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"Waren nie in der Lage, dieses Spiel zu gewinnen"

Für Meister SK Sturm Graz ist das Abenteuer Europa League auch bei der zweiten Teilnahme nach der Gruppenphase zu Ende.

Den Grazern fehlte es in den entscheidenden Momenten an der individuellen Klasse, im Gegensatz zu AEK Athen waren der RSC Anderlecht und Lok Moskau in der Gruppe L doch um eine Nummer zu groß.

Die 1:3-Niederlage in Moskau am Donnerstagabend war der beste Beweis dafür.

"Waren immer einen Schritt zu spät"

Die Truppe von Chefcoach Franco Foda bot vor allem vor und auch in der ersten Viertelstunde nach der Pause eine defensiv starke Leistung, danach münzten die Russen ihre spielerische Überlegenheit aber auch in die nötigen Tore um.

"Wir waren nie wirklich in der Lage, dieses Spiel zu gewinnen", musste auch Foda eingestehen. "Wir waren einfach immer einen Schritt zu spät", fügte der Sturm-Coach hinzu.

Das war etwa beim 0:1 der Fall, wo Ehrenreich Maicon aus den Augen ließ und der Lok-"Joker" unbedrängt einköpfeln konnte.

Dazu gesellten sich wie auch schon bei den bisherigen Europa-League-Niederlagen gegen Moskau (1:2 in Graz) und Anderlecht (0:2 und 0:3) individuelle Fehler, wie jener von Milan Dudic, der mit einem unnötigen Foul am starken Ignatjew einen Elfmeter verursachte.

"Nur in den ersten 15 Minuten gut gespielt"

"In Russland hat man eben Mannschaften wie Lok, Dinamo, Spartak, ZSKA und beispielsweise Zenit St. Petersburg, die während der Saison kontinuierlich auf einem höheren Niveau als in Österreich spielen", betrieb Foda Ursachenforschung.

Spieler wie Maicon finde man in der heimischen Bundesliga nicht. "So ein Spieler wird dann eben eingewechselt und macht den Unterschied aus", sagte Foda.

Auch die Spieler waren sich bewusst, völlig verdient verloren zu haben. "Wir haben viel zu viele Abspielfehler gemacht", ärgerte sich Stürmer Roman Kienast.

"Wir haben nur in den ersten 15 Minuten gut gespielt, uns dann nur auf die Defensive konzentriert. Wir hätten mehr zeigen müssen, um hier zu gewinnen", war sich Dudic bewusst.

"Hätten mehr mitnehmen können"

Auch für Joachim Standfest war es ein gerechtes Ergebnis. "Wenn man das ganze Spiel nimmt, waren sie die bessere Mannschaft. Solche Mannschaften sind ganz einfach über uns zu stellen, das muss man akzeptieren", sagte der Außenverteidiger.

"Es hat niemand von uns verlangt, dass wir aufsteigen, wir hätten aber sicher mehr mitnehmen können", resümierte Standfest.

Der Ex-Austrianer schied in der 38. Minute mit einer überdehnten Patellasehne im linken Knie aus. Die schon die ganze Saison andauernde Verletzungsproblematik setzt sich damit fort.

Gratzei, Hölzl und Szabics fehlen schon einige Zeit, immerhin könnte der angeschlagene Jürgen Säumel, der am Donnerstag pausierte, eventuell am Wochenende im Auswärtsspiel gegen Wacker Innsbruck wieder ein Thema sein.

Hoffen auf versöhnlichen Abschluss

Die Steirer, für die Florian Kainz ("Ich freue mich über das Tor, aber was bleibt sind null Punkte") den Ehrentreffer erzielte, haben jedenfalls immer noch die Chance zumindest ihr zu Beginn ausgegebenes Minimalziel - mehr Punkte als in der Saison 2009/10 - zu erreichen.

Damals hatten die Foda-Schützlinge ihre Gruppe mit vier Punkten nach einem Sieg und Remis gegen Galatasaray Istanbul als Tabellenletzter abgeschlossen. Am 14. Dezember kommt zum Abschluss das punktlose Schlusslicht AEK Athen, das man in Griechenland knapp mit 2:1 besiegte, in die UPC-Arena.

"Wir wollen den Fans zeigen, dass wir auch das letzte Spiel unbedingt gewinnen wollen. Jeder wird das Match mit 100 Prozent angehen", versicherte Kienast.

"Wir müssen nach vorne schauen und gegen AEK den zweiten Sieg holen", ergänzte Dudic.

Vorerst geht es aber am Sonntag in der Bundesliga mit dem Spiel in Innsbruck weiter, wo die Foda-Schützlinge im neunten Anlauf in dieser Saison endlich auswärts zum ersten Mal gewinnen wollen.