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"Wir sind immer noch am Leben"

Lionel Messis ersten großen Titel mit Argentiniens Fußball-Nationalelf will ein Landsmann verhindern.

Paraguays argentinischer Trainer Ramon Diaz stellte bei der Copa America in Chile mit den Weiß-Roten bereits Brasilien erfolgreich ein Bein.

Argentinien sollte im Halbfinale in der Nacht auf Mittwoch (01.30 MESZ) damit gewarnt sein.

Torflaute bei Argentinien

Die "Albiceleste" geht in Concepcion als Favorit in die Partie, obwohl Messi und Co. mit Toren geizen. Überschaubare vier Treffer erzielten die Argentinier im bisherigen Verlauf der 44. Auflage von Südamerikas Kontinentalmeisterschaft.

Im zweiten Halbfinale traf Gastgeber Chile bereits am Montag in Santiago auf Außenseiter Peru. Das Finale steigt am Samstag ebenfalls in der Hauptstadt.

Paraguay hofft im Spiel gegen den großen südlichen Nachbarn auf das zweite Copa-Finale in Folge. 2011 musste sich die "Albirroja" im Endspiel von Buenos Aires Rekordsieger Uruguay (15 Titel) geschlagen geben.

Argentinien war beim Heim-Turnier bereits im Viertelfinale gescheitert. Vier Jahre später will der 14-fache Copa-Champion diese Schmach ausmerzen und den ersten Titel seit 22 Jahren auf A-Team-Ebene holen.

Messi traf nur einmal

Vor allem auf Messi ruhen wieder einmal alle Hoffnungen. Der Superstar vom FC Barcelona traf in Chile bis dato aber nur einmal - per Elfmeter gegen Paraguay.

Beim 2:2 in der Gruppenphase gaben die Argentinier eine 2:0-Führung noch aus der Hand. Beim 5:4 i.E. (0:0) gegen Kolumbien im Viertelfinale präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Gerardo Martino dann im Abschluss glücklos, in der Heimat kam Kritik an der Torflaute von Messi auf.

Sergio Aguero sprang für seinen langjährigen Sturmkollegen in die Bresche. "Leo ist immer unter Druck, Tore zu erzielen. Natürlich kann jeder Fehler machen, aber er riskiert und versucht es wieder und wieder. Und das spornt uns an", sagte der Angreifer von Manchester City, der mit Messi bereits die U20-WM 2005 sowie Olympia 2008 gewonnen hat.

Paraguay als Favoritenschreck

Paraguay präsentierte sich bisher immerhin als schwer zu knackende Nuss. Gegen Argentinien blieb der Weltranglisten-85. in den Gruppenspielen ebenso ungeschlagen wie gegen Uruguay (1:1).

Im Viertelfinale wurde Brasilien mit 4:3 i.E. aus dem Bewerb bugsiert. "Nicht viele haben an uns geglaubt, aber wir haben unsere Ziele erreicht und sind immer noch am Leben", meinte Verteidiger Pablo Aguilar, der wie Messi bei eine Gelb-Verwarnung für das mögliche Finale gesperrt wäre.

Als erfolgreich hat sich jedenfalls die Bestellung von Ramon Diaz zum Teamchef erwiesen. Der 55-Jährige kam im Vorjahr als Meistermacher von River Plate zum paraguayischen Verband. Dieser musste dafür viel Kritik aus dem Lager der Ex-Internationalen einstecken.

Diaz, der in seiner aktiven Karriere u.a. für River, Inter Mailand, Monaco und neben Diego Maradona für seine Heimat stürmte, ließ dies an sich abprallen. Dem Duell mit seinen Landsleuten blickte er hoffnungsvoll entgegen: "Argentinien hat das beste Nationalteam der Welt. Aber wir kennen sie gut."