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"Das wäre der beste Weg, um auszuscheiden"

Spezielle drei Spiele warten binnen einer Woche auf den FC Villarreal.

Am Donnerstag verteidigen die Spanier im Rückspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals in Salzburg einen 2:1-Vorsprung.

Am Sonntag gastieren die „Gelben U-Boote“ in der Liga bei Real Madrid und am Mittwoch darauf muss man zu Hause gegen den FC Barcelona einen 1:3-Rückstand im Copa-Halbfinale aufholen.

Aber eines nach dem anderen. Zunächst soll der Aufstieg unter die besten 16 in der Europa League gelingen.

Villarreal zeigt sich gewarnt

Dafür hatte Trainer Marcelino am Wochenende gleich acht Spieler von der Startelf gegen Salzburg auf der Bank gelassen oder gar nicht erst nominiert. Eibar wurde dennoch zu Hause 1:0 bezwungen, während Österreichs Meister mit sieben „Neuen“ bei der SV Ried zu einem 2:2 kam.

Villarreal ist auch in der Mozartstadt Favorit, zeigt sich aber gewarnt. „Salzburg hat große Qualität, sie haben uns viele Probleme bereitet. Wir wissen aber auch, dass wir ihnen weh tun können“, sagte etwa Linksverteidiger Jaume Costa, der auch die ungewohnten niedrigen Temperaturen ansprach.

„Da müssen wir uns der erste Minute weg daran gewöhnen. Wir müssen uns auf das Spiel konzentrieren und nicht auf die Temperaturen“, setzt der Abwehrspieler verständliche Prioritäten.

Nur eine Niederlage in der Europa League

Im Europa-League-Herbst hatten die Spanier ihr letztes Auswärtsspiel im Dezember auf Zypern gegen Apollon Limassol (2:0), zuvor Anfang November bei höheren Temperaturen in Zürich.

In der Schweiz setzte es die bislang einzige internationale Niederlage 2014/15, als man ein 1:0 und 2:1 aus der Hand gab und noch 2:3 verlor. Alle Treffer fielen damals zwischen Minute 19 und 29.

Und die Ausnahmespieler Luciano Vietto und Denis Cheryshev kamen dabei erst von der Bank. Beim 1:1 zum Auftakt der Gruppenphase in Mönchengladbach waren beide Stars mit an Bord.

Villarreal, das laut „Sport Bild“ Interesse an einer Leihe von Real-Wunderkind Martin Ödegaard hat, wird freilich auch am Donnerstag mit diesen beiden „Schlüsselspielern“ (Hütter) auflaufen.

 
Stoisch cooler Marcelino

Bei dieser gab sich Trainer Marcelino ganz entspannt, stoisch cool. Auf eine Frage, wonach Salzburg zu vielen Chancen in Villarreal gekommen sei, fragte der 49-Jährige noch: „Tatsächlich?“

Um dann zu erklären: „Ich würde unterschreiben, wenn Salzburg und Villarreal am Donnerstag zu gleich vielen Chancen wie im Hinspiel kommen, dann steigen wir auf.“

Im Prinzip spielt die Ausgangsposition, die für die Spanier wesentlich besser hätte sein können, dem Spiel der Gäste in die Karten. Hinten kompakt stehen und schnell kontern, das können sie.

Hinten reinstellen und auf ein 0:0 zu spielen, dieses Geschenk werden sie Salzburg aber nicht machen. „Das wäre der beste Weg, um auszuscheiden“, sagt Marcelino. „Wir wollen gegen den Ball nichts zulassen und mit Ball unsere Qualitäten einsetzen. Wir richten da schon auch unsere Augen auf das Tor. Die Balance ist wichtig, wir sind aber sicher eher für unsere Offensive bekannt.“ 

Ein Sieg in sieben Auswärtsspielen

Salzburg, das zehn seiner letzten 13 internationalen Heimspiele gewinnen konnte, wird hoffen, dass sich eine Serie verlängert: Villarreal gewann von den letzten sieben Auswärtsspielen nur eines.

Da waren allerdings auch zwei Gastspiele beim FC Barcelona dabei. In 40 Saisonspielen blieb Villarreal auch nur vier Mal ohne Treffer. Die Iberer strahlen deswegen auch in Salzburg Selbstvertrauen aus, kein Wunder, konnte man ja etwa diese Saison schon bei Meister Atletico Madrid 1:0 siegen.

„Wir haben viel Selbstvertrauen, haben auch auswärts in der Liga schon gezeigt, was wir können und freuen uns auf dieses Spiel“, hielt Manuel Trigueros, der im defensiven Mittelfeld den verletzten Kapitän und Vereinshelden Bruno Soriano abermals ersetzen wird, bei der Abschluss-Pressekonferenz Villarreals fest.

Pressing gut, aber...

Salzburg ist für Pressing bekannt, das wissen auch die Gäste spätestens seit dem Hinspiel.

„Die erste Reihe übt mit Pressing viel Druck aus. Hat man die aber überstanden, hat man sehr gute Chancen, bis zur Verteidigung und zu Möglichkeiten zu kommen und Tore zu erzielen“, hat Trigueros freilich auch keine sonderlich große Angst vor dem österreichischen Meister.

Respekt freilich schon. Marcelino hebt die Salzburger Mannschaft hervor, keinen Spieler: „Wir sollten vor allen Spielern Respekt haben und die Qualitäten eines jeden unterbinden.“

Der Villarreal-Coach ist freilich vom Aufstieg überzeugt, Selbstläufer wird er aber keiner: „Wir müssen viel Arbeit aufbringen.“

 

Bernhard Kastler