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"Wir werden sicher nicht in Ehrfurcht erstarren"

"Spitzenspiel", "Aufstiegsduell", "Erster gegen Zweiten", wären Titel, mit denen man vor Saisonbeginn gerechnet hätte, wenn St. Pölten am Freitag (LAOLA1 überträgt im LIVE-Ticker) auf Altach trifft.

Aktuell sieht es völlig anders aus: Die Niederösterreicher spielen zwar eine solide Saison und sind Dritter, die Mannen aus dem Ländle enttäuschen bislang aber auf ganzer Linie.

Die Vorarlberger befinden sich nur auf dem fünften Tabellenplatz, was ob den hohen Altacher Ansprüchen als Krise gewertet werden kann.

"Wir haben uns alle vorgestellt, zu dieser Zeit mehr Punkte zu haben", bestätigt Hannes Aigner im LAOLA1-Interview. Außerdem spricht der Altach-Topscorer über seine Erwartungen und seine persönlichen Aussichten.

LAOLA1: Hannes Aigner, das erste Saisondrittel ist gespielt. Altach liegt mit 16 Punkten auf dem fünften Rang. Wie lautet die erste Zwischenbilanz?

Hannes Aigner: Man braucht nicht großartig darum herum reden. Wir haben uns alle vorgestellt, zu dieser Zeit mehr Punkte zu haben. Wir hatten besonders zu Saisonbeginn einige Probleme mit diversen Verletzungen. Dann haben wir zu viele Niederlagen kassiert und so Punkte liegen gelassen.

LAOLA1: Das Saisonziel vor der Saison war aber sicherlich der Aufstieg.

Augen zu und durch - Aigner will siegen

LAOLA1: Also sehen wir in St. Pölten eine Altacher Mannschaft, die auf Sieg spielt?

Aigner: Selbstverständlich. Wenn man in der Liga mit Altach wo hinfährt, will man immer drei Punkte holen.

LAOLA1: Hast du das unbedingte Bedürfnis, noch einmal in der Bundesliga zu spielen?

Aigner: Es wäre echt lässig, noch einmal oben zu spielen. Ich konzentriere mich aber auf Altach und meine Aufgabe hier. Man wird sehen, wie es sich entwickelt. Trotz der 14 Punkte Rückstand gebe ich die Hoffnung lange nicht auf und glaube, dass es möglich ist, noch nach ganz vorne zu kommen.

LAOLA1: Im Cup-Achtelfinale trifft Altach auf Rapid. Ein besonderes Spiel als Ex-Austrianer?

Aigner: Es ist ein besonderes Spiel, aber nicht aufgrund meiner Austria Vergangenheit. Vielmehr treffe ich auf Peter Schöttel und Dritan Baholli (Konditionstrainer, Anm.), mit denen ich bei Wr. Neustadt zusammen gearbeitet habe. Mit beiden stehe ich nach wie vor in Kontakt, daher freue ich mich schon auf das Wiedersehen. Auf das Spiel im St. Hanappi sowieso, da dort immer eine besondere Atmosphäre herrscht.

Das Interview führte Matthias Nemetz

Aigner: Direktes Saisonziel war es nicht, da in der Mannschaft ein gewisser Wechsel vollzogen wurde. Natürlich sollen und wollen wir ganz vorne mitspielen, das ist klar.

LAOLA1: Nun fehlen schon 14 Punkte auf Austria Lustenau. Macht man sich da noch Hoffnungen auf den Meistertitel oder resigniert man schon ein wenig?

Aigner: Wir geben sicher nicht auf. Das wäre das Schlechteste, was die Mannschaft zu so einem Zeitpunkt tun könnte. Man braucht aber auch nicht blauäugig sein und sagen, dass man sofort wieder ran kommt. Austria Lustenau spielt eine extrem starke Saison, zeigt kein Anzeichen von Schwäche. Es wird sehr, sehr schwer, aber wir geben nicht auf.

LAOLA1: War die Perspektive „Aufstieg“ ausschlaggebend für den Wechsel nach Altach?

Aigner: Altach war immer eine gute Adresse, war in den letzten Jahren in der Ersten Liga immer vorne dabei und hat nur knapp den Aufstieg verpasst. Ich bin hierher gekommen, um oben mitzuspielen. Jetzt hat es zwar nicht so gut begonnen, aber wir werden kämpfen.

LAOLA1: Jetzt steht das schwere Auswärtsspiel in St. Pölten am Programm. Was erwartest du in diesem Spiel?

Aigner: Zunächst freue ich mich erst einmal auf das neue Stadion. Ich war noch nie dort und bin schon sehr gespannt, was die Arena zu bieten hat. Das Spiel selber wird sehr schwer, St. Pölten hat eine gute Mannschaft und steht auch in der Tabelle vor uns. Wir müssen aber auf uns und unsere Stärken schauen. Ich würde es so sagen: Wir haben Respekt, aber in Ehrfurcht werden wir sicher nicht erstarren.