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Ein harter Brocken für Ried

Ein harter Brocken für Ried

Am Donnerstag geht es auch endlich für die SV Ried im Europacup los.

Der österreichische Cupsieger ist gegen Bröndby IF, den erfolgreichsten und international bekanntesten Klub Dänemarks, naturgemäß Außenseiter.

Die Oberösterreicher rechnen sich dennoch Chancen auf ein Weiterkommen aus.

"Die Chance ist da"

"Die Chance ist da. Wir haben in den ersten beiden Meisterschaftsspielen gut gespielt. Das hat gezeigt, dass wir Qualität haben. Auch das Trainerteam wird sich das eine oder andere einfallen lassen, um es Bröndby möglichst schwer zu machen. Wir wollen zuhause natürlich gewinnen, um eine gute Basis für den Aufstieg zu haben", ist SVR-Manager Stefan Reiter vor dem Duell um den Einzug in die vierte Qualifikationsrunder der Europa League zuversichtlich.

Natürlich weiß Reiter auch über die Stärken des favorisierten Gegners Bescheid: "Bröndby ist eine typisch nordeuropäische Mannschaft. Sie sind perfekt organisiert. Es ist ein Großverein mit großem Budget und sehr viel internationaler Erfahrung."

Ein harter Brocken

Schon allein die Vergangenheit des 1964 gegründeten Vereins zeigt, dass dieses Duell alles andere als ein Honiglecken für die "Wikinger" wird.

Der Kopenhagener Vorort-Klub sicherte sich bereits zehn Mal den Meistertitel. Zuletzt krönten sie sich 2005 zur besten Mannschaft der dänischen Superliga. Zudem stehen sechs Cup-Erfolge zu Buche. Der letzte Triumph in diesem Bewerb gelang 2008.

Erfolge im Europacup

Das bisher größte Highlight auf internationaler Ebene wurde im Jahr 1991 erreicht, als Bröndby sensationell den Einzug ins UEFA-Cup-Halbfinale schaffte. Dort scheiterten sie letztlich knapp am italienischen Traditionsklub AS Rom.

Noch heute ist das der bisher größte Erfolg eines dänischen Fußballklubs.

Auch in der Champions League machten die Skandinavier auf sich aufmerksam. 1998 konnten sie sich als erste Mannschaft ihres Landes für die Gruppenphase der Königsklasse qualifizieren, wo sie gegen die ganz großen Kaliber Bayern München, Manchester United und FC Barcelona antreten durften.

Talenteschmiede Bröndby

Der Verein machte sich aber nicht nur durch beachtliche internationale Auftritte einen Namen, es wurden auch etliche Weltklasse-Spieler beim Kopenhagener Vorort-Klub ausgebildet.

Darunter befinden sich ehemalige Größen wie Michael und Brian Laudrup, Ebbe Sand oder Torwart-Legende Peter Schmeichel. Daniel Agger, seit 2006 beim FC Liverpool tätig, begann ebenfalls seine Karriere bei den Nordeuropäern.

Retter Henrik Jensen 

Im März 2010 übernahm Henrik Jensen das Traineramt bei Bröndby. Der Verein befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer sportlich schwierigen Situation. Doch der 51-Jährige schaffte das für unmöglich gehaltene und führte das Team vom Tabellenkeller noch auf Platz drei der Superliga.

Erst im Juni verlängerte der Erfolgstrainer vorzeitig seinen Vertrag bis Ende dieses Jahres.

Krohn-Dehli ist der Chef bei Bröndby

Spieler mit internationaler Klasse

"Sie haben ein paar interessante Spieler, die internationale Klasse haben", meint Manager Reiter über den Kader der Jansen-Truppe.  

Michael Krohn-Dehli gehört wohl auch zu diesen "interessanten Spielern". Der Offensivakteur, der 2008 vom niederländischen Traditionsklub Ajax Amsterdam zu den Blau-Gelben wechselte, ist mit einem Marktwert von 3,8 Millionen Euro der wertvollste Fußballer seiner Mannschaft. Elf Mal kam er bisher im dänischen Nationalteam zum Einsatz.

Zum ersten Mal gegen österreichischen Klub

Die Nordeuropäer werden trotz ihrer zahlreichen Europacup-Auftritte gegen Ried zum ersten Mal auf einen österreichischen Verein treffen.

SVR-Trainer Paul Gludovatz weiß, was ihn und sein Team am Donnerstag erwarten wird: "Für mich steht fest, dass es eine sehr selbstbewusste Mannschaft ist. Sie spielt auswärts aggressiver und offensiver als in Heimspielen."

Statistik spricht für Österreich

Rein statistisch gesehen haben die heimischen Klubs gegen dänische Teams die Nase vorne. In bisher 14 K.O.-Duellen gab es bei einem Torverhältnis von 24:19 sechs rot-weiß-rote Siege, vier Unentschieden und ebenso viele Niederlagen.

Die Zahlen sprechen demnach für die Innviertler. Um den Aufstieg in die nächste Quali-Runde tatsächlich schaffen zu können, wird der österreichische Cupsieger allerdings zwei Mal eine absolute Topleistung erbringen müssen.

 

Susanne Brunnmair