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Die Stars der österreichischen EL-Gegner

Die Stars der österreichischen EL-Gegner

Inter Mailand, Bayern München, Manchester City.

Nein, das sind nicht die Europa-League-Gegner der österreichischen Vertreter Sturm Graz, Austria Wien und Red Bull Salzburg.

Aber in den Kadern von Lokomotive Moskau, Metalist Kharkiv und Paris St. Germain tummeln sich Akteure, die bei diesen europäischen Spitzen-Klubs bereits gespielt haben.

LAOLA1 stellt die prominentesten Fußballer vor, die sich am Donnerstag (ab 19:05 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) mit ihren Kollegen gegen die Vertreter der österreichischen Bundesliga stellen.

LOKOMOTIV MOSKAU

Victor Obinna:

Mit 18 Jahren debütierte Victor Nsofor Obinna für das nigerianische Nationalteam. Unter Vertrag stand der Stürmer damals bei Chievo Verona, wo er zwischen Serie A und Serie B pendelte. Durch gute Leistungen wurde Inter Mailand 2008 auf den damals 21-Jährigen aufmerksam und sicherte sich für die kommenden drei Jahre seine Dienste. Von Jose Mourinho als eines der größten Talente geadelt, führten ihn seine Ausbildungsjahre zunächst zum FC Malaga und in der vergangenen Saison zu West Ham, ehe im Sommer der ablösefreie Wechsel zu Lok vollzogen wurde. Obinna zeichnet schnelles, kreatives Spiel aus, Torgefährlichkeit zählt (zum Glück für Sturm) weniger zu seinen Stärken.

Felipe Caicedo:

 Eine ähnliche Entwicklung wie Obinna nahm auch Sturmpartner Felipe Caicedo, nur dass im Pass des Ecuadorianers Manchester City als namhafteste Adresse steht. Mit dem Nigerianer zusammen spielte der 23-Jährige bereits in Malaga, wohin er im Jahr 2010 verliehen wurde. FC Basel (2006-2008), Sporting Lissabon (2009)und UD Levante (2011) waren die weiteren Stationen des 32-fachen Teamspielers, der erst im vergangenen Jahr zu seiner Treffsicherheit fand. 13 Tore in 27 Spielen für den kleineren Klub Valencias sind eine beachtliche Quote, die Caicedo bislang auch in Moskau (vier Spiele, zwei Tore) hält.

Dmitri Loskov:

 Die Nummer 10 von Lokomotive ist ein Veteran im wahrsten Sinne des Wortes. Dmitri Loskov ist der einzige Spieler, der in allen 20 Spielzeiten der russischen Liga seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der damit verbundenen Unabhängigkeit Russlands aktiv war, 19 davon in der ersten Liga. In über 300 Spielen für den ehemaligen Eisenbahner-Verein erzielte der heute 37-Jährige über 100 Tore. Eine ansehnliche Bilanz für einen Fußballer, dessen eigentliche Aufgabe die Spielgestaltung ist. „Wenn du guten Fußball spielen willst, werden die Rekorde kommen“, bleibt der schussgewaltige Russe bescheiden.

Manuel Da Costa:

 Geboren in Frankreich als Sohn einer Marokkanerin, entschied sich Manuel Marouane da Costa Trindade Senoussi  für eine internationale Karriere für Portugal, das Heimatland seines Vaters. So vielfältig wie die Biografie des Verteidigers ist auch die Liste seiner bisherigen Arbeitgeber. Bei Nancy, PSV Eindhoven, Fiorentina, Sampdoria Genua und West Ham United war Da Costa engagiert, wirklich durchgesetzt hat er sich nur bei den Londonern, mit denen er 2011 abstieg. Besser scheint er sich in Moskau zurechtzufinden, wo er in vier Liga-Spielen bereits zwei Treffer erzielen konnte.

Alberto Zapater:

 In Portugal wurde Lok Moskau auf der Suche nach einer Ergänzung fürs Mittelfeld fündig. Alberto Zapater wechselte Anfang August dieses Jahres von Sporting Lissabon in den Osten und unterzeichnete einen Fünfjahresvertrag. Über die Rolle des Einwechselspielers kam der Spanier, der bei Real Saragossa ausgebildet wurde, allerdings bislang nicht hinaus. Mit 7,5 Millionen ist der 26-Jährige, der auf die Erfahrung von 19 Länderspielen für „La Rojita“ zurückblicken kann, nach Caicedo der zweitteuerste Spieler im Kader der Russen. Man darf gespannt sein, ob der Iberer die EL-Partie gegen Sturm Graz als Bühne nutzen darf.

 

 

METALIST KHARKIV

Jose Ernesto Sosa:

Den klingendsten Namen im Kader des Drittplatzierten der abgelaufenen ukrainischen Liga kennt man aus der deutschen Bundesliga. Jose Ernesto Sosa stand 2007-2010 beim FC Bayern München unter Vertrag. In diesen drei Jahren gelang es dem Argentinier nicht, sich als Stammspieler zu etablieren. In 35 Begegnungen für die Münchner wurde er 17 Mal ein- und 9 Mal ausgewechselt. Nach einem halben Jahr bei seinem Stammverein Estudiantes La Plata und einer durchwachsenen Saison beim SSC Neapel will sich der 26-Jährige bei Kharkiv endlich durchsetzen. Trainer Miron Markevich scheint auf Sosa zu bauen und ließ ihn in sechs Partien von Anfang an auflaufen. Ein Tor und eine Vorlage standen dabei zu Buche.

Cleiton Xavier:

Das Spiel von Kharkiv steht und fällt mit Cleiton Ribeiro Xavier, der brasilianische Spielmacher ist Dreh-und Angelpunkt im Angriffsspiel. Der Kapitän der Ukrainer ist der Mann für die ruhenden Bälle und glänzt als Vorbereiter und Vollstrecker. In seiner Premieren-Saison in Europa 2010 hat der ehemalige Palmeiras-Akteur in 26 Spielen sechs Tore erzielt und elf weitere vorbereitet. In dieser Spielzeit schickt sich der 28-Jährige nun an, diese ansehnliche Bilanz noch nach oben hin zu korrigieren. Nach acht Spieltagen hält Xavier bereits bei sechs Treffern und zwei Vorlagen.

Jonathan Cristaldo:

Im Rückspiel des EL-Playoffs gegen Sochaux war es Jonathan Cristaldo, der mit seinen beiden Treffern zum 2:0 und 3:0 die Tür in die Gruppenphase endgültig aufgestoßen hatte. Dass der argentinische Stürmer die fünf Millionen wert ist, die Kharkiv im Jänner 2011 an Velez Sarsfield überwiesen hatte, bewies er allerdings schon im Frühjahr zur Genüge. 12 Tore in 22 Spielen überzeugten selbst den damaligen argentinischen Team-Trainer Sergio Batista, den 22-Jährigen in die „Albiceleste“ einzuberufen. Trifft „Churry“, wie der Angreifer genannt wird, weiterhin, bleibt die Ukraine wohl nur erste Station einer großen Karriere.

Marco Torsiglieri:

Ein weiterer Argentinier stieß im Sommer von Sporting Lissabon leihweise zu den „Gelb-Blauen“. Marco Torsiglieri ist ein 23-jähriger Verteidiger, der nicht nur aufgrund seiner 1,90 Meter in der Defensive hervorsticht. In seinen bisherigen acht Saisonspielen stand der italienisch-argentinische Doppelstaatsbürger immer über 90 Minuten am Feld. Es scheint, als hätte Kharkiv-Trainer Markevich in Torsiglieri, dessen Ablöse von Sporting Lissabon auf 30 Millionen Euro festgesetzt wurde, den ersehnten Abwehrchef gefunden.

Taison:

6,2 Millionen Euro überwies Kharkiv im August 2010 an den SC Internacional aus Brasilien, um den 1,72 Meter großen Offensiv-Akteur in die Ukraine zu lotsen. Dort angekommen, verdrängte er unter anderem Andrij Vorobey, immerhin 68-facher ukrainischer Nationalspieler, auf die Ersatzbank. Gelang ihm auch in der laufenden Liga-Saison bislang noch kein Treffer, so brach er diesen Bann ausgerechnet in der Europa League und stellte mit dem 4:0 den Endstand im Playoff-Rückspiel gegen Sochaux her. Die Austria darf also gewarnt sein.

 

 

PARIS SAINT GERMAIN

Javier Pastore:

Mit 43 Millionen Euro war Javier Pastore der zweitteuerste Transfer in diesem Sommer. Einzig Maradona-Schwiegersohn Sergio Aguero kostete noch mehr. Wenn ein Spieler allerdings von sämtlichen Top-Klubs umgarnt wird, erklärt sich so ein Preis von selbst. Der in der vergangenen Saison mit elf Treffern in der Serie A beste Torschütze von US Palermo entschied sich letzten Endes für Paris St. Germain, wo er die zentrale Figur des Neuaufbaus beim französischen Liga-Krösus ist. Der elffache argentinische Nationalspieler ist Spielmacher und Vollstrecker in einer Person, was ihm unter anderem Vergleiche mit Brasiliens Kaka einbrachte. "Er ist ein guter Fußballer", bringt Salzburg-Coach Ricardo Moniz seine Meinung gelassen auf den Punkt.

Jeremy Menez:

Von der AS Roma holte PSG einen Spieler zurück nach Frankreich, dem auch im Nationalteam der „Bleus“ eine große Zukunft bevorsteht. Jeremy Menez ist ein Offensivspieler, der sowohl über den Flügel als auch durch die Mitte kommt und so für stete Gefahr sorgt. Allein in den sieben bisherigen Saison-Spielen (zwei Mal Europa League, fünf Mal Ligue 1) erzielte der 24-Jährige zwei Treffer und bereitete weitere fünf (!) vor. Insgesamt kann der neunfache Internationale auf 200 Liga-Spiele bei Sochaux, AS Monaco und Roma zurückblicken. Erfahrung und aktuelle Form ergeben eine gefährliche Mischung.

Diego Lugano:

Neben der bekannten Offensivabteilung um Diego Forlan, Luis Suarez und Edinson Cavani ist Abwehrchef Diego Lugano einer der Garanten für die jüngsten Erfolge Uruguays, die im Gewinn der Copa America 2011 gipfelten. Wenig verwunderlich, dass der Defensiv-Spezialist, der seit dem Jahr 2006 in der türkischen Liga bei Fenerbahce spielte, Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckte. Erst die Tumulte um den amtierenden Meister beschleunigten jedoch den Abgang des Blondschopfs, der nun seit 27. August beim französischen Hauptstadtklub unter Vertrag steht. Man darf erwarten, dass auch die PSG-Defensive bald auf das Kommando des 30-jährigen hört.

Salvatore Sirigu:

Im Projekt der neuen Inhaber von Paris St. Germain, den Klub völlig zu reformieren, wurde keine Position ausgelassen. Auf der Suche nach einem neuen Torwart wurden die Franzosen beim US Palermo fündig, von wo man Salvatore Sirigu loseiste. Der 1,92 Meter große Schlussmann gilt als ein potentieller Nachfolger für Gianluigi Buffon im Tor der „Squadra Azzurra“, für die er schon zwei Mal auflief. Das Rennen um die Nummer 1 gegen Nicolas Douchez hat der Italiener für sich entschieden, lediglich im weitgehend belanglosen EL-Playoff-Rückspiel gegen Differdange (Hinspiel 4:0) durfte der Franzose zwischen den Pfosten stehen.

Kevin Gameiro:

Die Torgefahr bei Paris St. Germain hat einen Namen, Kevin Gameiro. Der 24-jährige Stürmer, der im Sommer für elf Millionen Euro vom FC Lorient gekommen war, erzielte in den ersten fünf Spielen der Ligue-1-Saison drei Tore und trug sich auch in der Europa League bereits in die Schützenliste ein. Dass noch weitaus mehr zu erwarten ist, beweist ein Blick auf die vergangenen Spielzeiten. Der französisch-portugiesische Doppelstaatsbürger spielt seit 2005/06 in Frankreichs höchster Spielklasse und steigerte sich Jahr für Jahr. Ein, drei, sechs, elf, 17 und zuletzt 22 Treffer standen am Ende der Saison zu Buche. Salzburg muss sich vorsehen, nicht nur eine weitere Kerbe im Bettpfosten des Torjägers zu werden.

 

Christian Eberle