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"Wir werden bis zum Schluss eine Rolle spielen"

Nach vier Runden in der "Heute für Morgen" Erste Liga thront der WAC/St. Andrä ungeschlagen von der Tabellenspitze.

Im LAOLA1-Interview nimmt Trainer Nenad Bjelica zum guten Saisonstart Stellung.

 

LAOLA1: Wie fühlt man sich als Trainer des Tabellenführers der „Heute für Morgen“ Erste Liga?

Nenad Bjelica: Was soll ich sagen? Das ist jetzt eine Momentaufnahme. Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Unser Hauptziel in dieser Saison ist es, guten Fußball zu spielen und uns zu verbessern gegenüber dem letzten Jahr. Das haben wir in den ersten Runden auch gezeigt. Aber ein zweiter oder dritter Platz wäre auch perfekt für uns. Das ist unser Ziel. Dass man sich gut fühlt, das ist klar, aber nicht wegen der Tabellenführung, sondern weil die Mannschaft guten Fußball anbietet. Das Team ist sehr kompakt, zeigt viel Charakter und Moral und das ist, was mich als Trainer glücklich macht, nicht die Tabellenführung.

LAOLA1: Gibt es im Kader einen einzelnen Spieler, den sie hervorheben möchten, an dem der Erfolgslauf auszumachen ist, oder ist es das Kollektiv, das entscheidend war?

Bjelica: Wir werden nur erfolgreich spielen, wenn wir als Mannschaft auftreten. Das wissen meine Spieler. Das Team wird sich dann auch durch individuelle Leistungen auszeichnen. Aus diesem Grund schauen wir in erster Linie, dass das Kollektiv funktioniert. Wenn das der Fall ist, können wir Spiele gewinnen. Ich sage immer: Ein Spieler gewinnt ein Spiel, aber eine Mannschaft gewinnt eine Meisterschaft.
Wir wissen, dass wir einen sehr guten Kader mit vielen Alternativen haben. Das macht uns stärker und deshalb bin ich überzeugt, dass wir bis zum Schluss eine gute Rolle spielen werden.

LAOLA1: Nächste Runde geht es zum erklärten Titel-Favoriten Altach. Sieht man sich da nach dem guten Beginn schon auf Augenhöhe mit den Vorarlbergern?

Bjelica: Nein. Altach ist absoluter Top-Favorit, wenn man sich Budget, Tradition und Zielsetzung vor Augen führt. So wird es auch bis zur letzten Runde bleiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass Altach zu Saisonende einen der ersten beiden Plätze belegen wird. Wir werden versuchen, sie zu ärgern, guten Fußball zu spielen und in Altach zu punkten. Aber wir wissen auch, dass das sehr schwer wird, da die Altacher sehr heimstark sind.


Das Gespräch führte Christian Eberle

LAOLA1: Das heißt, dass sich die zu Saisonbeginn gesteckten Ziele durch den anfänglichen Erfolgslauf jetzt noch nicht verändert haben?

Bjelica: Nein, die werden sich auch bis in die 36. Runde nicht verändern. Für unseren Verein wäre auch ein dritter Platz eine wunderbare Sache. Wir sind sehr stolz, dass wir jetzt Erster sind, aber am Schluss werden wir sehen, wo wir stehen.

LAOLA1: Im Spiel gegen Blau Weiß Linz wurde zwei Mal ein Rückstand gedreht. Ist das als Zeichen dafür zu sehen, dass die Mannschaft gereift ist und an ihre Stärke glaubt?

Bjelica: Absolut. Das ist eine neue Stärke meiner Mannschaft. Wir haben voriges Jahr von elf Spielen, in denen wir in Rückstand geraten sind, zehn verloren. Das zeigt, dass wir in der Mannschaft jetzt viel mehr Charakter, Qualität und auch Alternativen auf der Bank haben, um so einen Rückstand aufzuholen. Eine Schwäche von uns ist in diesem Spiel zu einer Stärke geworden, was mich sehr stolz macht.

LAOLA1: Wie würden sie nach den ersten vier Spielen die Leistung der Neuzugänge bewerten?

Bjelica: Ich bin absolut zufrieden. Natürlich ist bei jedem noch eine Verbesserung möglich. Mario Kröpfl hat in Lustenau sehr gut gespielt, Rene Gsellmann ist noch nicht zum Einsatz gekommen, Gernot Suppan war die letzten beiden Spiele dabei, Mihret Topcagic ist auch noch nicht zum Stammspieler geworden. Jacobo hat sehr gute und dann weniger gute Momente, aber er bemüht sich sehr und versucht, sein Bestes zu geben. Cemernjak hat auch immer in der zweiten Halbzeit gespielt.
Alle diese Spieler wurden sehr gut von der Mannschaft angenommen und ich hatte nicht erwartet, dass alle gleich von Beginn an einschlagen. Sie werden sich von Tag zu Tag verbessern. Der Unterschied bei einem neuen Verein ist immer sehr groß, deshalb brauchen alle sechs auch noch Zeit. Grundsätzlich bin ich aber sehr zufrieden mit jedem Einzelnen.