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Startschuss zum EURO-Saloon mit viel Liebe

Startschuss zum EURO-Saloon mit viel Liebe

Der LAOLA1-Saloon ist wieder da - diesmal als Sonderausgabe zur 14. Europameisterschaft.

Wir gewohnt versorgen wir euch mit jeder Menge Anekdoten, Statistiken und mehr oder minder wichtigen Fakten. Diese Woche im Angebot: Liebe zum Ehemann, Liebe zu einer Legende und - in Quizform - Liebe zur Heimatstadt.

Top-Spiele

Das Duell der beiden Stürmer mit dem prozentuell höchsten Gel-Anteil zwischen Mario Gomez und Cristiano Ronaldo geht klar an ersteren. Während "CR7" nur mit der Verlagerung seines Scheitels zur Halbzeitpause für Aufmerksamkeit sorgte, bestätigte der Bayern-Angreifer mit seinem Kopfballtor gegen Portugal einmal mehr die alte Weisheit, dass ein Fußballspiel 90 Minuten dauert und am Ende Deutschland gewinnt. Eines zweiten Klischees über die "Stahlhelmträger" (© Hansi Flick ), wie etwa dem "Dusel der Deutschen", bedienen wir uns aber nicht. Ungeachtet zweier Lattenschüsse der Portugiesen.

Wer nach dem letzten Pflichtspielsieg Spaniens über Italien innerhalb von 90 Minuten sucht, muss schon weit zurückblicken, genauer gesagt 92 Jahre. 1920, bei den Olympischen Spielen von Antwerpen, gelang "La Roja" ein 2:0, darauf folgten fünf Niederlagen und vier Unentschieden. So gesehen ist das 1:1 der beiden Gruppen-Favoriten im Pool C nicht wirklich überraschend. Außerdem, wer ohne Stürmer antritt, hat sich einen Sieg auch nicht verdient, liebe Spanier.

"Oh, was für ein Leckerbissen", war der Tenor vor dem vermeintlichen Top-Spiel der Großmächte Frankreich und England. "Oh, was für ein Grottenkick", wurde hinterher geflucht. Speziell die zweite Halbzeit war Standwagenfußball der übelsten Sorte. Torszenen? Mangelware! Starke Einzelaktionen? Vergeblich gesucht! Einschlaf-Faktor? Hoch wie noch nie! Gut, dass das Match 1:1 endete, einen Sieger hatte es sich auch nicht verdient.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Fünferkette

Fauxpas des Spieltags: Smudas vergessener Hochzeitstag

Für viele gilt Fußball als wichtigste Nebensache der Welt. Für Polens Teamchef Francisek Smuda ist sie wohl eher essentielle Hauptsache. Der 63-Jährige ist so sehr darauf versteift, mit dem EM-Gastgeber die Gruppenphase zu überstehen, dass selbst seine Ehefrau nur noch eine Randerscheinung darstellt. Smuda vergaß doch glatt seinen eigenen Hochzeitstag. Zu seinem Glück hat er eine Frau zur Gattin, die ihm das nicht einmal übel nimmt. Im Gegenteil: Malgorzata Smuda nimmt ihren Liebsten sogar noch in Schutz: „Wir haben beide nicht daran gedacht“, erzählte sie gegenüber „TVN 24“. „Wir nehmen uns das nicht übel.“ Wohl dem, der eine ähnlich genügsame Partnerin hat …

Ausrede des Spieltags: Spaniens Rasenprobleme

Der Titelverteidiger wusste zum Auftakt gegen Italien über weite Strecken nicht zu überzeugen. Anstatt sich deshalb an die eigene Nase zu fassen und das Spiel selbstkritisch zu reflektieren, schossen sich Xavi und Co., die auf dem Platz wenig Zielsicherheit bewiesen, auf den Rasen ein. Der Spielmacher entpuppte sich als Hobby-Gärtner und schimpfte: „Das war eine Schande! Es war zu trocken. Man muss einen Platz gießen, um guten Fußball zu sehen.“ Selbst ein Protest wurde nicht ausgeschlossen. Unterstützung erhielten die Iberer von den Niederlanden, die sich ebenfalls kritisch äußerten. Zufall, dass auch der WM-Finalist am ersten Spieltag den eigenen Ansprüchen hinterher lief?

Erkenntnis des Spieltags: Sex ist eine gute Sache!

Ein nicht zu unterschätzendes Thema während der EURO sind die sexuellen Triebe der Spieler. Dabei ist die Handhabung der einzelnen Nationen völlig unterschiedlich. Die deutschen Kicker genießen beispielsweise nahezu paradiesische Verhältnisse. Der DFB hat für die Spielerfrauen eine Unterkunft in Nähe des Teamhotels besorgt, teilweise dürfen diese auch bei ihren Männern nächtigen. Bondscoach Bert van Marwijk führt hingegen ein strenges Regiment, den niederländischen Stars wurde Sex-Verbot erteilt. "Der EM-Titel ist jedes Opfer wert", zeigt sich Sylvie van der Vaart verständnisvoll. Gemessen an den bisherigen Ergebnissen sollte die Regelung vielleicht noch einmal überdacht werden.

Ja, wo is' er denn, der Elferpunkt?

Mysterium des Spieltags: Englands fehlender Elfmeterpunkt

Ein Wink des Schicksals oder einfach nur ein dummer Zufall? Das polnische Boulevardblatt „Fakt“ schrieb vom „Skandal auf dem Platz“, nachdem ans Licht kam, dass auf dem Trainingsplatz der „Three Lions“ ausgerechnet der auf der Insel schon so häufig verfluchte Elfmeterpunkt fehlte. Der Zeugwart hatte auf die Markierung vergessen, Neo-Teamchef Roy Hodgson soll alles andere als „amused“ gewesen sein. Kein Wunder, würde seiner Truppe doch ein Elfer-Training bestimmt nicht schaden.

Tweet des Spieltags: Joey Barton

I remember the days when Shevchenko used to be mentioned in the same breath as me and Messi are now. #legend (dt.: "Ich erinnere mich an die Tage, als Shevchenko in einem Atemzug mit mir und Messi genannt wurde. #Legende")

Sheva freut sich wie ein kleiner Junge

Spieler im Fokus

"Zwei Tore und der Sieg - das ist sicher einer der emotionalsten Momente meiner Karriere. Ich fühle mich fantastisch, ich fühle mich wie 20." Und wie Doppeltorschütze Andriy Shevchenko meinte sich auch ein Großteil der Fans vor dem Fernseher zurückerinnert an eine Zeit, als der Ausnahmestürmer die Champions League rockte, wie kaum ein anderer. Bei Dynamo Kiew zu Ende des vergangenen Jahrtausends als große Unbekannte gefürchtet, beim AC Milan in den Folgejahren zum Superstar aufgestiegen, wurde einem warm ums Herz, als der heute 35-Jährige allen Kritiken zum Trotz nochmals zum großen Helden der Gastgeber avancierte. Ein ganzes Stadion erhob sich in Minute 82 zu Ehren des 109-fachen Teamspielers, als dieser den Rasen verließ und einige - wie die Mitglieder des Saloon-Teams - haben sich heute noch nicht niedergesetzt.

Scifo im Duell mit Englands Nicky Butt

Was macht eigentlich … Enzo Scifo?

Bis vor kurzem (siehe Fußnoten) war er der jüngste Spieler, der je ein EM-Spiel bestritten hat. Beim 2:0 über Jugoslawien im Juni 1984 debütierte Enzo Scifo für Belgien, das bis 2000 bei allen weiteren Kontinentalmeisterschaften leider zuschauen musste. So blieb es dem Sohn sizilianischer Einwanderer vorbehalten, seine Heimat bei vier WM-Endrunden zu vertreten. 1986, 1990, 1994 und 1998 bestritt er 16 seiner insgesamt 84 Länderspiele und mauserte sich zu einem der bedeutendsten Fußballer der zweisprachigen Nation. Über die Stationen Inter, Bordeaux, Auxerre, Torino und Monaco landete „der kleine Pele“ wieder in Belgien, wo er 2001 im Dress von Charleroi seine aktive Karriere beendete. Ebendort begann er im Anschluss eine Trainerlaufbahn, die er seit Februar 2012 bei RAEC Mons in der obersten belgischen Liga fortsetzt.


Fußnoten

Top-Joker - In seinen 16 Minuten auf dem Feld steuerte Roman Pavlyuchenko nicht nur ein Tor und einen Assist bei, er brachte auch alle neun Pässe an den Mann.

Flop-Spieler - In 75 Minuten war Robbie Keane an keinem einzigen Torschuss der Iren beteiligt und verlor alle seiner spärlichen fünf Zweikämpfe.

Jüngling I - Jetro Willems ist mit 18 Jahren und 72 Tagen der jüngste Spieler, der je ein Spiel bei der EURO bestritten hat und schlägt den Belgier Enzo Scifo um 43 Tage.

Jüngling II - Alan Dzagoev ist mit 21 Jahren der zweitjüngste Doppelpack-Torschütze einer EM. Wer noch jünger war? Wayne interessiert's!

Jünglinge - Die DFB-Auswahl, die Portugal mit 1:0 bezwang, ist mit durschnittlich 25 Jahren und 120 Tagen die jüngsten EM-Startmannschaft aller Zeiten.

Altmeister I - Mit 73 Jahren und 85 Tagen ist Giovanni Trapattoni der älteste Coach, der je auf der Trainerbank eines EM- oder WM-Spiels saß. Zweimal baut er diesen Rekord sogar noch (mindestens) aus.

Altmeister II - Andriy Shevchenko ist seit Sonntag mit 35 Jahren, acht Monaten und 13 Tagen zweitältester EURO-Torschütze aller Zeiten. Überlegen in Führung liegt weiter ein gewisser Ivica Vastic (38 Jahre, 257 Tage).

Remis-Könige - Mit nun 13 Unentschieden haben die Italiener ihren eigenen EM-Rekord ausgebaut.

Jubiläum - Mario Mandzukic' Treffer zum 1:3 beim Spiel Irland-Kroatien war der 100., der bei einer EM mit Köpfchen erzielt wurde.

Garant - Mit dem Tor gegen die Ukraine hat Zlatan Ibrahimovic in allen vier Spielen der Schweden 2012 getroffen.

Ungewohnt - In der gesamten EM-Qualifikation wurde Iker Casillas zu insgesamt fünf Paraden gezwungen, genausooft musste er sich bei der Endrunde allein in der Partie gegen Italien beweisen.

Gewohnt - Mit 107 Pässen in einem Spiel erreicht Xavi den höchsten Wert seit dem Jahr 2000, als Giovanni van Bronckhorst auf 109 kam. Gegner damals wie heute: Italien.

Dauerbrenner - Zlatan Ibrahimovic ist der fünfte Spieler nach Klinsmann, Gomes, Henry und Smicer, der sich bei drei Endrunden in die Torjägerliste eintrug.

 

Quizfrage: Robert Lewandowski ist der achte Spieler, der ein EM-Tor in seiner Heimatstadt erzielte. Wie heißen seine sieben Vorgänger? Kleiner Tipp: Es zählen auch Eigentore ...

 

Christoph Nister/Christian Eberle/Michael Höller