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Siegloser Scolari sieht "Selecao" auf richtigem Weg

Siegloser Scolari sieht

Die Fans im Fußball-verrückten Brasilien erhoffen sich von ihrer Mannschaft bei der Heim-WM 2014 nichts weniger als den sechsten Titel.

Gut ein Jahr vor der WM-Endrunde befindet sich die "Selecao" allerdings nicht in weltmeisterlicher Form.

Am Montag schaffte Brasilien in einem Testspiel in London gegen Russland erst durch ein Tor in letzter Minute ein Remis und ist unter dem seit November 2012 amtierenden Teamchef Luiz Felipe Scolari weiter sieglos.

Last-Minute-Tor als Hoffnungsschimmer

Scolari war vor vier Monaten als Nachfolger des umstrittenen Mano Menezes geholt worden, um das Projekt "6. WM-Titel" zum Erfolg zu führen.

Unter Scolari hat Brasilien 2002 zum bisher letzten Mal die Weltmeisterschaft gewonnen. Sein zweites Engagement läuft aber bescheiden an. Nach drei Spielen gegen England (1:2), Italien (2:2) und Russland (1:1) ist Brasilien unter dem 64-Jährigen noch ohne Sieg.

Gegen Russland reichte es nur dank eines Treffers von Fred in der 90. Minute zu einem Remis, Fajsulin hatte die Russen in der 73. Minute in Führung gebracht.

Scolari "zufrieden gestellt"

Dennoch hob Scolari das Positive hervor. "Wir haben den Standard vom Remis gegen Italien gehalten. Was mich zufrieden gestellt hat war die Art, wie wir nach der Führung der Russen gespielt haben. Wir haben den Ball laufen lassen, Chancen herausgespielt und letztlich das Tor geschossen", sagte der Teamchef.

"Wir müssen Schritt für Schritt gehen. Mit jedem Schritt fügen wir ein bisschen was dazu und entdecken ein oder zwei Spieler, die in das Team passen", meinte Scolari.

Kaka lief gegen Russland von Anfang an auf

Sonderlob für Kaka

Erstmals lief unter ihm Kaka in der Startformation ein. Der 30-jährige Spielmacher von Real Madrid hatte unter Menezes keine Berücksichtigung gefunden und will sich unter Scolari wieder einen Stammplatz erkämpfen.

Am Montag zeigte er gute Ansätze. "Er hat die Erwartungen erfüllt", meinte Scolari lapidar.

Flitzer schuld am Gegentor

Russland fehlten vor 35.000 Zuschauern an der Stamford Bridge allerdings nur wenige Augenblicke für den ersten Sieg über Brasilien seit dem Zerfall der Sowjetunion.

Als einen der Gründe machte Russlands italienischer Teamchef Fabio Capello einen Flitzer in der Schlussphase aus.

"Danach haben meine Spieler die Konzentration verloren und das kannst du dir gegen Brasilien nicht leisten", erklärte Capello, der mit den Russen schon seit acht Spielen ungeschlagen ist.

Russland auf WM-Kurs

Mit der Leistung seiner Auswahl war der Italiener aber zufrieden. "Ich bin glücklich über die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Das wichtigste, das ich heute gesehen habe, war der Mannschaftsgeist. Wir können für Russland sehr Wichtiges erreichen - uns für die WM im nächsten Jahr qualifizieren", so Capello.

Das vor allem im Hinblick auf die WM 2018, die in Russland stattfindet. Derzeit sind die Russen jedenfalls auf bestem Weg, sie führen die Tabelle der Gruppe F nach vier Siegen in vier Spielen überlegen mit je vier Punkten Vorsprung auf Israel und Portugal an und haben zudem ein Spiel weniger ausgetragen.