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Jordi Alba bringt Spanien auf die Siegerstraße

Jordi Alba bringt Spanien auf die Siegerstraße

Spanien hat mit weltmeisterlicher Souveränität die Neuauflage des EM-Endspiels gegen Italien beim Confederations Cup in Brasilien perfekt gemacht.

Beim 3:0 (1:0) im letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Afrikameister Nigeria agierten die seit 25 Spielen ungeschlagenen Spanier möglichst kräfteschonend für das Halbfinale, das am Donnerstag ebenfalls in Fortaleza stattfinden wird. Uruguay gab sich zeitgleich gegen Tahiti beim 8:0 (4:0) keine Blöße und trifft am Mittwoch im Halbfinale auf Gastgeber Brasilien.

Alba schnürt Doppelpack

Jordi Alba erzielte bereits in der dritten Spielminute nach einem Kombinationswirbel über sieben Stationen den ersten Treffer vor 51.263 Zuschauern. Fernando Torres (62.) mit seinem fünften Turniertor und erneut Alba (88.) erhöhten zum standesgemäßen Erfolg. Bei der Fußball-EM im letzten Jahr hatte Spanien mit 4:0 über Italien triumphiert.

Nationaltrainer Vicente del Bosque setzte auf seine Erstbesetzung und sah einen rasanten Auftakt. Nach knapp einer Minute scheiterte Andres Iniesta noch an Nigerias Torwart Vincent Enyeama, wenig später war der Kapitän machtlos.

Im Anschluss an ein feines Zusammenspiel spanischer Fußballschule vollendete Alba souverän mit links. Pechvogel Kenneth Omeruo legte dem Linksverteidiger den Ball unglücklich auf und musste nach elf Minuten auch noch verletzt vom Platz.

Nigeria im Abschluss mangelhaft

Trotz des frühen Rückschlags zeigte der Afrikameister eine mutige, sehr offensive Vorstellung, offenbarte aber erneut mangelhafte Effektivität im Abschluss. Zunächst traf John Obi Mikel nur Innenverteidiger Sergio Ramos (11.), dann prüfte Sunday Mba Victor Valdes (20.).

Der Keeper des FC Barcelona erhielt nach den Einsätzen von Iker Casillas und Pepe Reina als dritter spanischer Schlussmann beim Confed Cup seine Bewährungschance und parierte auch den Kopfball von Joseph Akpala (28.) sicher. Somit treten die Super Eagles nur mit dem Erfolg über Tahiti die Heimreise an.

Bei Saunawetter sparten die Iberer Energie für das anstehende Duell mit Italien, spielten sorglos und ließen selten ihre gewohnte Klasse aufblitzen. Nach Pass von Roberto Soldado traf Cesc Fabregas (39.) nur den Pfosten, der Abpraller fiel in die Arme von Enyeama.

Torrs trifft mit erster Ballberührung

Während sich die Nigerianer mit jugendlicher Unbekümmertheit zu grün vor dem gegnerischen Tor präsentierten und für ihre Mühen nicht belohnten, schlug Torres in Stürmermanier eiskalt zu.

Mit der ersten Ballberührung nach seiner Einwechslung wahrte der Angreifer des FC Chelsea per Kopf die Führung in der Torjägerliste und empfahl sich eindrucksvoll für die Halbfinal-Startelf. Nur wenig später verpasste der 29-Jährige allerdings seinen sechsten Treffer bei diesem Confed Cup (66.).

Für Spanien war es in der Schlussphase nur noch ein besseres Schaulaufen, bei der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft von Stephen Keshi war der Tank leer. Bezeichnend für das Chancendilemma der Nigerianer: Auch völlig frei stehend verstolperte der eingewechselte Gambo Muhammad (74.) aufgeregt den Ehrentreffer. Stattdessen umkurvte Alba lässig Enyeama und schob zum 3:0 ein.

Uruguay fertigt Tahiti 8:0 ab

Im zeitgleichen Spiel in Recife hat eine B-Auswahl aus Uruguay leicht und locker den Einzug ins Halbfinale geschafft und das brisante Duell mit Brasilien perfekt gemacht. Beim 8:0 (4:0) gegen den krassen Außenseiter Tahiti stellte der Südamerikachampion am Sonntag zudem eine Bestmarke auf. Abel Hernandez erzielte nach 79 Sekunden den schnellsten Treffer der Turniergeschichte.

Mit drei weiteren Toren (24./45.+1/67./Foulelfmeter) schaffte der Angreifer zudem als erst vierter Spieler in der Confed-Cup-Historie vier Tore in einem Spiel. Die weiteren Tore zum zweithöchsten Erfolg bei einer Mini-WM im Pernambuco-Stadion von Recife erzielten Diego Lopez (27.), Nicolas Lodeiro (61.) und der spät eingewechselt Luis Suarez (82./90.).

Südamerikanisches Duell im Halbfinale

Am Mittwoch kommt es im Semifinale in Belo Horizonte nun zum Aufeinandertreffen mit Rekordchampion Brasilien. Das Duell weckt am Zuckerhut schmerzhafte Erinnerungen an den sogenannten Maracanazo, als Uruguay 1950 Brasilien bei der Heim-WM im Maracana-Stadion durch ein 2:1 den sicher geglaubten Titel entriss.

Auch Uruguays Trainer Oscar Tabarez dachte wohl schon an das bevorstehende Nachbarschaftstreffen und tauschte sein Team gegen Tahiti komplett aus. Er verzichtete somit gleich auf seine drei Starangreifer Diego Forlan, Luis Suarez und Edinson Cavani. Die Nummer vier des zweifachen Weltmeisters füllte die Lücke problemlos. Hernandez war in der 2. Minute erstmals zur Stelle.

Tahiti blieb auch in seinem letzten Turnierspiel seiner Taktik treu, zwar sehr defensiv, aber nicht ängstlich zu spielen. Fast 40 Prozent Ballbesitz verdeutlichten dies. Ihr einziger Profi, Marama Vahirua, trieb das Team immer wieder nach vorne. Der ersehnte zweite Turniertreffer wollte aber nicht gelingen.