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"Wir wollen die Tabelle korrigieren"

Deutschlands Nationalteam geht am Freitag nicht als Tabellenführer ins Topspiel der EM-Qualifikations-Gruppe D gegen Polen. Mit einem Sieg in Frankfurt gegen den ungeschlagenen Leader (14) würde der zweitplatzierte Weltmeister (13) die Kräfteverhältnisse aber wieder zurechtrücken.

"Wir wollen die Tabelle korrigieren", gab DFB-Teammanager Oliver Bierhoff ganz klar die Marschroute vor.

Die DFB-Auswahl blieb bisher hinter den Erwartungen zurück, gab neben dem 0:2 in Warschau auch beim 1:1 gegen Irland Punkte ab. Vor allem den enttäuschenden Auftritt in Polen im Oktober möchten die Schützlinge von Teamchef Joachim Löw nun vergessen machen. "Wir wollen Revanche nehmen", betonte DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger.

Löw warnt vor Polen

Löw ist diesbezüglich guter Dinge. "Nach einem nicht weltmeisterlichen Jahr sind wir ein wenig unter Zugzwang. Wir werden eine Mannschaft auf dem Platz haben, die Polen schlägt", sagte der Ex-Trainer der Austria und des FC Tirol.

Der Respekt vor dem Gegner ist trotzdem groß. "Uns ist bekannt, wie gefährlich dieses Team ist. Die Offensive zeichnet sich durch eine große Variabilität aus, es reicht also nicht, sich nur auf Robert Lewandowski zu konzentrieren", weiß Löw.

Zudem sei es auch schwierig, gegen die Polen Tore zu erzielen. "Sie haben eine beeindruckende Defensive", streute Löw dem Gegner Rosen. In sechs Partien kassierte der Leader bisher nur drei Gegentreffer.

Reus fällt aus

Marco Reus kann nicht für Torgefahr sorgen, der verletzungsgeplagte Dortmund-Stürmer muss dieses Mal wegen einer Fußverletzung passen, ihm macht ein angebrochenes Endglied der linken Großzehe zu schaffen. Der zuletzt angeschlagene Mesut Özil steht dafür wieder im Mannschaftstraining.

Die Gäste reisten mit viel Optimismus im Gepäck an. "Die Deutschen sind Favorit, aber wir fürchten uns nicht vor dieser Herausforderung. Wir haben immer mehr Glauben an unsere eigenen Möglichkeiten", sagte Polen-Teamchef Adam Nawalka. Gegen Deutschland gab es aber bisher nur den einen Sieg im Herbst, die restlichen Begegnungen endeten mit einer Niederlage (12) oder einem Unentschieden (6).

Lewandowski: "Sie wissen, dass wir ihnen wehtun können"

Besonders motiviert ist Bayern-Stürmer Lewandowski. "Ich lebe dort und sehe, wie niemand auch nur den Gedanken zulässt, sie könnten im kommenden Jahr bei der EM fehlen. Die einzige Frage ist, ob sie sich als Gruppensieger oder als Zweiter qualifizieren", erzählte der Deutschland-Legionär.

Mit einem drauflosstürmenden Gegner rechnete er nicht. "Sie wissen, dass wir ihnen im Konter wehtun können", betonte Lewandowski. Der 27-Jährige will sein Quali-Torkonto weiter auffüllen, bisher hat er in sechs Spielen siebenmal getroffen, allerdings nur gegen Gibraltar (4) sowie Georgien (3).

Die restlichen Aufstiegsaspiranten Schottland und Irland stehen vor Pflichtsiegen. Die mit elf Zählern drittplatzierten Schotten sind bei Österreichs WM-Quali-Gegner Georgien in Tiflis zu Gast.

Die Iren, ebenfalls ein Konkurrent von Österreich in der WM-Qualifikation, haben mit dem Gastspiel in Faro gegen Gibraltar die deutlich leichtere Aufgabe, sie wollen ihr Punktekonto auf zwölf Zähler aufstocken. Am Montag trifft dann Polen in Warschau auf Gibraltar und Deutschland in Glasgow auf Schottland.

Gedränge in Gruppe F

In der Gruppe F kommt es in Budapest zum Duell des Dritten Ungarn (11) mit dem noch unbesiegten Tabellenführer Rumänien (14). Sollte es wie im ersten Aufeinandertreffen (1:1) zu einem Remis kommen, könnte Nordirland (13) mit einem Sieg auf den Färöern vor dem Montag-Heimspiel gegen Ungarn auf Platz eins vorstoßen. Das enttäuschende Schlusslicht Griechenland hofft im Heimspiel in Piräus gegen den Vorletzten Finnland auf den ersten vollen Erfolg.

Für Spannung ist auch in der Gruppe I gesorgt. Dänemark und Albanien (je 10) kämpfen in Kopenhagen um die vorläufige Tabellenführung, die nur bei einem Sieg möglich ist. Portugal hat zwei Zähler mehr als die beiden Teams auf dem Konto, steigt aber erst am Montag mit dem Auswärtsspiel gegen Albanien wieder ins Geschehen ein.