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"Beweisen, dass wir international mithalten können"

Der Ärger über die vergebene Champions-League-Chance ist bei Meister Sturm Graz verflogen, die Vorfreude auf die Auftaktpartie im "Trostbewerb" Europa League groß.

Im Heimspiel gegen Lok Moskau wollen die Schützlinge von Chefcoach Franco Foda am Donnerstagabend die Basis für eine gute Gruppenphase legen.

Die Russen sind allerdings auch aufgrund der Verletzungsproblematik bei Sturm Favorit.

"Wir freuen uns jetzt riesig auf die Europa League und wollen dort beweisen, dass wir auch international mithalten können", meinte Foda.

"Nun sind wir unter den Top 60"

Der Deutsche wird als ÖFB-Teamchef-Nachfolger von Dietmar Constantini gehandelt, ist aber voll fokussiert auf seine Aufgabe bei den Grazern.

Neben dem 23-jährigen Torschützen zum 2:2 stürmten im 4-3-3-System der 21-jährige Brasilianer Maicon sowie der nigerianische Teamstürmer Victor Obinna, der auch einen Treffer erzielte. Den russischen Internationalen Dimitri Sytschew hat Coach Jose Couceiro zudem noch in der Hinterhand.

"Gut organisiert und zielstrebig auftreten"

"Wir müssen auf alle Fälle gut organisiert und zielstrebig auftreten und entschlossen nach vorne spielen", forderte der Sturm-Trainer von seiner Mannschaft.

Diese muss sich bei den Fans auch für die bittere 2:4-Samstags-Auswärtspleite bei Aufsteiger Admira rehabilitieren.

"Wir waren in der ersten Hälfte von Beginn weg in der Defensive nicht aggressiv genug und nicht gut organisiert. Aber das Spiel ist analysiert und abgehakt, ich hoffe, dass die Mannschaft daraus lernen wird", sagte Foda.

"Mehr Punkte holen als 2009/10"

Ein guter Start in die Gruppe L ist für die Grazer enorm wichtig. Fast genau auf den Tag vor zwei Jahren war dieser im eigenen Stadion nicht geglückt. Da hatte eine unnötige 0:1-Heimniederlage gegen Dinamo Bukarest die Aufstiegschance zwar noch nicht beendet, aber doch deutlich verringert.

Nach sechs Spielen hatten die Foda-Schützlinge damals als Tabellenletzter nach einem Sieg und Remis gegen Galatasaray Istanbul vier Punkte auf dem Konto.

"Wir wollen mehr Punkte holen, als in der Saison 2009/10. Wir haben die K.o-Phase hinter uns, müssen versuchen, in jedem Spiel zu punkten, zu siegen", sagte Foda.

Die UPC-Arena, in die 15.323 Fans (795 Karten gehen an die Gäste) hineindürfen, wird fast ausverkauft sein. Bis am Mittwoch waren nur mehr rund 1.000 Dreier-Abos für die Partien gegen Lok, Anderlecht und AEK Athen zu haben. Seit Mittwoch werden auch Einzel-Matchkarten im Fanshop Liebenau verkauft

SK Sturm Graz - Lok Moskau
(UPC-Arena, SR Bruno Miguel Duarte Paixao/POR)

Sturm Graz: Cavlina - Standfest, Dudic, Burgstaller, Popchadse - Wolf, Weber, S. Foda, Hölzl - Szabics, Bodul/Muratovic

Ersatz: Schachner - Ehrenreich, Feldhofer, Pürcher, Bukva, Kainz, Klem, Haas, Weinberger

Es fehlen: Gratzei (Knieprobleme), Kienast (Mittelfußknochenbruch), Koch (Schlüsselbeinbruch), Säumel (Oberschenkelprobleme)

Lok Moskau: Filtsow - Schischkin, Da Costa, Durica, Janbajew - Gluschakow, Loskow, Tarasow - Maicon, Caicedo, Obinna

Ersatz: Ameltschenko - Iwanow, Ignatjew, Osdojew, Zapater, Sytschew, Ilic, Torbinskij, Minschenkow

Fraglich: Guilherme (Oberschenkelprobleme)

"Es hat bisher kein Gespräch gegeben, es gibt keinen Vertrag und keine Unterschrift. Für mich zählt nur meine Arbeit bei Sturm", betonte der 45-Jährige.

Seine Mannschaft sei nach der 0:2-Niederlage gegen BATE Borisow im CL-Playoff niedergeschlagen gewesen.

"Nun sind wir aber eben nicht unter den besten 32 Teams in Europa, sondern meinetwegen unter den Top 60", sagte der Sturm-Trainer, der keinesfalls aus dem Vollen schöpfen kann.

"Gratzei-Ausfall trifft uns sehr"

Die Ausfälle von Roman Kienast, Matthias Koch und Jürgen Säumel standen schon länger fest, am Montag erwischte es auch noch Stammgoalie Christian Gratzei.

Der ÖFB-Teamtormann verdrehte sich das linke Knie und muss sich am Donnerstag statt der Partie einer Arthroskopie unterziehen. "Dieser Ausfall trifft uns sicher sehr", sagte Foda.

Statt dem 29-Jährigen wird der Kroate Silvije Cavlina zum ersten Mal im Europacup für die Grazer das Tor hüten, sein jüngstes Pflichtspiel für die "Blackys" hat der 34-Jährige am 16. April beim Heim-0:3 gegen Salzburg absolviert.

"Die sind schon ein Kaliber"

Von Cavlinas Tagesverfassung wird viel abhängen. Der russische Tabellenfünfte der abgelaufenen Saison zeigte am Samstag national mit einem 4:2-Heimsieg gegen Tabellenführer und Champions-League-Starter Zenit St. Petersburg auf und bestätigte damit die aktuelle Topform mit dem zehnten Bewerbsspiel ohne Niederlage in Folge (7 Siege, 3 Remis).

"Die sind schon ein Kaliber. Ein schnelles, kompaktes Team, athletisch top, mit drei brandgefährlichen Stürmern", analysierte Foda den Gegner.

Beim DVD-Studium der Partie fiel dem Deutschen vor allem der erst im August vom spanischen Erstligisten Levante für 7,5 Millionen Euro geholte Ecuadorianer Felipe Caicedo auf.