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LAOLA1 checkt die Erste Liga

LAOLA1 checkt die Erste Liga

Jetzt geht's los!

Ab 18:30 Uhr startet die Erste Liga in ihre neue Saison. Mit dabei sind gleich drei neue Teams: Bundesliga-Absteiger SV Mattersburg sowie die Aufsteiger FC Liefering und der SC/ESV Parndorf.

Sowohl im Kampf um den Aufstieg als auch gegen den Abstieg werden heiße Duelle erwartet. Wer geht wie in die neue Saison? Wer darf sich die besten Chancen ausrechnen?

LAOLA1 checkt vor Beginn der 1. Runde (HIER im LAOLA1-LIVE-Ticker) die zehn Teams der Erste-Liga-Saison 2013/14:

SV MATTERSBURG

SV MATTERSBURG

Ausgangslage

Nach zehn Saisonen in der Bundesliga mussten die Burgenländer den bitteren Gang in die Erste Liga antreten. Nach der Enttäuschung blickt der SVM aber wieder optimistisch in die neue Saison. Zumal der Kader definitiv zu den besten der Liga gehört und damit die Weichen für den sofortigen Wiederaufstieg gestellt wurden.

Team

Mit Naumoski, Pöllhuber, Domoraud, Mravac, Gartner und Potzmann haben die Mattersburger zwar an Qualität eingebüßt, doch sind viele Stützen aus der Bundesliga-Zeit noch da. Etwa Stürmer Patrick Bürger, der derzeit noch rekonvaleszente Mittelfeldmotor Manuel Seidl oder Nachwuchs-Teamspieler Patrick Farkas. "Da muss man der Weitsicht der Verantwortlichen danken", schildert Neo-Sportchef Franz Lederer gegenüber LAOLA1.

Trainer

Nach fast neun Jahren hat sich auf der Trainerbank etwas getan. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga übernahm Alfred Tatar das Zepter von Lederer. Der 49-Jährige war zuvor drei Jahre lang Trainer von der Vienna, die der exzentrische Coach stets in der Liga halten konnte. Nun soll es in die andere Richtung gehen, wobei sich Tatar nicht die Favoritenrolle zuschieben lassen will. Zum Mitfavoriten gehört der SVM aber mit diesem Team und dem professionellen Umfeld allemal.

LAOLA1-Prognose

Die Fragen sind: Wie schnell wird sich der SVM akklimatisieren? Und kann aus dem regelmäßigen BL-Abstiegskandidaten gleich eine Erste-Liga-Spitzenmannschaft werden? Platz 1-3 ist realistisch.

SCR ALTACH

SCR ALTACH

Ausgangslage

Dritter, Zweiter, Zweiter, Zweiter - in den vier Saisonen seit dem Abstieg aus der Bundesliga gehören die Vorarlberger zur Elite dieser Liga. "Wir treten nicht an, um ein viertes Mal Zweiter zu werden", erklärt Sportchef Georg Zellhofer und schiebt hinterher: "Das Ziel ist der Aufstieg. Wir wollen in der zweiten Liga keinen weißen Bart bekommen."

Team

Neben Mattersburg verfügen auch die Altacher über einen Top-Kader für die Erste Liga. Mit Alexander Pöllhuber (SVM) und Emanuel Schreiner (Ried) wurden Bundesliga-erprobte Spieler geholt. Patrick Seeger kehrte von der Admira zurück, Felix Roth verließ den Erzrivalen Austria Lustenau, Austria-Leihe Martin Harrer kam aus Grödig. Stars unter den Verbliebenen sind Hannes Aigner und Boris Prokopic. Der Titelkampf kann kommen!

Trainer

Seit Winter dieses Jahres ist Damir Canadi Cheftrainer beim SCR Altach. Zuvor bewegte der Wiener beim FC Lustenau einiges, im Frühjahr hievte der 43-Jährige den anderen Ländle-Klub in neue Höhen. Gemeinsam mit Zellhofer hat Canadi den Kader ausgemistet, mit diesem Kollektiv sprechen die Vorarlberger ein kräftiges Wort um den Titel mit.

LAOLA1-Prognose

Top-Kader, Top-Trainer, Top-Umfeld - und die Erfahrung der Liga. Altach ist bereit für den Titel und geht als heißer Favorit in die neue Saison. Platz 1-2!

SC AUSTRIA LUSTENAU

SC AUSTRIA LUSTENAU

Ausgangslage

Es war die wohl bitterste Erste-Liga-Saison für die Grün-Weißen: Als Winterkönig mit klarem Vorsprung ging Austria Lustenau in die Pause, um im Frühjahr sich diesen mit einem unglaublichen Tief noch nehmen zu lassen. Dieses Tal der Tränen ist durchschritten, man will zum 100. Geburtstag nächstes Jahr Bundesliga-Luft schnappen.

Team

Von der vermeintlichen Meister-Mannschaft ist nicht mehr viel übrig. Ein Dutzend Spieler sind weg, unter anderem auch Urgestein Harald Dürr nach unglaublichen 16 Jahren. Mit Marcel Schreter kam ein anderes aus Innsbruck und damit aus der Bundesliga. "Ich bin zufrieden", sagt Trainer Helgi Kolvidsson hinsichtlich seiner zehn Neuen. Ob der Kader jedoch für den Platz an der Sonne reicht, darf bezweifelt werden.

Trainer

Kolvidsson will es nach dem gescheiterten Aufstieg allen noch einmal zeigen. "Wir haben einen Traum", so der 41-Jährige, der die erste Jahreshälfte abgehakt hat. "Wir haben im Frühling viel erkannt und müssen die Lehren daraus ziehen", so der Isländer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Somit kämpft Kolvidsson auch um seine Zukunft.

LAOLA1-Prognose

Für ganz oben wird es nicht reichen, für die Top 5 aber allemal.

SKN ST. PÖLTEN

SKN ST. PÖLTEN

Ausgangslage

Grödig hat nach der Winterpause nicht nur Tabellenführer Austria Lustenau überholt, sondern auch dessen ersten Verfolger St. Pölten. Die Niederösterreicher lagen allerdings auch nur einen Punkt vor dem späteren Meister. Nichtsdestoweniger hat der SKN kein gutes Frühjahr hinter sich und rutschte mit nur drei Siegen in 17 Spielen vom zweiten auf den vierten Platz ab. Das Ziel ist ambitioniert: "Gipfelsturm!"

Team

Auch bei den Niederösterreichern hat sich einiges getan: Zehn Neuverpflichtungen stehen zwölf Abgängen gegenüber. Mit Tomasz Wisio gelang aus Sicht von Trainer Martin Scherb ein "Königstransfer". Dominik Hofbauer konnte via Wiener Neustadt von Rapid geholt werden. Der Kader liest sich zudem mit Spielern wie Marcel Holzmann, Konstantin Kerschbaumer (zuvor Vienna), Jano oder Mirnel Sadovic gut.

Trainer

Martin Scherb ist der längstdienende Trainer der Ersten Liga. Seit 2007 schwingt der 44-Jährige beim SKN das Zepter, seit 2008 gehören die Niederösterreicher zum Inventar. Sein Ziel ist klar: Mit seinen "Wölfen" will Scherb den großen Coup landen und den Aufstieg ins Oberhaus fixieren. Es wäre an der Zeit, doch die Konkurrenz ist eine große.

LAOLA1-Prognose

Der Plan der Niederösterreicher sieht langsam aber sicher den Aufstieg vor. Das Frühjahr war ein Rückschlag, die Mannschaft hat sich wieder verändert. Ob das gegen Altach und den SVM reicht? Platz 2-4 scheint wahrscheinlicher.

KAPFENBERGER SV

KAPFENBERGER SV

Ausgangslage

Eine Saison mit zwei Gesichtern liegt hinter den Kapfenbergern: Unter Trainer Thomas von Heesen kam der damalige Bundesliga-Absteiger nicht in die Spur und war im Hintertreffen. Mit Klaus Schmidt ging es schließlich noch auf den fünften Platz. Geld ist in der Böhlerstadt aber Mangelware, deswegen ist vom Aufstieg nicht ansatzweise die Rede.

Team

In der Obersteiermark gab es ebenso einen großen Umbruch. Zehn Neue, davon vier von den eigenen Amateuren, sollen dreizehn Abgänge ersetzen. Weil, wie schon eingangs erwähnt, sich die finanziellen Möglichkeiten nach Budgetkürzung halten, wird auch vermehrt auf die Jugend gesetzt. Bekanntere Namen sind David Sencar, Markus Felfernig, Goalie Andreas Lukse sowie Rückkehrer Naim Sharifi.

Trainer

"The magic is over hätt i gsogt" - Klaus Schmidt samt seiner legendären Sager und Kapfenberg gingen getrennte Wege. Übernommen hat der bisherige Assistent und Amateure-Coach Kurt Russ. Der 28-fache ÖFB-Internationale wünscht sich ob des Umbruchs seines Teams Geduld. Die wird es bei so vielen neuen Spielern tatsächlich brauchen.

LAOLA1-Prognose

Auch wenn Kapfenberg im Vergleich zum tollen Frühjahr nun ein anderes Gesicht hat, sollte ein Platz im gesicherten Mittelfeld drin sein. 5-7!

SV HORN

SV HORN

Ausgangslage

Der Aufsteiger des vergangenen Jahres schloss seine erste Saison in der Ersten Liga auf dem sechsten Platz ab. Trainer Michael Streiter nahm nach der Saison seinen Hut, zumal Horn seine Ambitionen herunterschrauben muss. Nichtsdestoweniger wollen die Niederösterreicher weiter Spieler entwickeln. Nach der vergangenen Spielzeit sind einige Horner in die Bundesliga abgewandert.

Team

Mit Milosevic (Wacker), Zulechner, Stankovic (beide Grödig) haben die Horner drei Akteure gen Oberhaus verloren, zudem sind die Leihspieler Behrendt (Rapid) und Gotal (WAC) zurück bei ihren Teams. "Wenn das jedes Jahr so ist, spricht das aber für unsere Arbeit", erklärt Neo-Trainer Willi Schuldes. Verstärkt haben sich die Horner vor allem mit jungen Spielern aber auch mit den Erste-Liga-Kennern Manuel Hartl von BW Linz und Harun Erbek (Altach). Radovan Mitrovic (Utrecht) ist ebenfalls neu dabei. Bekannte Namen sind Aleksandar Djordjevic, Michael Stanislaw und Thierry Fidjeu-Tazemeta.

Trainer

Der Nachfolger von Michael Streiter ist Willi Schuldes, der schon von 2001 bis 2003 Trainer der Horner war. Danach arbeitete der 45-Jährige für die Fußball-Akademie in Linz sowie als Co-Trainer bei diversen Nachwuchs-Nationalteams. Sein Anspruch ist, die Horner nicht nur in der Klasse zu halten, sondern sich mit ihnen abermals im Mittelfeld zu platzieren.

LAOLA1-Prognose

Einfach wird es für die Horner nicht, haben die Niederösterreicher doch namhafte Abgänge zu verschmerzen. Der Klassenerhalt ist dennoch wahrscheinlich - Platz 7-9!

FIRST VIENNA FC

FIRST VIENNA FC

Ausgangslage

Die vergangene Saison war für die Vienna Balsam auf der Seele. Zum ersten Mal seit der Wiederangehörigkeit der zweithöchsten Spielstufe im Jahr 2009 konnte sich der älteste Fußball-Klub Österreichs frühzeitig und damit in souveräner Manier den Klassenerhalt sichern. Doch einmal mehr musste aus finanziellen Gründen der Kader angepasst werden, zudem fängt Blau-Gelb wegen Verstoßes gegen die Lizenzbestimmungen mit drei Minuspunkten an.

Team

Wie jede Saison gibt es bei der Vienna zahlreiche Zu- und Abgänge. Die Aufzählung würde einmal mehr den Rahmen sprengen. Namhafte Zugänge sind mit Florian Zellhofer (St. Pölten) und Kevin Krisch (Hartberg) noch zwei ehemalige Konkurrenten. Der breiten Masse am bekanntesten ist nach dem Abgang von Andreas Dober Goalie Thomas Mandl. Mirnes Becirovic, Dominik Rotter sowie Markus Miesenböck gehören ebenfalls zu den Schlüsselspielern.

Trainer

Die Ära Alfred Tatar ist bei der Vienna im Sommer zu Ende gegangen. Die Möglichkeiten sind bei den Döblingern beschränkt, Mattersburg hatte Interesse gezeigt und so wechselte der Trainer zum Konkurrenten. Sein bisheriger "Co" Gerhard Fellner übernahm und darf sich gleich in schwieriger Mission beweisen: "Wir wollen aber den nächsten Schritt machen, auch fußballerisch, und ins Mittelfeld vorstoßen."

LAOLA1-Prognose

Die Vienna kämpft nach erneutem Umbruch wohl wieder gegen den Abstieg. Vermutlich geht es mit Hartberg um den rettenden achten Platz.

TSV HARTBERG

TSV HARTBERG

Ausgangslage

Nachdem in der Saison 2011/12 Hartberg klar Letzter wurde, aber dank des LASK-Lizenzentzugs erfolgreich Relegation spielen konnte, war vergangene Saison im Duell mit BW Linz bald im Frühjahr klar: Das wird für den Klassenerhalt reichen. Für diese Saison kann das Ziel nicht anders lauten, schließlich haben die Steirer ein paar namhafte Abgänge hinzunehmen. Der Klassenerhalt ist aber durchaus realistisch.

Team

Mit Rene Schicker, Joachim Parapatits, Sandro Foda, Michael Huber, Thomas Helly und Kevin Krisch sind einige, zum Teil, Stammkräfte wieder weg, dafür wurden mit Günter Friesenbichler und Stephan Stückler zwei Stürmer aus der Bundesliga geholt. Zudem kam mit Velibor Vasilic ein erfahrener Abwehrspieler. Edmir Adilovic ist ein fähiger Spielgestalter, sofern er seine Form auf den Platz bringt. Einige neue Junge sind zudem an Bord.

Trainer

Er ist wieder da: Bruno Friesenbichler ist zurück als Coach der Hartberger und folgte damit Paul Gludovatz. Der 45-Jährige hat gleich seinen elf Jahre jüngeren Bruder Günter mitgenommen. "Er war nicht mein Wunschspieler, das weiß er auch", lacht der Coach, der zwischenzeitlich die Austria aus Klagenfurt trainierte. Friesenbichler kennt sich in Hartberg bestens aus, was kein Nachteil sein kann.

LAOLA1-Prognose

Wie die Vienna werden sich die Hartberger in erster Linie bemühen, Rang acht zu belegen. Das ist auch realistisch.

FC LIEFERING

FC LIEFERING

Ausgangslage

Red Bull hat es geschafft und nach drei Jahren wieder ein Farmteam in der Ersten Liga. Mit dem FC Liefering hat man laut BL-Vorstand und Amateurteams-Befürworter Georg Pangl einen "legitimen und kreativen Weg" gefunden, in die Erste Liga zu kommen. Klar ist: Die Salzburger haben es sportlich völlig verdient, haben sie in der Relegation doch dem Regionalliga-Mitte-Meister LASK die Grenzen aufgezeigt.

Team

Die Mannschaft hat fünf erfahrene Spieler. Star und Vorbild ist Rene Aufhauser, dazu kommen Andreas Schrott, Wolfgang Mair, Andreas Bammer und Mario Konrad. Dahinter gesellen sich viele junge Talente (Stefan Lainer, Sandro Djuric, Ante Roguljic), die die Qualität der Ersten Liga sicherlich heben werden. Zudem gibt es Kooperationsspieler wie etwa Valentino Lazaro oder Andre Ramalho, der es zu RBS ins Oberhaus geschafft hat. Von "Schwestern"-Klub Pasching kam Ivan Kovacec, der auf dem Weg zum sensationellen Cupsieg Gegenspieler wie Schimpelsberger, Klein und Koch vernaschte.

Trainer

Peter Zeidler, der Trainer des FC Liefering, ist in Österreich ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Der 50-Jährige war vor seinem Engagement an der Salzach ein Jahr beim FC Tours in Frankreich tätig. Davor war Zeidler, und das ist der Grund für sein Engagement in Salzburg, drei Jahre lang der Co-Trainer des heutigen RBS- und Leipzig-Sportdirektors Ralf Rangnick bei Hoffenheim. Beide verbindet ein freundschaftliches Verhältnis.

LAOLA1-Prognose

Der FC Liefering wird mit seinem Kader und der spielerischen Art nicht nur klar die Klasse halten, sondern auch im gesicherten Mittelfeld landen. Platz 5 ist dem Team durchaus zuzutrauen, vielleicht sogar mehr.

SC/ESV PARNDORF

SC/ESV PARNDORF

Ausgangslage

Auch der SC/ESV Parndorf hat sich seinen Weg durch die Relegation erfolgreich gebahnt, schlug den vormaligen Erste-Liga-Klub FC Blau-Weiß Linz in zwei Begegnungen und kehrte somit nach fünf Jahren in die Liga zurück. Die Burgenländer haben einen Nachteil, schließlich können sie nicht professionell trainieren. Die meisten Spieler gehen weiter ihrer Arbeit nach, somit gibt es nur ein Training pro Tag.

Team

Den einen oder anderen Namen kennt man: Bartolemej Kuru, eine Neuverpflichtung, war etwa der Goalie bei der für Österreich so erfolgreichen U20-WM (2007/Platz vier). Matthias Lindner spielte für Mattersburg in der Bundesliga, zuletzt bei BW Linz. Kapitän ist Roman Kummerer. Stürmer Jailson ist nach Lustenau abgewandert. Klar ist, es kann nur über das Kollektiv gehen. Es wird aber alles andere als einfach.

Trainer

Paul Hafner ist seit September 2011 Cheftrainer der Burgenländer, war allerdings in seiner Trainer-Karriere noch nie woanders. Drei Mal war der heute 36-Jährige "Co" - unter Kurt Garger, Andreas Heraf und Hans Dihanich. Zwei Mal sprang er als Interims-Coach ein und einmal war er Spielertrainer der Amateure. Nun darf er sich als einer von 20 Bundesliga-Trainer nennen.

LAOLA1-Prognose

Parndorf wird aufgrund mangelnder Qualität und Erfahrung gegenüber den anderen Kandidaten wohl oder übel wieder den Gang in die Drittklassigkeit antreten müssen. Der SC/ESV ist krasser Underdog.

 

Bernhard Kastler