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PAOK-Erfahrungen helfen gegen "Unbekannte" Asteras

PAOK-Erfahrungen helfen gegen

"Schon wieder Griechenland.“

So ähnlich lautete der Tenor, nachdem Rapid bei der Auslosung vom kommenden Gegner Asteras Tripolis erfuhr.

Schon im letzten Jahr sammelte der Großteil der jungen Mannschaft Erfahrungen im Land des Europameisters von 2004, als PAOK Saloniki im Playoff ausgeschaltet wurde.

Die Erinnerungen sind noch frisch – sowohl was die Ausschreitungen und den Wirbel im Umfeld betraf als auch der sportliche Meilenstein gegen den höher eingeschätzen Gegner.

Dank PAOK ist aber auch "Nobody" Asteras besser einzuordnen. Denn so richtig hatte den Dritten der abgelaufenen Saison bisher noch kein Rapidler auf dem Radar.

"Ein Gegner, von dem wir relativ wenig wissen"

"Wir treten die Reise mit Spannung an. Wir sind alle gut drauf, so dass wir uns auf das Spiel freuen. Wir treffen auf einen sehr guten und erfahrenen Gegner. Aber einen Gegner, von dem wir im Moment relativ wenig wissen", gibt Kapitän Steffen Hofmann im Gespräch mit LAOLA1 zu.

Erst 2007 stieg das Team vom Peloponnes in die Super League auf, die internationalen Erfahrungen beschränken sich auf die EL-Qualifikation im vergangenen Jahr.

"Sie sind letztes Jahr Dritter geworden. Das sagt schon einiges aus. Es wird eine sehr gute Mannschaft sein. Was ich so gehört habe, haben sie sich auch noch gut verstärkt. Es wird eine sehr schwierige und interessante Aufgabe für uns", ergänzt der deutsche Regisseur.

Innenverteidiger Mario Sonnleitner, der letztes Jahr zusammen mit Hofmann den Aufstieg in die Europa-League-Gruppenphase bejubeln durfte, baut auf die gesammelten Erfahrungen in Griechenland im vergangenen Jahr.

PAOK als Richtmaß für Asteras-Spiel

"Wir freuen uns auf das Europacup-Match. Letztes Jahr waren wir auch in Griechenland. Das hat vielleicht im Hinspiel nicht so gut geklappt, aber wir wissen, was uns erwartet, deswegen freuen wir uns auf die Partie", geht der Routinier mit viel Selbstvertrauen in die Begegnung.

Da der Gegner diesmal ein unbeschriebeneres Blatt als der letztjährige ist, wird versucht, Asteras Tripolis anhand der Leistungen in der griechischen Liga und im Cup einzuordnen.

Während Asteras in der Meisterschaft den dritten Rang belegte, drang das Team im Pokalbewerb sogar bis ins Endspiel vor, wo gegen Doublesieger Olympiakos kein Kraut gewachsen war.

"Sie sind einen Platz hinter PAOK platziert gewesen und ich glaube, dass sie sicher auch eine spielerisch gute Mannschaft mit viel Argentiniern und südamerikanischen Spielern sind", glaubt der Steirer Anhaltspunkte für die Stärke der Griechen gefunden zu haben.

Nobody statt Olympiakos und Co.

Während mit Olympiakos, Panathinaikos, PAOK, Aris Saloniki oder Panionios griechische Aushängeschilder vergangener Jahre bekannt sind, genießt der Klubs aus Tripoli noch ein Schattendasein.

Auch für die Grün-Weißen ist das aufstrebende Team eine Unbekannte und war bis zuletzt nicht so wahrgenommen worden.

"Ich kenne sie eigentlich noch nicht, weil sie ja selten im Europacup zugange waren. Deswegen müssen wir abwarten. Wir haben natürlich ein paar Videos, die wir uns anschauen. Dann müssen wir versuchen, uns schnell in Griechenland zu akklimatisieren und ein gutes Spiel zeigen", hofft Sonnleitner noch auf weitere Informationen.

Auch Hofmann weiß noch nicht, was genau die Hütteldorfer im rund 6.300 Zuschauer fassenden Theodoros Kolokotronis-Stadion in der 25.500-Einwohner-Stadt erwarten wird.

"Von denen gibt es anscheinend nicht viele"

"Vom Namen her kennt man sie überhaupt nicht", stellt der 32-Jährige klar, verweist aber auf einen Fakt, der in Griechenland in Zeiten wie diesen nicht unterschätzt werden darf.

"Sie sind anscheinend eine Mannschaft, die finanziell gut dasteht. Von denen gibt es anscheinend nicht so viele in Griechenland. Deswegen wird es eine sehr gute Mannschaft sein und eine schwierige Aufgabe für uns."

Trainer Zoran Barisic will dem PAOK-Faktor nicht zu viel beimessen, hat aber den Aufstieg als Ziel klar vor Augen. "Was die Mannschaft, den Gegner, betrifft, kann man Asteras dank PAOK einordnen. Was das Umfeld betrifft nicht. Es ist ein unbekannter Name auf dem Fußball-Atlas, aber wir haben großen Respekt."

Wenn man sich gegen Asteras schlussendlich aber genauso durchsetzt wie gegen PAOK, wird es dem Trainer und den Spielern recht sein.


Aus Tripoli berichtet Alexander Karper