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Prandelli reduziert Kader und verliert Criscito

Prandelli reduziert Kader und verliert Criscito

Die italienische Nationalmannschaft ist am Montag von einer Razzia der Polizei wegen des Verdachts von Spielmanipulationen erschüttert worden.

Nationalspieler Domenico Criscito wurde im Teamcamp in Coverciano einvernommen und noch am selben Tag aus dem Kader entlassen.

Teamchef Cesare Prandelli reduzierte sein vorläufiges Aufgebot für die EM in Polen und der Ukraine von 32 vorerst auf 25 Mann.

Criscito kein Thema mehr für Italien

Überraschungen brachte die Reduktion keine. Am Dienstag muss Prandelli zwei weitere Akteure streichen.

Linksverteidiger Criscito ist kein Thema mehr. Das Hotelzimmer des 25-Jährigen von Zenit St. Petersburg wurde am Montag in der Früh von fünf Polizisten durchsucht.

Criscito konnte daraufhin nicht am Training teilnehmen und musste auf seinem Zimmer bleiben.

Criscito ist im Sommer 2011 nach Russland gewechselt, laut eigenen Angaben des Geldes wegen.

"Ich habe damit nichts zu tun"

Laut Roberto di Martino, dem Staatsanwalt von Cremona, sei Criscito Zeuge und nicht Beschuldigter.

"Ich habe damit nichts zu tun", versicherte Criscito. Der Verteidiger wurde als früherer Spieler des FC Genoa bei einem Abendessen mit Verdächtigen fotografiert.

"Ich habe nur mit ein paar Genoa-Fans gegessen", verteidigte sich der 19-fache Internationale, der sich bei seinen Teamkollegen für die Aufregung entschuldigte.

Demetrio Albertini, Vizepräsident des italienischen Verbandes und Delegationsleiter für die EM, stellte sich hinter Criscito.

"Ich glaube seiner Version und an seine Unschuld", erklärte der frühere Milan-Mittelfeldspieler. Dennoch hätten Prandelli und der Verband entschieden, den Verteidiger aus dem Aufgebot zu entlassen.

"Die EURO ist derzeit nicht sein wichtigstes Ziel", meinte Albertini. "Zuerst muss er seine Situation klären."

19 Personen festgenommen

Spiele des FC Genoa, Criscitos Stammverein, stehen wie jene von Lazio Rom, Lecce, Siena und Novara unter Manipulationsverdacht.

19 Personen wurden am Montag in einer großangelegten Aktion der Behörden festgenommen, darunter Lazio-Kapitän Stefano Mauri.

Außerdem wurde Juventus-Trainer Antonio Conte, der die "Alte Dame" ohne Niederlage zum Meistertitel geführt hat, wegen seiner Vergangenheit bei Siena einvernommen.

Zuletzt war Italien vor der WM 2006 von einem großen Manipulationsskandal erschüttert worden, in den auch Rekordmeister Juve involviert war.

Das Nationalteam noch im selben Jahr in Deutschland den WM-Titel. Am Dienstagabend testen die "Azzurri" in Parma gegen Luxemburg.

Bei der EM-Endrunde treffen die Italiener in Gruppe C auf Titelverteidiger Spanien, Kroatien und Irland.