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"LASK hat das Potenzial, ganz vorne mitzuspielen"

Hauptsache gewonnen.

Nach dem 2:1-Sieg gegen Kapfenberg ist der LASK in erster Linie glücklich, die Rückkehr auf die Bühne in den Profi-Fußball erfolgreich bestritten zu haben.

"Es war ein Zittersieg", musste Trainer Karl Daxbacher eingestehen.

Nur 2700 Zuschauer wollten den Traditionsklub nach zweijähriger Liga-Absenz auf die Beine schauen. Schwacher Trost: Am Montag verzeichneten die "Gugl Games" der Leichtathletik auch nur 2500 Zuseher - offiziell.

Wenige Zuschauer sahen Zittersieg

"Ich hatte mir mehr erwartet", sagte auch Gäste-Trainer Kurt Russ. Der frühere LASK-Spieler hatte damit wohl auch das Spiel seiner Mannschaft gemeint.

Denn nach dem 0:2 ("Das ging auf meine Kappe, meine Aufstellung ging in die Hose") hatten die Kapfenberger zahlreiche gute Chancen auf den Ausgleich.

Es gelang nur das 1:2 durch Ronivaldo (37.). 

Der LASK startete hingegen fulminant: Der erst 18-jährige Felipe Dorta, überraschender Neuzugang aus Altach ("Ich hatte mir erwartet, mit in die Bundesliga zu gehen"), traf zum 1:0 (8.).

"Wir sind flippig geworden"

Kapitän Mario Hieblinger, der später wegen eines verschobenen Wirbels ausgewechselt wurde, aber nach dem Spiel Entwarnung gab ("Das hatte ich öfters, das dauert nur zwei Tage") erzielte nach Dorta-Flanke das 2:0.

"Wir hatten einen guten Start, sind dann aber hinten etwas flippig geworden. Da braucht es noch mehr Ruhe", analysierte der Ex-Griechenland-Legionär.

"Bei einem Stand von 2:0 geht man eigentlich davon aus, dass die Spieler nicht nervös werden", meinte Daxbacher, "wir haben aber einen angeknockten Gegner aufgeweckt und waren glücklich, am Ende den Sieg davonzutragen."

Hieblinger brachte es auf den Punkt: "Die drei Zähler sind das Wichtigste."

LASK schaut sich noch um

Gleich kommende Woche will der LASK mit dem nächsten Dreier nachlegen, gegen Hartberg vor eigenem Publikum ist das kein Ding der Unmöglichkeit.

"Wir haben schon vor, um die Plätze eins bis vier zu spielen", hält Hieblinger fest, "wir können zu Hause jeden schlagen". Auch Daxbacher schielt nach oben: "Es ist eine Liga mit ausgeglichenem Niveau."

Der schließt indes einen weiteren (offensiven) Neuzugang oder mehr nicht aus. "Wir haben schon vor, jemanden zu holen", so der 61-Jährige, der von ein bis zwei Österreichern, "die uns gleich helfen", spricht.

Bei einem Budget, das 1,8 Millionen Euro Sponsorengelder beinhalten soll, ist das durchaus im Bereich des Möglichen. Und mehr.

Der LASK will nach der Herbstsaison entscheiden, ob ein eventueller Vollangriff auf den Meistertitel Sinn macht.

Kapfenberg-Coach Russ ist sich sicher: "Der LASK hat das Potenzial, ganz vorne mitzuspielen."

Dafür müssen sich die Oberösterreicher gewiss steigern, aber ein Anfang ist mit dem Sieg einmal gemacht.

 

Bernhard Kastler