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"Das ist einfach überwältigend"

„Unser junges Team kann von einem solchen Gegner lernen. Salzburg war in seiner Spielart männlicher“, sagt ein zerknirschter Ajax-Coach Frank de Boer.

Stilles Genießen

Doch auch im Moment dieses Triumphs wollten sich die „Bullen“ nicht so richtig feiern lassen. Jeder einzelne Spieler richtete den Fokus verbal schon wieder auf das Bundesliga-Spiel gegen den SK Rapid. Ausnahmslos.

Auch Schmidt wollte sich sofort wieder der Arbeit widmen: „Es gibt keinen Grund für irgendwelche exzessiven Feiern, wir werden es still genießen.“

"Das haben wir nicht erwartet"

Dass sie mit dem erstmaligen Einzug einer österreichischen Mannschaft ins Achtelfinale der Europa League etwas Besonderes geschafft haben, ist aber durchaus allen bewusst. Und stolz sind sie freilich alle darauf. Schmidt: „Sich gegen so einen starken Gegner durchzusetzen, ist großartig!“

Schwegler sieht es ähnlich: „Gegen so eine große Mannschaft aufzusteigen, ist ein Highlight. Wir haben uns Chancen ausgerechnet, dass es so klar sein wird, haben wir aber nicht erwartet. Es war hochverdient.“

Die Selbstzweifel und Zweifel dürften nun aber endgültig der Vergangenheit angehören.
 

Harald Prantl

Sollte nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel auch nur irgendjemand Zweifel an der Qualität dieser Salzburger Mannschaft gehabt haben, wurden diese im Rückspiel gewiss ausgeräumt.

Mit einem 3:1-Heimerfolg im zweiten Duell mit Ajax sicherten sich die „Bullen“ den hochverdienten Aufstieg gegen die Niederländer.

„Das ist einfach überwältigend“, strahlt Christian Schwegler angesichts des Gesamtscores von 6:1. Und Christoph Leitgeb stellt zufrieden fest: „Wir haben ihnen überhaupt keine Chance gelassen.“

"Das passt nicht zu ihnen"

Tatsächlich war die Vorstellung der Mozartstädter im ausverkauften Heimstadion nicht minder beeindruckend als jene in der Amsterdam Arena. Erneut wussten die Gäste mit dem aggressiven, kompakten Pressing der Salzburger nicht umzugehen.

Schwegler sagt: „Nach dem Hinspiel wollten sie diesmal ein anderes Konzept spielen, weshalb sie es mit langen Bällen versucht haben – das passt aber überhaupt nicht zu ihnen. Das ist gar nicht ihr Spiel, deshalb hat es auch überhaupt nicht funktioniert.“

„Die haben so geile Kicker, da darfst du nie zu spät sein. Aber gegen zwei, drei Spieler haben es auch sie schwer“, ergänzt Stefan Ilsanker.

"Vergessen, das Tor zu erzielen"

Während es im Hinspiel aber mit einer frühen Führung klappte, ließen die Salzburger diesmal die nötige Kaltschnäuzigkeit zunächst vermissen. „Wir haben zwar gut begonnen, aber leider vergessen, das Tor zu erzielen“, analysiert Roger Schmidt.

Erst in der zweiten Hälfte hätte sein Team „mehr Zug reingekriegt“. Der Coach weiter: „Uns dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Tore schießen.“ Nachsatz: „Es hätte passieren können, was wollte, so wie wir aufgetreten sind, hätten wir nie verloren.“

De Boer zerknirscht

Der Deutsche freute sich darüber, dass sein Team über beide Partien hinweg klar besser war: „Wir sind insgesamt taktisch geschlossener aufgetreten, waren aktiver und von der Mentalität her stärker, wir waren leidenschaftlicher, wollten den Sieg in beiden Spielen mehr.“