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Deutschland mit Optimismus gegen Dänemark

Deutschland mit Optimismus gegen Dänemark

Trotz der beiden Auftaktsiege gegen Portugal (1:0) und die Niederlande (2:1) ist die deutsche Nationalmannschaft bei der EURO noch nicht "durch".

Zum fixen Einzug ins Viertelfinale benötigen die Deutschen am Sonntag (20.45 Uhr) in Lwiw gegen Dänemark ein Remis, damit würde auch der Gruppensieg feststehen.

Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Erfolg Portugals gegen die Niederlande droht der DFB-Elf aber sogar noch die vorzeitige Heimreise.

Premiere für Deutsche möglich

Bei einem weiteren Erfolg würden die Deutschen hingegen eine neue Bestmarke aufstellen. Seit der Einführung der Gruppenspiele (1980) gab es für den DFB noch nie drei Siege in den ersten drei EM-Partien, es wäre außerdem der bereits 14. Pflichtspielerfolg en suite.

Bisher waren zwei Erfolge und ein Unentschieden (1980, 1988, 1996) das Maximum in der EURO-Gruppenphase gewesen.

Im Teamquartier in Danzig herrscht nach dem gelungenen Start eine sehr gute Stimmung, aber kein Übermut. "Jetzt gilt es dran zu bleiben", verkündete Deutschlands Mittelfeldmotor Bastian Schweinsteiger.

Lahm von Team überzeugt

"Wenn man zweimal gewonnen hat, gegen Portugal und Holland, zeigt das die Klasse der Mannschaft", erklärte Philipp Lahm.

Der Kapitän richtete aber auch gleich wieder den Blick nach vorne: "Wir sind noch nicht durch, gegen Dänemark müssen wir wieder hart arbeiten." Joachim Löw lässt deshalb nicht locker.

Weil man sich nicht auf Schützenhilfe der Niederlande verlassen könne, wird der Bundestrainer die Startelf höchstens moderat umbauen. "Vielleicht braucht jetzt einer ein Spiel Pause", erklärte Löw, "um im Viertelfinale - wenn wir es schaffen - wieder frisch bei Kräften zu sein."

Boateng ist Gelb-gesperrt

Gezwungen ist er zu einer Umstellung in der Abwehr, weil Außenverteidiger Jerome Boateng nach der zweiten Gelben Karte gegen die Dänen gesperrt ist.

"Man kann Philipp Lahm nach rechts ziehen und Marcel Schmelzer links spielen lassen. Man kann Lars Bender rechts spielen lassen, das wäre eine gute Möglichkeit", sprach Löw mögliche Lösungen an. "Wir haben keine gute Reservebank, wir haben eine sehr gute. Ich mache mir keine Sorgen", meinte Schweinsteiger.

Deutschlands EM-Erfolgsgarant ist Mario Gomez, der alle drei bisherigen Turniertreffer markierte. "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man vorne einen Stürmer hat, der aus fast keiner Chance ein Tor macht. Mario ist im Strafraum Weltklasse", sagte Schweinsteiger über den Goalgetter von Bayern München.

Podolski feiert Jubiläum

Lukas Podolski steht gegen die Dänen vor seinem 100. Länderspiel-Einsatz, auf Rekordmann Lothar Matthäus fehlen dann aber noch 50.

Die Dänen mussten nach der 1:0-Sensation gegen die Niederländer mit dem 2:3 gegen Portugal eine bittere Niederlage hinnehmen.

Für Teamchef Morten Olsen sind die Dänen auf Kurs: "Wir stehen nach zwei Spielen mit drei Punkten da. Genau darauf hatten wir vor der EM gehofft. Wir wussten schon vorher, dass sich gegen Deutschland alles entscheiden wird. Eine Chance gibt es immer."

Rommedahl fällt aus

Verzichten müssen die Dänen auf die Routine des 118-fachen Teamkickers Dennis Rommedahl (Muskelfaserriss). Niki Zimling ist fraglich, der 27-Jährige hat Probleme am Zeh, an der Wade und im Oberschenkel.

Sollte Portugal auch gegen die Niederlande gewinnen, würde den Dänen nicht einmal ein Unentschieden reichen. Alles ist noch möglich für alle Teams. Vielleicht nehme ich mein iPhone mit aufs Spielfeld", sagte Dänemarks Stuttgart-Legionär William Kvist. Ex-Schalke-Profi Christian Poulsen zeigt sich realistisch: "Wenn wir in dieser Gruppe weiterkommen wollen, brauchen wir schon ein kleines Wunder."

Die Dänen sind bisher dreimal bei großen Turnieren auf die Deutschen getroffen und weisen mit zwei Siegen und einer Niederlage eine positive Bilanz auf. Der Höhepunkt war das mit 2:0 gewonnene EM-Finale 1992 in Schweden.

Dänemark - Deutschland

20.45 Uhr, Arena Lwiw, SR Carballo/ESP

Dänemark:

1 Andersen - 6 Jacobsen, 3 Kjaer, 4 Agger, 5 S. Poulsen -
7 Kvist, 19 J. Poulsen - 23 Mikkelsen, 8 Eriksen, 9 Krohn-Dehli - 11
Bendtner

Ersatz: 16 Lindegaard, 22 Schmeichel - 18 Wass, 12 Bjelland, 15
Silberbauer, 13 Okore, 2 C. Poulsen, 21 Zimling, 14 Schöne, 20
Kahlenberg, 17 Pedersen

Es fehlt: 10 Rommedahl (verletzt)

Deutschland:

1 Neuer - 16 Lahm, 14 Badstuber, 5 Hummels, 3 Schmelzer - 7 Schweinsteiger, 6 Khedira - 13 Müller, 8 Özil, 10 Podolski - 23
Gomez

Ersatz: 12 Wiese, 22 Zieler - 4 Höwedes, 17 Mertesacker, 15 Bender,
19 Götze, 2 Gündogan, 18 Kroos, 21 Reus, 9 Schürrle, 11 Klose

Es fehlt: 20 Boateng (gesperrt)