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Die Bayern trennen 90 Minuten vom "Finale dahoam"

Die Bayern trennen 90 Minuten vom

Bayern München trennen nur mehr 90 Minuten oder etwas mehr vom Heim-Finale in der Fußball-Champions-League.

Nach dem 2:1-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid dürfen sich David Alaba und Co. am Mittwoch (Ab 20:15 Uhr im LIVE-Stream) im Bernabeu-Stadion berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen, zumal schon ein Unentschieden zum Weiterkommen reichen würde.

Der zweite Finalteilnehmer wurde bereits am Dienstag im Duell des FC Barcelona mit Chelsea (Hinspiel 0:1) ermittelt.

Real tankte Selbstvertrauen

Die Münchner schonten am Samstag in der Bundesliga fast alle Stammspieler für die Partie in der "Königsklasse" und holten unabhängig davon einen 2:1-Auswärtserfolg gegen Bremen. Der Titel von Borussia Dortmund ist trotzdem seit Samstag amtlich. Für Real schaut es da deutlich besser aus.

Mit dem 2:1-Sieg in "El Clasico" im Camp Nou gegen den FC Barcelona tankten die Madrilenen viel Selbstvertrauen, zudem stehen sie mit sieben Punkten Vorsprung vier Runden vor Schluss so gut wie sicher als Meister fest.

"90 min im Bernabeu sind sehr lang"

"Wir haben einen großen Schritt vorwärts gemacht, sind aber noch nicht am Ziel. Der Sieg hat uns jedenfalls viel Selbstvertrauen für die anstehenden Spiele gegeben", sagte Real-Kapitän Iker Casillas. Und der Deutsche Mesut Özil fügte hinzu:

"Wir wollen wie gegen Barcelona weitermachen". Das Madrider Sportblatt "Marca" schrieb am Dienstag in Deutsch auf seiner Titelseite "90 Minuten im Bernabeu sind sehr lang".

Fünf Spiele, fünf Siege, 22 Tore

Die "Königlichen" haben in der Champions League alle fünf Saisonheimspiele ohne Mühe gewonnen (22 erzielte Tore), saisonübergreifend gab es in den jüngsten elf Partien vor eigenem Publikum gleich zehn Siege.

Hoffnungsvoll ist auch die Heimbilanz gegen deutsche Teams mit 17 Siegen bei nur drei Remis und zwei Niederlagen.

"Mou" will den dritten UCL-Sieg

Öfter aufgestiegen in einem direkten Europacup-Halbfinal-Duell sind aber die Münchner (1976, 1987, 2001). Real behielt nur im Jahr 2000 die Oberhand.

Der zuletzt immer wieder Pressekonferenzen meidende Coach Jose Mourinho peilt bereits seinen dritten Champions-League-Titel nach jenen mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) an. Den letzten hatte er ausgerechnet im Bernabeu-Stadion mit einem 2:0-Sieg gegen die Bayern gefeiert.

Bayerns Kampfgeist macht Mourinho Sorgen

Jose Mourinho erwartet von Bayern München keine Defensivtaktik. Der Trainer des spanischen Fußball-Rekordmeisters betonte am Dienstag in Madrid: "Die Bayern wissen, dass sie praktisch ausgeschieden sein werden, wenn sie kein Tor erzielen."

Die Münchner rund um ÖFB-Teamspieler David Alaba gehen mit einem 2:1-Vorsprung in die Partie. "Der FC Bayern kennt unser offensives Potenzial", sagte Mourinho.

Über das Team von Trainer Jupp Heynckes meinte der Portugiese: "Was mir bei den Bayern am meisten Sorgen macht, ist der erbitterte Kampfgeist."

Mourinho will Real die Treue halten

Die Münchner hätten ein sehr gutes Team und einen sehr guten Trainer. "Die Stärke einer Mannschaft ist wichtiger als die Qualität einzelner Spieler, und der FC Bayern hat diese Stärke."

Mourinho war bemüht, die Euphorie bei den Madrilenen nach ihrem 2:1-Sieg am Samstag im "Clasico" gegen den FC Barcelona zu dämpfen.

"Das waren nur drei Punkte in einem Marathon, der mit dem Tempo eines 1.500-Meter-Laufs zurückgelegt wird."

Zu den anhaltenden Spekulationen über seinen möglichen Weggang von Real mit Saisonende sagte Mourinho: "Ich habe einen Vertrag, und es gibt keinen Grund, den Verein zu wechseln."

Nach dem Ende der Spielzeit werde er aber mit der Vereinsführung von Real über die Zukunft sprechen. "Dann werden wir sehen, was das Beste für alle sein wird."

"Bayerische Sternstunde" ist gefragt

Aufgrund des Auswärtstores scheinen die Madrilenen leicht in der Favoritenrolle zu sein. Das war auch bei den Aussagen der Münchner herauszuhören.

"Uns erwartet eine ganz schwierige Aufgabe, wir haben großen Respekt und werden eine bayerische Sternstunde brauchen", war sich Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bewusst.

"Größte Herausforderung" der Saison

Coach Jupp Heynckes sprach von der "größten Herausforderung" in der laufenden Saison, traut seiner Mannschaft aber alles zu.

"Die Mannschaft hat im ersten Spiel gezeigt, dass sie auf dem selben Niveau wie Real spielen kann. Und wir sind auch in Madrid in der Lage zu treffen", sagte Bayerns optimistischer Trainer.

Schweinsteiger nicht in Top-Form

Die Hoffnungen der Münchner ruhen vor allem in Manuel Neuer, der die Madrilenen mit tollen Paraden zur Verzweiflung bringen soll. "Uns erwartet ein heißes Spiel", wusste der Bayern-Tormann, der im 45. Saisonspiel zum 28. Mal ohne Gegentreffer bleiben möchte.

Im Mittelfeld soll Bastian Schweinsteiger für die nötige Stabilität sorgen, auch wenn er nach zwei schweren Verletzungen noch nicht in Topverfassung ist. "Ich will der Mannschaft so helfen, dass wir ins Finale kommen", kündigte Schweinsteiger an.

Elf Spieler sind vorbelastet

Im Mittelpunkt stehen wird am Mittwoch auch der ungarische Schiedsrichter Viktor Kassai.

Mit Alaba, Jerome Boateng, Philipp Lahm, Holger Badstuber, Luiz Gustavo, Toni Kroos und Thomas Müller sowie Sergio Ramos, Fabio Coentrao, Xabi Alonso und Gonzalo Higuain droht nämlich zahlreichen Spielern bei einer weiteren gelben Karte eine Sperre im Finale am 19. Mai in München.

Bis zu 3.000 Euro pro Karte

Das Interesse an der Partie ist so groß, dass am Schwarzmarkt bis zu 3.000 Euro für eine Eintrittskarte geboten wurden.

"Ich hoffe, dass das Bernabeu-Stadion das erste Tor schießt. Wenn wir die Liebe des Publikums zu spüren bekommen, spielen wir besser", setzt Ronaldo auf die Unterstützung der 80.000 Anhänger.