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Ibrahimovic: "Es geht um die Ehre"

Ibrahimovic:

Frankreichs Teamchef Laurent Blanc will sich vor dem Abschluss der EM-Gruppenphase gegen Schweden nicht in Rechenspielen üben.

Schon mit einem Unentschieden gegen die bereits aus dem Aufstiegsrennen ausgeschiedenen Skandinavier würden sich "Les Bleus" am Dienstag in Kiew für das Viertelfinale qualifizieren.

Selbst eine knappe Niederlage würde reichen. Nach 23 ungeschlagenen Partien in Serie gingen die Franzosen die Aufgabe dementsprechend zuversichtlich an.

Schlechte Erinnerungen an Skandinavier

Für Frankreich wäre es der erste Sprung in ein Viertelfinale seit der WM 2006. Dort wartet ein Vertreter aus Gruppe C, sprich Spanien oder Italien. Mit dem Gruppensieg würden die Franzosen einem Duell mit dem Welt- und Europameister entgehen und auf Italien treffen.

"Wir müssen uns konzentriert vorbereiten, um zu gewinnen. Wir wollen die Gruppe als Erster beenden", betonte Antreiber Franck Ribery.

Überheblich sollte die Equipe Tricolore nicht antreten. Schon einmal erlebte Frankreich ein skandinavisches EM-Desaster. 1992 musste man mit dem heutigen UEFA-Boss Michel Platini als Trainer Schweden und Dänemark in der Gruppe den Vortritt lassen.

Frankreich mit Libero Blanc in der Abwehr hätte damals schon ein Unentschieden gegen Dänemark für das Überstehen der Gruppenphase gereicht. Der spätere Europameister düpierte Frankreich jedoch mit einem 2:1-Sieg.

Blanc will nur im Notfall umstellen

Gegen Schweden sollte ein "deja vu" von damals vermeidbar sein. Die Bilanz spricht klar für Frankreich: Erst ein Pflichtspiel ging gegen die Skandinavier verloren - vor 43 Jahren.

Blanc ("Wir spielen auf Sieg") könnte es sich wohl auch leisten, die nach Gelben Karten von einer Sperre bedrohten Jeremy Menez, Mathieu Debuchy und Philippe Mexes zu schonen.

Der ehrfürchtig "Le Presidente" genannte Trainer hat aber bereits angekündigt, sein Team nur im Notfall umstellen zu wollen.

Benzema noch torlos

Dieser ist vorerst nicht gegeben. Frankreich hat bei der EM vor allem in der Offensive begeistert. Einzig Stürmer Karim Benzema grämte sich bisher angesichts seiner Torlosigkeit.

"Er spielt auch für die Mannschaft, er verteidigt, er attackiert, er bewegt sich viel", meinte Ribery und erläuterte den Plan für das Spiel gegen Schweden:

"Wir versuchen ihn einzubeziehen, zu ihm zu passen, damit er ein Tor schießen kann." Sollte nun auch Benzema in die erhoffte Topform kommen, würde Frankreich endgültig in den Kreis der Titelaspiranten aufsteigen.

"Es geht um die Ehre"

Die Schweden haben ihrerseits die frühe Heimreise vom Turnier bereits fix gebucht. Doch zumindest Zlatan Ibrahimovic gibt für den Abschied noch ein Ziel aus. "Es geht um die Ehre. Ich möchte nicht punktlos nach Stockholm zurückkehren", kündigte der Superstar an.

Auch wenn Ibrahimovic bisher mit einem Treffer zum Auftakt und einem mittelmäßigen zweiten Auftritt eher enttäuschte, nötigt der hünenhafte Kapitän immer noch Respekt ab.

"Sie haben da einen großartigen Spieler, er heißt Ibra", scherzte Blanc auf die Frage nach dem wichtigsten schwedischen Akteur.

Mögliche Auftellungen:

Schweden - Frankreich

20.45 Uhr, Kiew, Olympiastadion, SR Pedro Proenca/POR

Schweden:

1 Isaksson - 2 Lustig, 3 Mellberg, 4 Granqvist, 5 M.
Olsson - 7 Larsson, 6 Elm, 9 Källström, 20 Toivonen - 10 Ibrahimovic
- 22 Rosenberg

Ersatz: 23 Hansson, 12 Wiland - 15 Antonsson, 13 J. Olsson, 17
Safari, 19 Bajrami, 18 Holmen, 16 Wernbloom, 21 Wilhelmsson, 8
Svensson, 11 Elmander, 14 Hysen

Frankreich:

1 Lloris - 2 Debuchy, 4 Rami, 5 Mexes, 22 Clichy - 6
Cabaye, 18 Diarra - 14 Menez, 11 Nasri, 7 Ribery - 10 Benzema

Ersatz: 16 Mandanda, 23 Carrasso - 3 Evra, 21 Koscielny, 13 Reveillere, 17 M'Vila, 19 Martin, 12 Matuidi, 20 Ben Arfa, 15 Malouda, 8 Valbuena, 9 Giroud