news

„Haben Potenzial, um viel weiter oben zu stehen“

„Haben Potenzial, um viel weiter oben zu stehen“

In Hartberg muss endlich etwas geschehen, da sind sich alle einig.

Nach 16 Runden liegen die Steirer am Tabellenende der Ersten Liga, da kann auch der Aufstieg ins ÖFB-Cup-Viertelfinale (2:0 bei den Rapid Amateuren) nicht darüber hinwegtäuschen.

Einer, der sich in der 6.600 Einwohner fassenden Stadt dem Abstiegskampf stellt, ist Stürmer Lukas Mössner. Für ihn bedeutet die Station einen weiteren Neuanfang nach vielen Ups and Downs in seiner Karriere.

Der mittlerweile 27-Jährige ist im Gespräch mit LAOLA1 überzeugt, endlich wieder auf einem guten Weg zu sein.

„Hatte es mir einfacher vorgestellt“

„Ich bin von Deutschland zurückgekommen und habe es mir vielleicht auch einfacher vorgestellt. Der Beginn war sehr stockend, nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft“, blickt Mössner auf die ersten Wochen und Monate beim Zweitligisten zurück.

Bei Eintracht Trier bestritt er in der vergangenen Saison 28 Einsätze in der deutschen Regionalliga und erzielte elf Treffer, doch der Vertrag lief nach einem Jahr aus.

Eine Rückkehr nach Österreich war unumgänglich. Noch vor ein paar Jahren galt der großgewachsene Angreifer nach Erfolgen bei Pasching als große Zukunfts-Hoffnung. Rapid wollte ihn, Austria Wien und Austria Kärnten bekamen ihn.

Aber der große Durchbruch blieb ihm verwehrt. Dementsprechend motiviert ist der Niederösterreicher, im Dress der Hartberger eine gute Figur zu machen.

„Noch nicht das Ende der Fahnenstange“

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hält er bereits bei sechs Liga-Treffern und fühlt sich von Spiel zu Spiel besser.

„Klar war es auch eine Kopfsache. Das Niveau war aber nicht der Unterschied, das war in Deutschland ähnlich. Aber ich habe das vom Kopf her angenommen und kann mittlerweile gut damit umgehen“, gibt Mössner offen zu.

Obwohl er sich auf einem guten Weg wähnt, ist er sich sicher, dass er der Mannschaft noch mehr helfen kann.

„Das ist mit Sicherheit noch nicht das Ende der Fahnenstange, aber darauf kann ich aufbauen. Jetzt habe ich zumindest wieder einmal so viel Selbstvertrauen, dass ich selber weiß, dass ich jedes Spiel treffen kann.“

Routiniers müssen Verantwortung übernehmen

Ansonsten überwiegt in Hartberg die Hoffnung, dass man nach drei Niederlagen in Folge endlich wieder auf die Siegerstraße zurückfindet. Der Cup-Erfolg könnte neuen Auftrieb geben.

„Der Cup hat bei uns schon einmal die Wende eingeleitet. Warum soll es jetzt nicht wieder so sein? Jeder Sieg gibt Selbstvertrauen. Was man aus dem Spiel gegen die Rapid Amateure mitnehmen kann, ist, dass wir eine Mannschaft auf dem Platz hatten, in der jeder einzelne den Sieg wollte. Das war in der Liga zuletzt nicht so.“

Laut dem in jungen Jahren beim SC Freiburg ausgebildeten Stürmer sind vor allem die routinierten Spieler gefordert, die zahlreichen Youngsters zu führen.

Mit unter anderem Neuzugang Andreas Dober, Cem Atan oder Martin Zivny stehen Spieler im Kader, die erst kürzlich noch in der Bundesliga für Schlagzeilen sorgten. Auch Mössner nimmt sich selbst an der eigenen Nase.

„Schwer, da unten wieder rauszukommen“

„Die Mannschaft muss sich finden, das gilt aber nicht mehr als Ausrede. Wir Routiniers müssen die Jungen führen können. Es bringt uns nichts, wenn wir auf dem Papier Potenzial haben, wir müssen es endlich ausschöpfen.“

Dass der Druck im Tabellenkeller besonders hoch ist, wissen die meisten Spieler noch aus der Vorsaison. Auch da kämpften die Steirer lange Zeit gegen den Abstieg in die Regionalliga.

„Wir haben in den letzten Wochen einige Punkte verabsäumt, dann steht man hinten drin. Das ist alles andere als lustig und es ist auch schwer, da wieder rauszukommen. Das Potenzial ist aber vorhanden, um viel weiter oben in der Tabelle zu stehen.“

Am Freitag soll gegen St. Pölten der erste Schritt in die richtige Richtung gesetzt werden. Nach drei torlosen Spielen in Folge sind die Hartberger mehr denn je auf die Treffer von Mössner angewiesen.


Alexander Karper