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Der Transfermarkt wirft seine Schatten voraus

Der Transfermarkt wirft seine Schatten voraus

Während die Würfel über Auf- und Abstieg beziehungsweise Relegation in der Ersten Liga drauf und dran sind zu fallen, wird es für viele Spieler Zeit, sich als Trumpf zu präsentieren, um die persönliche Zukunft abzusichern.

Der abwechslungsreiche Titelkampf macht es – besonders aus Sicht der Titelfighter Grödig und Austria Lustenau - mitunter nicht einfach, eine langfristige Planung vorzunehmen.

Besonders bei der Austria geriet die Vorbereitung, ob des erschreckenden Leistungseinbruches und dem damit einhergehenden Verlust der Tabellenführung, ins Stocken. Dabei laufen einige Verträge bei den Lustenauern aus.

Sollte es mit dem Aufstieg für die Grün-Weißen nicht klappen, wird vielleicht der ein oder andere Bundesligist aufmerksam. Das Interesse aus der höchsten Spielklasse ist auf jeden Fall gegeben.

LAOLA1 macht einen Blick in die zu dampfen beginnende Gerüchteküche der Ersten Liga:

Von Dunst bis Zwischenbrugger

Die angesprochene Austria aus Lustenau bietet gleich mehrere heiße Eisen, die mehr als nur Kaderergänzungen für den einen oder anderen Bundesligisten darstellen würden.

Ein halbes Alphabet stellt der Herbstmeister theoretisch mit 1. Juni am Transfermarkt zur Verfügung. Danilo Soares ist einer davon, hat aber bereits einen neuen Verein gefunden. Der Brasilianer spielt ab Sommer in Ingolstadt.

Ein weiterer bekannter Name hat den Absprung ebenfalls vollzogen. Sascha Boller wechselt bekanntlich zum Aufsteiger in spe aus Grödig. Und das nicht ohne Nebengeräusche. Mittlerweile steht der Mittelfeldmotor nicht mehr im Kader der Austria.

Thiago bleibt

Bleiben immer noch Spieler wie Daniel Dunst, Felix Roth oder Jan Zwischenbrugger.

Ersterer, immerhin mit Erfahrung beim FC St. Gallen ausgestattet, ist als rechter Außenverteidiger gesetzt, steht aber noch ohne neuen Vertrag da.

Zwischenbrugger hat mit 22 Jahren noch eine lange Karriere vor sich. Der Offensivallrounder war einer der Erfolgsgaranten im Herbst und konnte nach überstandener Fußverletzung zuletzt immerhin zwei Assists verbuchen.

Der Kontrakt von Thiago wurde indes verlängert. Der neue Vertrag des 29-jährigen Stürmers läuft bis Sommer 2014, zudem besitzen die Vorarlberger die Option auf ein weiteres Jahr.

Aufrüsten nach Ausverkauf?

In St. Pölten konnte man heuer nicht um den Titel mitspielen. Kommende Saison soll das aber definitiv der Fall sein. Die Frage ist nur, inwiefern der Kader vor der Mission „Aufstieg 2014“ noch umgekrempelt wird.

Geht es nach der Niederösterreich-Ausgaben der „Krone“ und des "Kuriers", ist der Abgang von Michael Ambichl bereits fix. Der rechte Mittelfeldspieler soll dem Ruf des SK Sturm Graz folgen. Durch das Ende auf Raten des sportlichen Führungs-Duos Hyballa-Tumani könnte der Wechsel an die Mur aber doch noch ins Stocken geraten.

Mit der Admira hat ein weiterer Bundesligaklub Interesse an den Diensten eines SKN-Akteurs. Stefan Zwierschitz soll am Einkaufszettel der Südstädter stehen und dort Gernot Plassnegger auf der rechten Außenverteidiger-Position ersetzen. Laut "Kurier" will St. Pölten diese Position intern mit Taner Ari, der im Winter gekommen ist, nach besetzen.

„Adios“ heißt es hingegen für den Spanier Albert Manteca. Der Verbleib seines Landsmannes Gorka wackelt. Unsicher ist ebenso die Zukunft von Konstantin Kerschbaumer. Wie es mit dem 20-Jährigen weitergeht, wird in Hütteldorf entschieden, gehört er doch nach wie vor dem SK Rapid. Verhandelt wird noch mit Kapitän Michael Popp – wie so oft liegt eine Einigung am lieben Geld.

Wr. Neustadts Friesenbichler dürfte es nach St. Pölten ziehen

Dafür könnte Großes auf die St. Pöltener zukommen. Günter Friesenbichler, stattliche 1,93 Meter groß, hat im 35. Lebensjahr Lust auf einen Ortswechsel in Niederösterreich und soll sich bereits die NV-Arena näher angesehen haben.

Altach im Umbruch

Bei den Rheindorfern hat man das Frühjahr 2013 bereits unter das Motto „Vorbereitung auf 2013/14“ gestellt. Das Ziel in der kommenden Spielzeit ist der Meistertitel, auch wenn das Sportdirektor Georg Zellhofer im Gespräch mit LAOLA1 nicht so deutlich stehen lassen will. „Ich will mich nicht in die Favoritenrolle drängen. Dass wir unbedingt Meister werden müssen, ist nicht gesagt“, so der 52-Jährige.

Sicher ist, dass personelle Veränderungen ins Haus stehen. „Mit dem ein oder anderen Spieler, mit dem wir nicht mehr planen, werden wir in der nächsten Zeit reden“, kündigt Zellhofer Abschiede an, ohne Namen nennen zu wollen.

Auslaufende Verträge besitzen jedenfalls unter anderem Tomi, Harun Erbek, Andreas Lienhart, Matthias Cuntz oder Louis Ngwat-Mahop. Bei Letzterem existiert zumindest eine vereinsseitige Option.

Wo gegangen wird, soll auch gekommen werden. Und soll der Aufstieg 2014 tatsächlich gelingen, ist wohl auch ein dickerer Fisch von Nöten. Laut „Sportzeitung“ soll Jacobo vom Wolfsberger AC mit dem nötigen Kleingeld nach Altach gelotst werden.

Zellhofer lobt den spanischen Primgeiger zwar als "interessanten Spieler", will von einem näheren Interesse aber nichts wissen.

"Laut meinen Informationen wird er ohnehin beim WAC verlängern", legt Zellhofer den Namen damit zu den Akten und betont eine finanzeffiziente Transferpolitik betreiben zu wollen. "Brachial werden wir nicht versuchen, den Aufstieg zu schaffen. Immerhin müssen wir auch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse, wie etwa die Sponsorensituation oder die rückläufige Zuschauerzahl, schauen."

Spannung am Transfermarkt garantiert

Eine spannende Transferzeit versprechen auch die restlichen Teams. Insbesondere der SV Grödig, bei dem man nicht nur auslaufende Veträge (Öbster, Zündel, Witteveen) verlängern wollen, sondern auch neue Spieler für das mögliche Abenteuer Bundesliga holen wird.

So wird etwa der 27-jährige Serbe Miroslav Milosevic, dessen Vertrag in Horn ausläuft, von der "Krone" mit den Salzburgern in Verbindung gebracht. Die "OÖN" weiß indes davon, dass Philipp Huspek, der aktuell bei BW Linz spielt, das Interesse der Grödiger geweckt hat.

Beim SV Horn soll zudem unlängst Hajduk Split Interesse an seinem serbischen Schlussmann Cican Stankovic bekundet haben.

Verlängerung oder Veränderung heißt es auch für so bekannte Namen wie Joachim Standfest, David Sencar oder Dominic Pürcher beim KSV.

Eher auf Abgang stehen die Zeichen offenbar bei Didi Elsneg. Der 23-Jährige wird von der "Kleinen" mit der Wiener Austria in Verbindung gebracht. Patrick Wolf wird nach seiner Leihzeit voraussichtlich zu seinem Stammklub SK Sturm zurückkehren.

Und dann wäre da noch der anstehende Sommerschlussverkauf beim FC Lustenau mit Stipe Vucur als begehrtesten Spieler.

Die Erste Liga bleibt damit auch nach Runde 36 spannend. Und das nicht nur für die zehn Klubs selbst.

 

Andreas Terler