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"So viele Taktikstunden hatte ich noch nie"

Dominik Hofbauer ist zwar erst 24 Jahre alt, doch er hat schon viel erlebt.

Geboren und aufgewachsen im beschaulichen Eggenburg im Bezirk Horn, ging er als Neunjähriger in den Nachwuchs der Wiener Austria, fünf Jahre später dann in die Akademie des SK Sturm, wo er als 16-Jähriger bei den Amateuren praktisch einen Stammplatz hatte.

Im Juli 2007 verließt der Blondschopf Österreich und schlug seine Zelte in Birmingham auf. Aston Villa hatte ihn und seinen Nachwuchs-Nationalteamkollegen Andreas Weimann verpflichtet.

Viele Stationen

Obwohl Hofbauer zwei Mal im Profi-Kader für die Europa League stand und auch immer wieder mit der ersten Mannschaft der „Villans“ trainierte, gelang ihm der Sprung nicht. Es folgten im Sommer 2010 Probetrainings bei Hertha BSC, der SV Ried und dem SK Rapid, der ihn anschließend verpflichtete und an den FAC, danach an St. Pölten und an Wiener Neustadt verlieh.

Im Sommer 2013 wechselte der Mittelfeldspieler endgültig nach St. Pölten, um eineinhalb Jahre später zum SC Wiener Neustadt zurückzukehren. Im Abstiegs-Frühjahr war der frühere Nachwuchs-Internationale einer der auffälligsten Spieler des SCWN.

Zusammengefasst soll das heißen: Hofbauer war schon bei einigen Klubs und hat dementsprechend schon unter vielen Trainern gearbeitet. Doch was er seit diesem Sommer erlebt, kannte er in dieser Intensität noch nicht.

"Das ist Neuland für mich"

Es geht um die Zusammenarbeit mit Damir Canadi. Der Altach-Trainer hat Hofbauer im Sommer nämlich nach Vorarlberg geholt – der Vertrag läuft bis Sommer 2017.

Canadi gilt als Taktikfuchs, der mit seinen Schützlingen intensiv an Raumaufteilung, Laufwegen, etc. arbeitet. „Das ist Neuland für mich. So viele Taktikstunden habe ich in dieser Form noch nicht erleben dürfen“, sagt Hofbauer.

Der Niederösterreicher weiter: „Ich finde das gut, weil man sich da als Spieler super verbessern kann. Jeder weiß, was er am Platz zu tun hat. Wir trainieren das sehr intensiv.“

An seinem neuen Coach schätzt er, dass er sein Team immer perfekt auf den jeweiligen Gegner einstelle: „Alles wird genau beobachtet und analysiert, wir wissen über den Gegner immer bestens Bescheid.“

"Da kennt jeder jeden"

Doch nicht nur vom Trainer ist Hofbauer begeistert: „Ich fühle mich sehr, sehr wohl hier. Es ist ein kleinerer, sehr familiär geführter Verein. Da kennt jeder jeden, Altach ist ja nicht so groß. Diesbezüglich hat sich zu meinen vorherigen Stationen St. Pölten und Wiener Neustadt nicht viel verändert.“

Anders ist aber, dass die Altacher international spielen. „Und das richtig gerne. Für uns ist das ein Zuckerl“, freut sich der Mittelfeldmann auf das Auswärtsspiel gegen Vitoria Guimaraes (Do., 22:15 Uhr). Mit dem 2:1-Erfolg im Hinspiel habe sich der SC Rheindorf „eine gute Ausgangsposition geschaffen“.

„Wir sind hochmotiviert. Wir werden alles raushauen und versuchen, Österreich gut zu vertreten. Wir haben alle Chancen, um ins Playoff aufzusteigen“, sagt Hofbauer.

"Wir sprechen Fehler offen an"

Während es beim ersten internationalen Auftritt gut geklappt hat, ist der Start in die Meisterschaft in die Hosen gegangen. 1:2 in Grödig, 1:3 bei der Austria – noch hat Altach keinen Punkt am Konto.

„Wir sind eine Mannschaft, die intern alle Fehler offen anspricht, wir analysieren gut. Wir müssen es Woche für Woche auf den Punkt bringen, die richtige Mischung finden, dann klappt es auch in der Meisterschaft“, meint Hofbauer nach dem Fehlstart.

Harald Prantl