Zuletzt war dies auf fremdem Terrain gegen den FC Thun nicht der Fall. Zu viel Respekt zeigten die Hütteldorfer in der Schweiz, dieser soll diesmal abgelegt werden.

„In Thun war das erste Spiel. Wir haben sehr viele junge Spieler, auch für mich persönlich war es das erste Spiel in der Europa League. Da hat man vielleicht noch den Respekt, kennt noch nicht das ganze Rundherum. Das müssen wir jetzt ablegen. Morgen greifen wir an“, gibt Dibon die Marschroute vor.

„Es wird Zeit, dass wir es einmal zeigen"

Trainer Barisic hält sich mit Kampfansagen lieber zurück, macht seinen Mannen vor dem anstehenden Duell aber Mut. Schließlich liegt der Druck viel mehr beim favorisierten Gegner.

„Respektieren sollte man jeden Gegner, aber Angst hat mit Fußball nichts zu tun. Es ist ganz wichtig, an sich selbst und seine Stärken zu glauben – egal wo und gegen wen. Ich erwarte mir, dass wir an unsere Leistungsgrenze gehen.“

Um Genk zu hundert Prozent fordern zu können, muss Rapid die zuletzt fehlende Konstanz an den Tag legen – und zwar über 90 Minuten.

Warum das ausgerechnet diesmal der Fall sein soll, begründet der Chefbetreuer mit dem sehr guten physischen Zustand sowie der psychischen Komponente, zuletzt 2-Tore-Rückstände zumindest noch in ein Remis gewandelt zu haben.

Auch Hofmann hat das leidige Thema satt und ist überzeugt, dass es diesmal keine zwei unterschiedlichen Hälften geben wird. „Weil ich weiß, dass wir es können. Wir haben eine Mannschaft, die die Möglichkeiten hat, über 90 Minuten ein richtig gutes Spiel zu machen. Es wird Zeit, dass wir es einmal zeigen. Es wäre ganz wichtig, wenn wir jetzt damit anfangen.“

„Vom Gegner wissen wir eigentlich alles“

Trotzdem darf nicht unterschätzt werden, welch dominante Rolle Genk zuletzt national sowie international einnahm. Die Belgier sind seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen und starteten mit Siegen gegen Kiew und Thun in die Europa League.

„Vom Gegner wissen wir eigentlich alles. Es ist eine technisch sehr starke Mannschaft, die kaum Schwächen hat. Eine sehr homogene, ausbalancierte Truppe, die vor allem in der letzten Phase irrsinnig erfolgreich war, auch was die Resultate betrifft. Darüber hinaus spielt sie einen sehr schönen Fußball“, analysiert Barisic das von Mario Been trainierte Team.

Hofmanns Einschätzung sieht ähnlich aus: „Genk ist nicht unverdient Gruppenerster, aber wir wissen natürlich, was wir vorhaben, was unser Plan ist. Wenn wir eine richtig gute Leistung bringen, kann man dort auch was mitnehmen.“

Schließlich ist allen bewusst, dass ein Erfolgserlebnis in Belgien die nächste Aufgabe um einiges leichter machen könnte.


Aus Genk berichtet Alexander Karper

 

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

KRC Genk - Rapid Wien
Donnerstag, 19.00 Uhr, Genk, Cristal Arena, SR Antony Gautier/FRA

Genk: Köteles - Ngcongca, Koulibaly, Kara, Tshimanga - Buffel, Kumordzi, Gorius, Camus - De Ceulaer, Vossen

Ersatz: Van Hout - Hamalainen, Walsh, Hyland, Limbombe, Masika, Schrijvers

Fraglich: Joseph-Monrose, Mustafa, Mboyo (alle angeschlagen bzw. rekonvaleszent)

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla - Behrendt, Petsos - S. Hofmann, Schaub, Sabitzer - Boyd

Ersatz: Radlinger - Schrammel, M. Hofmann, Pavelic, Pichler, Wydra, Boskovic, Starkl

Es fehlen: Burgstaller (Bänderriss im Knöchel), Alar (rekonvaleszent), Grozurek, Schimpelsberger (beide nicht im Kader)