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"Mister Europa League" holt wieder beide Trophäen

Radamel Falcao ist seit Mittwochabend endgültig der "Mister Europa League".

Mit einem sehenswerten Doppelpack beim 3:0-Finalerfolg in Bukarest gegen Athletic Bilbao (La Liga LIVE und EXKLUSIV bei LAOLA1.tv) war der Kolumbianer der Erfolgsgarant für Atletico Madrid.

Der 26-jährige Stürmer holte sich mit zwölf Toren wie schon in der vergangenen Saison (17 für Sieger FC Porto) die Torjägerkrone der Europa League.

Religiös und eiskalt

"Wie ich zu Atletico gekommen bin, haben viele Leute gesagt, dass es ein Fehler ist. Diesen Leuten habe ich jetzt bewiesen, dass sie falsch gelegen sind", sagte Falcao nach seinem zweiten Europa-League-Triumph in Folge.

Wie schon beim 1:0-Sieg gegen Sporting Braga vor einem Jahr war der Stürmer diesmal wieder im Finale der Matchwinner.

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"Vom Leben kann man sich nichts mehr wünschen. Ich bedanke mich bei Gott, aber auch bei meiner Familie, den Freunden und Fans", sagte der sehr religiöse Falcao.

"Hat das Tor im Blut"

Seine Mitspieler wussten bei wem sie sich zu bedanken hatten.

"Er ist einer der besten Stürmer Europas, es ist ein Vergnügen, mit ihm in einem Team zu spielen", betonte 3:0-Torschütze Diego.

Und Juanfran ergänzte: "Falcao hat das Tor im Blut".

Der 23-fache spanische Liga-Saisontorschütze hat sich einmal mehr ins internationale Rampenlicht gespielt und dürfte von den Madrilenen trotz bestehenden Vertrags bis 2016 wohl nur schwer zu halten sein.

Helfen könnte das Erreichen der noch möglichen Champions-League-Qualifikation. Atletico fehlen vor der letzten Runde in der Primera Division zwei Punkte auf Rang vier und Malaga.

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Die Madrilenen sind am Sonntag beim Tabellen-16. Villarreal zu Gast, Malaga empfängt den Vorletzten Sporting Gijon.

 "Nach oben keine Grenzen"

Coach Diego Simeone weiß, was er an seinem Topstar hat.

"Er ist ein bewundernswerter Spieler, superehrgeizig und ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Er kann noch viel besser werden und hat nach oben keine Grenzen", lobte der argentinische Trainer Falcao.

Simeone ist sich deshalb bewusst, sein Stürmer-Ass schon im Sommer verlieren zu können.

"Ich hoffe natürlich, dass er bei uns bleibt, aber wenn nicht, freue mich auch über alles, was gut für ihn ist", sagte Atleticos Trainer.

 Real Madrid hat Manager-Bonus

Die Topclubs stehen beim Atletico-Sitz am Manzanares-Fluss seit Monaten Schlange, um den "Tiger" anzuheuern.

Bei den spanischen Medien ist unter anderem von Barcelona, Manchester City und Chelsea die Rede.

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Die besten Chancen dürfte aber Real Madrid haben, wird doch der Mann aus dem Karibik-Badeort Santa Marta vom Manager von Real-Star Cristiano Ronaldo und Trainer Jose Mourinho, dem Portugiesen Jorge Mendes, betreut.

 Der Tiger hat die Löwen gefressen

"Wenn wir am Sonntag die Qualifikation für die Champions League nicht schaffen, werden wir ihn kaum halten können", räumte Atletico-Manager Miguel Angel Gil Marin nüchtern ein.

Atletico hatte Falcao im Sommer für 40 Millionen Euro geholt und dürfte nun 60 Millionen Euro für einen Wechsel fordern.

Die spanischen Medien überschlugen sich am Donnerstag mit Lob. "Der Tiger hat die 'Löwen' von Bilbao allein aufgegessen", schrieb die Zeitung "Publico", und das Sportblatt "Marca" titelte riesengroß auf Seite eins: "Radamel, Radamel, Radamel: ich liebe dich".

Simeone schaffte Trendwende

Einen großen Anteil am Erfolg selbst hat aber auch Simeone, der die Madrilenen erst am Tag vor Weihnachten 2011 übernommen hatte und neben dem zweiten Europa-League-Triumph nach 2010 in der Liga von Rang zehn auf fünf geführt hat.

"Ich bin sehr stolz auf die Spieler und die Fans und bedanke mich bei den Leuten, die der Mannschaft und mir das Vertrauen geschenkt haben."

"Es war technisch und taktisch ein sehr gutes Spiel von uns", sagte Simeone, der als Spieler mit Atletico 1996 das nationale Double gewonnen hat.

Zerfällt das "Dream Team"?

Dorthin wollen die "Colchoneros" auch wieder zurück, der Abstand zu den Liga-Topteams Real Madrid und FC Barcelona soll sukzessive verringert werden.

Falcao und Diego wären da wichtige Bausteine. Doch auch der Verbleib des brasilianischen Spielmachers ist ungewiss, ist er doch nur vom VfL Wolfsburg bis Saisonende ausgeliehen.

"Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Was die Zukunft bringen wird, weiß ich noch nicht", sagte Diego.

Vorne und hinten fehlerhaft

Für die Basken, die auch schon 1977 (im UEFA-Cup gegen Juventus Turin) ein Europacup-Finale verloren hatten, war es eine verdiente Niederlage.

"Wir haben nicht gut verteidigt und waren nicht zwingend genug im Abschluss. Wir haben viel weniger gezeigt, als wir draufhaben", ärgerte sich Bilbao-Trainer Marcelo Bielsa.

Seine Truppe hat aber im spanischen Cup-Finale am 25. Mai gegen Barcelona noch die Chance einen Titel zu gewinnen.

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