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Lustenaus Suche nach der Stabilität

Lustenaus Suche nach der Stabilität

Um den Titel „Schießbude der Liga“ reißt sich wahrlich keiner in der Ersten Liga.

Die ersten sechs Runden sollten aber dem einen oder anderen Team zu denken gegeben haben.

Wie etwa dem FC Lustenau. Die Vorarlberger liegen mit vier Punkten auf dem vorletzten Platz.

Der Start ist misslungen, wie ein Blick auf die Tordifferenz beweist: 7:16. Nur Schlusslicht Hartberg kassierte noch zwei Treffer mehr.

„Das haben wir uns anders vorgestellt“

„Das haben wir uns auf alle Fälle ganz anders vorgestellt. Es geht nicht nur um die Punkte, sondern auch darum, wie leichtfertig wir dumme Tore bekommen haben“, analysiert Trainer Hans Kogler im Gespräch mit LAOLA1.

Große Töne haben die Blau-Weißen vor dem Saisonbeginn nicht gespuckt, trotzdem kann der Ländle-Klub mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden sein.

„Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir sicher nicht ganz vorne mitspielen werden, aber wir hätten uns schon gerne im sicheren Mittelfeld platziert.“

Nach durchwachsenen Saisonen ging es vor allem darum, sich zu steigern. Mit der bisherigen Defensivleistung rückt dieses Ziel aber in weite Ferne.

16 Gegentore? „Das ist eine Riesenzahl“

16 Gegentreffer lassen die Alarmglocken schrillen, selbst der Chefbetreuer ist sichtlich schockiert.

„Das ist eine Riesenzahl. Wie die Gegentore teilweise zustande gekommen sind, ist eine absolute Katastrophe.“

Oft reichte ein Gegentreffer, um das Konzept über den Haufen zu werfen. „Wir sind fast nach jedem Gegentor auseinandergebrochen“, so Kogler.

Dabei verlief der Auftakt mit einem 1:1-Remis gegen Aufstiegskandidat LASK vielversprechend. Allerdings konnten die Vorarlberger darauf nicht aufbauen.

„Sind in beschissene Lage hineingeschlittert“

„Wir sind in eine ganz beschissene Lage hineingeschlittert. Wir sind extrem untergegangen, haben Abwehr- und Stellungsfehler gemacht.“

Hintereinander musste sich der FC der Vienna 2:4, WAC/St. Andrä 2:5, St. Pölten 0:3 und Grödig 1:3 geschlagen geben.

Erst der 1:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz ließ wieder Hoffnung aufkeimen. „Das war unglaublich wichtig für uns“, versichert der ehemalige Bundesliga-Profi.

Die zwischenzeitliche Verunsicherung macht der Übungsleiter am Kader-Umbruch und den Verletzten fest.

Mannschaftsfindung nach dem Umbruch

„Uns sind im Sommer sehr viele Spieler abhanden gekommen. Wir haben wieder von Neuem anfangen müssen. Im Prinzip sind acht Stammspieler weg.“

Dementsprechend musste am Transfermarkt reagiert werden. Der neu zusammengewürfelten Truppe fehlt jedoch noch die Abstimmung.

Verletzungen von Philipp Eisele, Andrej Lebedew und David Witteveen spielten dem FC Lustenau ebenfalls nicht in die Karten.

Daran kann Kogler nichts ändern, einen Wunsch hat er trotzdem: „Wir erhoffen uns mehr Stabilität und Sicherheit in der Abwehr.“

Das Abstiegsgespenst soll besiegt werden

Dafür wurde vom 1. FC Saarbrücken der Deutsche Christoph Buchner verpflichtet, der prompt bei seinem ersten Einsatz einen Sieg bejubeln durfte.

In der aktuellen Situation ist es für Freudensprünge allerdings noch zu früh. Der 43-jährige Trainer warnt davor, die aktuelle Platzierung nicht ernst zu nehmen.

„Wenn man hinten drin steckt, muss man sich damit auseinandersetzen. Es ist klar, dass wir in erster Linie schauen müssen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“

Um dieses Ziel zu realisieren, begibt sich der FC Lustenau auf die Suche nach der Stabilität.


Alexander Karper