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Italien und England im "Rumble in the Jungle"

Italien und England im

Mit 35 Jahren ist Andrea Pirlo noch immer Herz des italienischen Nationalteams.

In Brasilien will der Spielmacher seinen zweiten WM-Titel nach jenem von 2006 holen.

Doch zumindest Auftaktgegner England glaubt im Duell zweier Ex-Weltmeister am Sonntag (0.00 Uhr MESZ), gut auf Italiens Mittelfeld-Star vorbereitet zu sein. Ob auch auf das Klima im tropisch-heißen Manaus, wird sich zeigen.

"Rumble in the Jungle"

Denn der heiße "Rumble in the Jungle" zum WM-Start treibt nur einer europäischen Fußball-Großmacht Angstschweiß auf die Stirn.

Für Italiens Teamchef Cesare Prandelli sind die schwülen Waschküchen-Bedingungen in Manaus mitten im Amazonas-Gebiet mit 30 Grad Temperatur und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit "kein Problem".

Englands Medien wettern hingegen über den braunen Rasen und der Verbandschef zittert vor dem "schlimmsten Alptraum".

Entsetzen schon bei der Auslosung

Schon bei der Auslosung des Klassikers war sich Greg Dyke mit dem Finger am Hals entlang gefahren und untermauerte seine Befürchtungen in Brasilien noch einmal: "Wir wollten nicht Italien und wir wollten nicht Manaus - und haben beide bekommen."

Teamchef Roy Hodgson hatte die Dschungel-Stadt als "nicht idealen" Spielort bezeichnet, wischte diese Aussage aber nun im WM-Quartier mit einem knurrigen "Unsinn" beiseite.

Italiens Pirlo will es noch einmal wissen

Um sich auch sonst auf die ungewohnte Umgebung vorzubereiten, setzten beide Teams auf Spezialmaßnahmen:

England sprintete auch unter portugiesischer Sonne mit drei Lagen Trainingskleidung, Handschuhen und Haube.

Die Italiener schwitzten ihrerseits bei simuliertem Manaus-Wetter in einem kleinen Holzschuppen auf Fitnessgeräten.

Pirlo will es noch einmal wissen

"Das Problem mit der Hitze werden nicht nur wir haben, sondern auch die Engländer", meinte Pirlo vor seinem Schluss-Auftritt auf der ganz großen Fußball-Bühne.

Pirlo, der nach dem Turnier aus der "Squadra Azzura" zurücktritt, will es noch einmal wissen und Italien zum fünften WM-Titel führen, was bisher nur Rekordweltmeister Brasilien gelungen ist.

"Ich spiele immer, um zu gewinnen, und ich werde nicht zufrieden sein, nur die Gruppenphase zu überstehen oder ins Viertelfinale zu kommen. Dieses italienische Team hat alles, was nötig ist. Italien kann Weltmeister werden", kündigte er selbstbewusst an.

England zeigt Respekt

Ein überzeugender Auftritt im Auftaktspiel gegen England soll nur ein erster Schritt sein. Vor allem in den Erinnerungen an das jüngste Aufeinandertreffen der beiden Teams in einem Pflichtspiel ist Pirlo präsent.

Beim Sieg im EM-Viertelfinale 2012 im Elfmeterschießen wurde er zum Mann des Spiels gewählt, zeigte eine überragende Partie und demütigte England mit einem gelupften Elfmeter.

Bei den "Three Lions" ist der Respekt vor dem Routinier allgegenwärtig, sie kündigten dieses Mal sogar eine Sonderbewachung an. Englands Teamchef Roy Hodgson ergänzte: "Wie wir Pirlo stoppen werden? Zuerst werden wir besser spielen als letztes Mal."

Alt gegen jung

Vor dem ersten Spiel in tropischen Manaus wurden in Italien aber auch kritische Stimmen laut. Fragen tauchten auf, ob Pirlo mit seinen 35 Jahren den extremen körperlichen Belastungen noch gewachsen ist.

Neben Pirlo sind mit Gianluigi Buffon (36) und Daniele De Rossi (30) allerdings noch zwei weitere Spieler der Weltmeister-Elf von 2006 dabei.

Prandelli setzt viel auf Routine, während Hodgson den Generationswechsel bereits eingeleitet hat und auf Spieler wie Jordan Henderson (23), Daniel Sturridge (24) oder Teambaby Raheem Sterling (19) baut.