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Kroatien, Irland, Tschechien vor EM-Teilnahme

Kroatien, Irland, Tschechien vor EM-Teilnahme

Die Hoffnungen von Österreichs Gruppengegner Türkei auf eine Teilnahme an der EM 2012 in Polen und der Ukraine gehen gegen Null.

Die Türken gingen im Play-off-Hinspiel am Freitag zu Hause gegen Kroatien mit 0:3 (0:2) unter. Tschechien brachte sich mit einem 2:0-Heimsieg gegen Außenseiter Montenegro auf Kurs.

Portugal muss nach einem torlosen Remis in Bosnien weiter zittern. Die Rückspiele folgen am Dienstag.

Früher Treffer von Olic

Die Türken wurden in Istanbul kalt erwischt. Bayern-Stürmer Ivica Olic verwertete bereits in der zweiten Minute einen Querpass von Außenverteidiger Vedran Corluka, der zuvor am linken Flügel Gökhan Gönül ausgetanzt hatte, aus kurzer Distanz.

Stürmerkollege Mario Mandzukic legte nach Flanke von Kroatiens Kapitän Darijo Srna per Kopf nach (32.). Srna leistete per Freistoßflanke auch die Vorarbeit zum Endstand, den Corluka ebenfalls per Kopf besorgte (51.).

Türkei enttäuscht

Den Kroaten gelang damit der erste Teil der Revanche für das Aus im Elfmeterschießen im Viertelfinale der EURO 2008 in Wien. Die 50.000 Zuschauer im neuen Galatasaray-Stadion reagierten enttäuscht.

Hauptangriffspunkt war mit Volkan Demirel, der beim Stadtrivalen Fenerbahce spielt, kurioserweise der eigene Torhüter, der das Publikum provoziert hatte. Auch Teamchef Guus Hiddink steht nach einer katastrophalen Abwehrleistung der Türken vor dem Aus.

Portugal holt Remis

Portugal hatte in Zenica zwar vor allem vor der Pause mehr Spielanteile, vermochten die Feldüberlegenheit aber kaum in klare Torchancen umzumünzen.

Die besten Gelegenheiten ließen Raul Meireles, dessen Halbvolley vom Strafraumeck Bosnien-Keeper Asmir Begovic entschärfte (9.), und Cristiano Ronaldo aus. Der Superstar schoss alleine vor Begovic klar daneben, weil sich der Ball auf dem unebenen Terrain versprungen hatte (51.).

Ibisevic vergibt Matchball

Auf der Gegenseite ließ der eingewechselte Vedad Ibisevic den Matchball aus (81.). Mattersburg-Verteidiger Adnan Mravac, einziger im Play-off engagierter Legionär aus der heimischen Bundesliga, stand bei den Bosniern nicht im Aufgebot.

Die Portugiesen gehen zwar mit einer passablen Ausgangsposition ins Rückspiel. Im Play-off für die WM 2010 hatte sich das Starensemble um Ronaldo gegen Bosnien allerdings noch zweimal mit 1:0 durchgesetzt.

Tschechien souverän

Während Bosnien weiter auf seine Premiere hofft, steht Tschechien bereits vor der fünften EM-Teilnahme in Serie.

Die Tschechen wurden ihrer Favoritenrolle gegen Montenegro allerdings erst nach der Pause gerecht. Vaclav Pilar erlöste den Favoriten in der 63. Minute, Tomas Sivok sorgte in der Nachspielzeit für klare Verhältnisse (92.). Der überragende Spielmacher Tomas Rosicky, das Um und Auf der Mannschaft, leistete zu beiden Treffern die Vorarbeit.

Debakel für Estland

Wie Kroatien darf auch Irland nach einem 4:0-Auswärtssieg bereits für die EURO 2012 planen. Die Iren setzten sich beim krassen Außenseiter Estland souverän durch - auch weil sich dieser durch zwei Ausschlüsse selbst schwächte.

Die Tore für Österreichs Gruppengegner in der kommenden WM-Qualifikation erzielten Keith Andrews (13.) und Jon Walters (67.) jeweils per Kopf sowie Kapitän Robbie Keane mit einem Abstauber (71.) und einem Elfmeter (88.).

Zwei Mal Gelb-Rot

Keane hält damit nach 113 Länderspielen bereits bei 54 Treffern. Zuvor hatten Andrei Stepanov (34.) und Kapitän Raio Piiroja (77.) jeweils die Gelb-Rote Karte gesehen.

Die Iren dürften nach ihrem kontroversen Aus in der WM-Barrage für 2010 gegen Frankreich zum ersten Mal seit 2002 zu einem Großereignis fahren. Nach Deutschland und Schweden wäre dann auch ein dritter ÖFB-Gruppengegner in der WM-Qualifikation für Brasilien 2014 EM-Teilnehmer.

Zu einem Helden der Iren avancierte auch Teamchef Giovanni Trapattoni. Der ehemalige Salzburg-Trainer darf mit 73 Jahren noch einmal zu einer EM. Nach dem Vorrunden-Aus 2004 in Portugal war der "Maestro" in seinem Heimatland Italien entlassen worden.