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Ihr seid für Höheres bestimmt

Ihr seid für Höheres bestimmt

Halbzeit! Weil es im Fußball bekanntlich sehr schnell gehen kann, startet bereits am Freitag die Rückrunde der Ersten Liga.

18 der 36 Spieltage sind absolviert und nach aktuellem Stand würde Aufsteiger und Herbstmeister LASK in der Bundesliga spielen.

Die Auszeichnung dafür erhält der Linzer Traditionsklub im Rahmen der Jahresabschlussfeier der Bundesliga am 5. Dezember (nicht, dass es noch ein Heimspiel gäbe...).

Horn als Vorletzter und Hartberg als Schlusslicht müssten den Weg in den Amateurfußball antreten. Was hat sich bisher sonst so getan?

Die Bilanz zur Halbzeit

Die meisten Tore erzielte der FC Liefering (38), die wenigsten kassierte der Leader (12). Beide feierten die meisten Siege (11), die Steirer Teams aus Hartberg und Kapfenberg fuhren die wenigsten ein (4).

Wacker verbuchte mit Hartberg die längste Niederlagenserie (6), aber pikanterweise auch alleine die längste Siegesserie (5). Am längsten ungeschlagen ist der zweite Aufsteiger FAC - aktuell neun Partien.

Torgefährlichster Spieler: Karim Onisiwo (SVM/11 Tore, 5 Assists), zweikampfstärkster Spieler: Duje Caleta-Car (FCL/71,6%), die meisten Paraden der Keeper verbuchte Pavao Pervan (LASK/86,1%).

So viel dazu. Aber wer hat sich eigentlich in die Auslage gespielt? Wer ist für Höheres, also die Bundesliga, bestimmt?

LAOLA1 hat eine Top-Ten-Auswahl (Kriterium: unter 23 Jahre) getroffen.

Karim Onisiwo

22 Jahre, SV Mattersburg

Einer der Shootingstars der Liga. Kam im Sommer von Austria Salzburg und führt mit elf Treffern die Torschützenliste an. Unvergessen sein Hattrick binnen weniger als vier Minuten beim 3:6 (!) gegen Liefering. Klar, der Offensivspieler hat sich schon in die Notizbücher einiger Bundesliga-Klubs (einige waren schon im Sommer an ihm dran) gespielt und ein Wechsel ist bereits im Winter nicht ausgeschlossen, zumal der Vertrag des spritzigen Stürmers im Sommer ausläuft (Optionen nicht bekannt). Doch Mattersburg-Boss Martin Pucher ist bekannt dafür, seine Stars zu halten. Zumal der SVM auch der einzige Klub ist, der dem LASK noch Einhalt gebieten kann.



Pires

19 Jahre, FC Liefering

Nicht nur ein Mann mit klingendem Namen. "Er hat einen fantastischen Körper, ist groß, athletisch, schnell wie die Sau", sagt sein Sportchef Ralf Rangnick über den Brasilianer, der wie sein Landsmann Venuto von der Leipziger U19 kam. Seine Stärken schlagen sich auch in Zahlen nieder: Der offensive Mittelfeldspieler kam auf neun Treffer und fünf Assists. Dem jungen Mann sieht man gerne zu und das wird man wohl auch nächste Saison in der Bundesliga tun können. Rangnick: "Das ist ein Spieler, dem man den nächsten Step in Salzburg ermöglichen muss."



Florian Sittsam

19 Jahre, SV Horn

Man könnte mittlerweile eine formidable erste Elf aus jenen jungen Spielern basteln, die den SK Sturm in den vergangenen Jahren aufgrund mangelnder Perspektive verlassen haben. Einer davon ist Florian Sittsam. Der 19-Jährige wurde im Verlauf der Vorsaison von seinem Heimatverein mehr oder weniger links liegen gelassen und ergriff im Winter die Flucht nach Horn. Bei den Waldviertlern setzte man von Beginn an hohe Stücke auf den Mittelfeld-Allrounder. Stellte er zu Beginn der Saison seine Torgefahr mit drei Treffern in zwei Spielen unter Beweis, warf ihn nun ein Riss des Syndesmosebandes zurück. Es ist die erste schwere Verletzung seiner noch jungen Karriere. In der Frühjahrsvorbereitung will er aber wieder angreifen. Im Sommer läuft sein Vertrag aus.



Konstantin Kerschbaumer

22 Jahre, SKN St. Pölten

Schon im Sommer hat der Tullner einige Begehrlichkeiten geweckt – vor allem das Interesse von SV Grödig war sehr konkret. Doch in St. Pölten wollten sie den zentralen Mittelfeldspieler mit Vergangenheit bei Rapid und der Vienna nicht ziehen lassen. Nach den beachtlichen Auftritten im Europacup zeigte Kerschbaumers Formkurve – wie auch jene der gesamten Mannschaft – nach unten. Zwei Tore und zwei Assists hat er bislang verbucht. Nach insgesamt 116 Partien in der zweiten Liga strebt der ehemalige Nachwuchs-Internationale aber spätestens im Sommer den nächsten Schritt an. Doch sein aktueller Arbeitgeber hat noch eine Option für ein weiteres Jahr.



Christoph Nicht

20 Jahre, Kapfenberger SV

Warum Nicht? Warum nicht? Der 20-Jährige spielt in einem alles andere als ausgewogen bestückten Kapfenberger Kader eine wichtige Rolle und stellt sein Talent immer wieder unter Beweis, auch wenn er von seinen Vorderleuten oft genug im Stich gelassen wird. 25 Gegentore mögen auf den ersten Blick vielleicht nicht für einen Keeper sprechen, eine andere Statistik aber sehr wohl. Nämlich jene der abgewehrten Torschüsse. In dieser Rangliste liegt Nicht, der seine zweite volle Saison als Stammgoalie spielt, ligaweit auf dem vierten Platz mit einer Quote von 72,8%.



Bright Edomwonyi

20 Jahre, TSV Hartberg

Wenn ein Spieler ein Team nach einem kurzfristigen Trainerwechsel vor Saisonbeginn und einem kompletten Fehlstart aus der Aussichtslosigkeit schießt, dann ist das nicht zu verachten. Nach drei Spielen Eingewöhnungszeit begann die Tormaschine Bright Edomwonyi bei Hartberg zu laufen. Acht Tore und zwei Assists in 13 Einsätzen sprechen für sich. Das ist besonders bemerkenswert, zumal die Oststeirer bislang insgesamt nur 15 Tore erzielt haben. Es ist kaum vorstellbar, dass der Leih-Stürmer aus Liefering über den Sommer hinaus in Hartberg bleibt. Allerdings läuft auch sein Vertrag beim Red-Bull-Ausbildungsklub aus. Der SK Sturm hat schon einmal sein Interesse angemeldet.



Nikola Dovedan

20 Jahre, LASK

Die Saison startete er noch in Liefering, wo der Offensivspieler als Linksaußen und als Stümer fünf Tore sowie drei Assists erzielte. Der LASK ergriff die Chance und sicherte sich am letzten Transfertag die Dienste des 20-Jährigen, der seither in der Regel rechts auf dem Flügel zu Hause ist. Drei Assists stehen seither zu Buche. Noch fehlt es ihm - ob des Alters wenig überraschend - an Konstanz, doch der Techniker bahnt sich seinen Weg. Sollte der LASK aufsteigen, spielt er ohnehin Bundesliga. Salzburg hat allerdings eine Option auf Rückkauf. Auch nicht außer Acht zu lassen: Markus Blutsch (19), der im Herbst aber aus diversen Gründen noch nicht auf seine gewünschte Einsatzzeit kam.



Sven Sprangler

19 Jahre, SV Mattersburg

Mattersburgs Abstieg war sein Glück. Der Oststeirer, der 2010 aus dem GAK-Nachwuchs ins Burgenland gekommen ist, hatte schon mit 17 Jahren sein Debüt bei den Amateuren in der Regionalliga Ost gefeiert und sich vergangene Saison im Frühjahr als Stammspieler etabliert. Im Herbst war er nicht mehr aus der SVM-Startelf wegzudenken, bestritt er alle 18 Partien von Beginn an. In der Mittelfeld-Zentrale profitiert der Blondschopf, der ÖFB-Nachwuchsteamspieler ist, von Janos Routine und entwickelt sich prächtig. Insgesamt hat er in 45 Zweitliga-Spielen drei Treffer erzielt und elf Assists verbucht. Er wird spätestens im Frühjahr ein heißes Transfer-Thema.



Stefan Savic

20 Jahre, FC Liefering

Stefan Savic ist den Insidern schon länger ein Begriff. Der 20-Jährige, der als Lieblingsschüler von Ricardo Moniz auch bei den Profis hineinschnuppern durfte,  war schon im RB-Nachwuchs, bei den Juniors und beim FC Liefering aktiv, wollte sich aber mangels Perspektive im Sommer 2013 in Holland versuchen. Doch Deals mit Heerenveen und Cambuur-Leeuwarden zerschlugen sich, so kehrte der Mittelfeldspieler, der beim WAC vorspielte und das Interesse Sturms auf sich gezogen haben soll, im Jänner zu Liefering zurück. In dieser Saison spielte der Offensivmann jede Partie und ist zur Halbzeit mit acht Vorlagen der Top-Vorbereiter der Liga. Achtung Bundesliga-Klubs, sein Vertrag läuft im Sommer aus!



Martin Kreuzriegler

20 Jahre, SV Horn

2013/14 war für den Oberösterreicher irgendwie ein verlorenes Jahr. Nach Talentproben in der Ersten Liga wollte er BW Linz nach dem Abstieg eigentlich in Richtung Sturm Graz verlassen, das Engagement zerschlug sich dann aber doch noch, weshalb der nunmehr 20-Jährige ein Jahr in der Regionalliga Mitte verbrachte. Im vergangenen Sommer war der frühere Innenverteidiger, der sich beim SV Horn auf der linken Abwehrseite verdingt, ein heißes Thema bei Austria Lustenau, unterschrieb dann aber in Niederösterreich. Bei seinem neuen Klub ist der Blondschopf gesetzt und bringt konstant gute Leistungen.

 


Bernhard Kastler/Andreas Terler/Harald Prantl