamadou Sakho (Oberschenkelzerrung) ist fraglich. Ecuador wird wohl gegenüber dem 2:1 gegen Honduras keine Änderungen in der Startelf vornehmen.

DAS SAGEN DIE SPIELER:

Christian Noboa: "Wenn wir die zweite Runde erreichen wollen, müssen wir unbedingt gewinnen. Deshalb ist diese Partie für uns wie ein Endspiel. Wir müssen vieles von dem, was wir gegen Honduras gezeigt haben, auch in diesem Spiel demonstrieren. Zum Beispiel die mentale Einstellung und das konzentrierte Vorgehen.  Wir können Frankreich schlagen. Dafür sind wir schließlich hier. Bei einer Weltmeisterschaft ist jede Mannschaft in der Lage, gegen einen beliebigen Gegner zu gewinnen. Das haben wir schon bei anderen Spielen gesehen."

Mathieu Valbuena: "Noch vor fünf, sechs Monaten gab es in Frankreich überhaupt keine Begeisterung. Das ist inzwischen wegen der guten Ergebnisse ganz anders. Wir strotzen vor Selbstvertrauen. Erst wenn es hier kompliziert wird, werden wir wissen, wie wir darauf reagieren und was in diesem Team wirklich steckt."

Ecuador Frankreich
Hauptstadt Quito Paris
Einwohner 15,22 Mio. 64,67 Mio.
Fläche 283.561 km² 668.763 km²
Konföderation CONMEBOL UEFA
Weltrangliste 26. 17.
WM-Teilnahmen 3 14
Teamchef Reinaldo Rueda Didier Deschamps

HONDURAS-SCHWEIZ

(Mittwoch, 22.00 Uhr, Manaus, Arena Amazonia, SR Nestor Pitana/ARG)


DIE AUSGANGSLAGE:

Die Schweiz liefert sich mit Ecuador ein Ferndull um den Aufstieg. Doch selbst das punktelose Honduras hat noch rein theoretische Chancen auf die K.o.-Phase. Die Eidgenossen sind punktegleich mit den Südamerikanern, weisen jedoch das schlechte Torverhältnis auf (-2). Ein Sieg gegen Honduras würde die Chancen auf den dritten Achtelfinal-Einzug seit 1994 gewaltig steigern, rechnen die Schweizer doch nicht mit einer Frankreich-Niederlage. Selbst ein Remis oder eine Niederlage würde bei einer gleichzeitigen hohen Ecuador-Pleite für den Aufstieg reichen. Die Mittelamerikaner müssen hingegen mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen und auf Schützenhilfe der Franzosen hoffen.

DAS SAGEN DIE TRAINER:

Luis Fernando Suarez: "Die Chancen sind zwar nicht sehr groß. Aber das ändert nichts an unserer Einstellung. Wir geben nicht auf und werden bis zum Schluss kämpfen. Wir müssen bis zum Schluss an die Qualifikation glauben."

Ottmar Hitzfeld: "Ich bin überzeugt, wir bleiben weiterhin im Turnier. Wir haben noch immer große Hoffnungen, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren. Die Mannschaft hat das Potenzial sich zu steigern. Es spricht für den Charakter meiner Mannschaft, dass sie nie aufgibt."

PERSONELLES:

Steve von Bergen erlitt gegen Frankreich einen Bruch des Augenhöhlenknochens und muss acht Wochen pausieren. An Stelle des 31-Jährigen rutscht Philippe Senderos in die Startelf. Zudem ersetzt Blermi Dzemaili Valon Behrami. Bei Honduras kehrt der zuletzt gesperrte Wilson Palacios zurück. Coach Suarez setzt voll auf die Offensive.

DAS SAGEN DIE SPIELER:

Wilson Palacios : "Es lohnt sich, gegen die Schweiz alles zu riskieren. Wir müssen volles Risiko gehen, weil es unsere letzte Chance ist."

Granit Xhaka: "Das ist wie ein WM-Finale. Wir müssen füreinander kämpfen und laufen. Wir müssen Honduras schlagen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir haben das bessere Team und mehr Qualität als Honduras. Außerdem glaube ich, dass wir es verdient haben, in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Wir wollen es unbedingt und werden das auch gegen Honduras zeigen"

Honduras Schweiz
Hauptstadt Tegucigalpa Bern
Einwohner 7,99 Mio. 8,11 Mio.
Fläche 122.090 km² 41.285 km²
Konföderation CONCACAF UEFA
Weltrangliste 33. 6.
WM-Teilnahmen 3 10
Teamchef Luis Fernando Suarez Ottmar Hitzfeld