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Sluzki trotz Qualifikation vor ungewisser Zukunft

Sluzki trotz Qualifikation vor ungewisser Zukunft

Der kommende WM-Gastgeber Russland ist dank eines starken Finishs in der EM-Qualifikation erfolgreich geblieben. Nach dem 2:0 gegen Montenegro am Montagabend durfte vor allem Leonid Sluzki zufrieden sein.

Der 44-jährige Russe folgte Anfang August dem zuvor entlassenen Fabio Capello nach und gewann mit der "Sbornaja" danach alle vier Spiele ohne einen Gegentreffer kassiert zu haben.

Ungewisse Zukunft

Hinter Gruppensieger Österreich holte Russland damit als Zweiter noch vor Schweden das Fixticket für Frankreich 2016. Für die Osteuropäer ist es die vierten EM-Teilnahme in Serie.

"Der entscheidende Schritt ist immer der schwierigste, aber die Spieler haben hervorragend agiert", sagte ein nach Schlusspfiff erleichterter Sluzki. Er sei glücklich mit den gezeigten Leistungen: "Wir haben etwas geschafft, dass zu Beginn der Reise schwer zu erreichen schien."

Sluzki feierte mit seinem Team in der Otkrytije Arena von Spartak Moskau mit einer Ehrenrunde, umarmte dabei die Torschützen Oleg Kusmin (33.) und Aleksandr Kokorin (37./Foulelfmeter). Der ehemalige Torhüter aus Wolgograd - er hatte seine aktive Karriere bereits mit 19 Jahren beenden müssen - sieht sich beim EM-Halbfinalisten von 2008 dennoch einer ungewissen Zukunft gegenüber.

Sluzkis Vertrag lief nur bis Ende der Qualifikationsphase, den Teamchef-Posten betrieb er quasi als Nebenjob zu seiner Tätigkeit als Cheftrainer des russischen Spitzenklubs ZSKA Moskau. Russlands Verbandschef und Sportminister Witali Mutko hat bereits angekündigt, dies in Zukunft nicht mehr akzeptieren zu wollen, sollte Sluzki weiter Nationalcoach bleiben wollen.

Hamsik jubelt über "historischen Erfolg"

Der Erfolgscoach selbst wollte sich zur Thematik nicht wirklich äußern. "Wir werden uns später darüber unterhalten", meinte Sluzki nur kurz. Bei ZSKA ist er bereits seit 2009 im Amt und holte mit dem ehemaligen Armee-Klub in dieser Zeit die Meistertitel 2013 und 2014 und zweimal den Cup. In Russland hat man den ersten Einheimischen als Teamchef seit Alexander Borodjuk 2006 aber ebenfalls schon ins Herz geschlossen.

Erstmals zu einem EM-Turnier schaffte es die Slowakei, die sich in Luxemburg trotz zwischenzeitlichen Zitterns mit 4:2 durchsetzte. Gleichzeitig kassierte die Ukraine im Fernduell um Platz zwei gegen die bereits qualifizierten Spanier eine 0:1-Heimniederlage.

"Wir haben für den slowakischen Fußball einen weiteren historischen Erfolg geschafft", jubelte Doppeltorschütze Marek Hamsik. Der Napoli-Star hatte mit dem Team bereits die Qualifikation für die WM 2010 geschafft, in Südafrika stieß die Slowakei bis ins Achtelfinale vor.

Die Mannschaft von Jan Kozak hatte es ihren Fans nicht unbedingt leicht gemacht. Die Qualifikation glich einem Wellental der Gefühle. Dem regierenden Europameister Spanien fügte man die einzige Niederlage in der Kampagne zu, im Finish schien Kapitän Martin Skrtel und Co. aber die Luft ein wenig auszugehen. Vergangenen Freitag gab es nach einem 0:1 gegen Weißrussland noch traurige Gesichter.

"Diese Mannschaft hat Charakter und Qualität. Ich war überzeugt, dass wir es schaffen", meinte der seit Juli 2013 als Teamchef arbeitende Kozak rückblickend. Freuen durfte sich auch ein Österreich-Legionär. Rapids Jan Novota saß in Luxemburg als dritter Torhüter auf Bank.