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Alaba: "Ohne Fans ist Fußball einfach nicht dasselbe"

Alaba:

Francesco Totti darf sich seit Dienstag ältester Champions-League-Torschütze nennen.

"Grande Francesco", wie er in Italien genannt wird, sicherte seiner Truppe beim Auswärts-1:1 gegen Manchester City mit einem Lupfer einen Punktgewinn.

Der Stürmer war drei Tage nach seinem 38. Geburtstag erfolgreich und brach den bisher von Ryan Giggs (37 Jahre und 290 Tage/2011/Manchester United) gehaltenen Rekord.

Totti spuckt keine großen Töne

"Ich bin stolz auf den Rekord, aber ich hoffe, dass ich weitermache und hier nicht aufhöre. Ich bin zwar 38, aber fühle mich nicht so", sagte Totti nach seinem "historischen" Torerfolg.

Noch mehr als die neue Bestmarke freute den Angreifer die Vorstellung seines Clubs in Manchester. "Ich bin glücklich. Wir haben eines der besten Spiele absolviert, die die Roma je in Europa gezeigt hat", meinte der Italiener.

In Rom ist Totti ein Volksheld. Nie hat er den Club verlassen, bei dem er als 17-Jähriger seinen Einstand in der Serie A feierte. Seine Hochzeit wurde live im Fernsehen übertragen - eine schillernde Symbolfigur voller Selbstironie, Genialität und auch Allüren.

"Das Geheimnis meines Erfolgs? Vielleicht die Tatsache, dass ich gar nicht merke, wie gut ich bin", hat er einmal gesagt. Oder: "Ein Tor ist für mich wie der Kuss einer Frau."

Beginn einer fantastischen Geschichte?

Gegen ManCity überhob er Joe Hart gefühlvoll zum 1:1 (23.), nachdem Sergio Aguero die Engländer mit einem selbst herausgeholten und verwandelten Elfmeter (4.) in Führung gebracht hatte.

"Sein Talent hat vor dem Tormann den Unterschied ausgemacht", freute sich Roma-Trainer Rudi Garcia. Die Italiener gaben damit im siebenten Saison-Pflichtspiel erstmals Punkte ab, konnten damit aber sehr gut leben.

"Wir hatten alles zu gewinnen und nichts zu verlieren. Durch den Punkt können wir jedem anderen Spiel in dieser Gruppe mit Selbstbewusstsein entgegensehen. Ich hoffe, dass das der Beginn einer fantastischen Geschichte für die Roma ist", sagte Garcia.

"Es war frustrierend"

City schaffte dagegen zum vierten Mal in Folge keinen Sieg im ersten Champions-League-Saison-Heimspiel.

"Wir sind sehr enttäuscht, dass wir erst einen Punkt haben. Es war frustrierend, wir haben nicht so gespielt, wie wir es normalerweise in unserem Stadion machen", ärgerte sich Trainer Manuel Pellegrini.

Seine Elf hat damit nach zwei Spielen (zum Auftakt 0:1 bei Bayern München) wie auch schon in den Saisonen 2011/12 und 2012/13, wo jeweils das Aus folgte, erst einen Zähler auf dem Konto und steht daher in den anstehenden Partien gegen das punktlose Schlusslicht ZSKA Moskau schon unter Zugzwang.

PSG-Scheich jubelt

Paris St.Germain ist vorerst die Nummer eins in der Gruppe F der Champions-League.

Mit einem zum Teil beeindruckenden Auftritt beim 3:2-Sieg gegen den FC Barcelona ließ Frankreichs Meister auch ohne den an der Ferse verletzten Zlatan Ibrahimovic die zuletzt aufgekommene "Mini-Krise" hinter sich.

PSG ist zwar diese Saison unbesiegt, hat aber in zehn Bewerbspielen gleich sechs Mal remisiert. "Wir hatten drei schwierige Wochen hinter uns mit vier Remis in fünf Spielen. Ich glaube, dass das jetzt der Weckruf war", sagte Vereins-Präsident Nasser Al-Khelaifi.

Den Erfolg bezeichnete er als "schönsten" in seiner bisherigen Zeit bei PSG. "Es sind drei sehr wichtige Punkte, die wir uns verdient haben. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und den Trainer", jubelte Al-Khelaifi.

Die Franzosen hatten Barca genauestens analysiert und die Schlüsse daraus gezogen. "Wir haben in der Analyse gesehen, dass sie zwar kein Gegentor kassiert, aber immer klare Chancen zugelassen hatten. Sie nehmen sehr viel Risiko", sagte Coach Laurent Blanc.

Gegen PSG wurden gleich drei Unachtsamkeiten bestraft. David Luiz leitete den Sieg schon in Minute zehn ein, es war der erste Gegentreffer der Spanier im bewerbübergreifend achten Saisonspiel.

Marco Verratti (26.) und Blaise Matuidi (54.) legten zwei weitere Tore nach und offenbarten die Defensivmängel Barcas.

"Wir haben einen Sieg gebraucht"

"Wir hatten nicht mehr Ballbesitz, haben ihnen aber Probleme bereitet, wenn wir den Ball hatten. Wir sind unheimlich zufrieden, es war eine kollektiv starke Leistung der Mannschaft", resümierte Blanc.

Für ihn persönlich war es ein wichtiger Sieg, war doch nach dem mageren Start zuletzt schon Kritik geäußert worden. "Es ist eine harte Zeit gewesen, obwohl wir noch kein Spiel verloren hatten. Wir haben so einen Sieg gebraucht", betonte der PSG-Trainer.

Alaba gegen Geisterspiele

Nicht einfach war auch das Spiel für Bayern München bei ZSKA Moskau.

Vor leeren Rängen aufgrund rassistischen Fehlverhaltens der ZSKA-Fans war Deutschlands Rekordmeister in der Chimki-Arena zwar tonangebend, ließ aber doch immer wieder gute Konterchancen der über weite Strecken nur defensivorientierten Hausherren zu.

Am Ende reichte es für den zweiten 1:0-Sieg in Folge nach jenem gegen Manchester City, es war der 100. der Bayern in der Champions League.

"Es war ein harter Kampf, und es waren drei wichtige Punkte für uns", sagte ÖFB-Star David Alaba. Die Partie sei eigenartig gewesen. "Ohne Fans ist Fußball einfach nicht dasselbe", erklärte der Defensivspieler.

Chelsea siegt ohne zu glänzen

Die Bayern sind als einziges Team der Gruppen E bis H noch makellos. Neben deren Gruppe-E-Verfolger AS Roma und PSG haben auch Chelsea (G) und der FC Porto (H) immerhin schon vier Zähler geholt.

Chelsea schaffte es ohne Glanz Sportings Serie von 16 Europacup-Heimspielen ohne Niederlage zu beenden. "Drei Punkte sind drei Punkte", resümierte Chelsea-Coach Jose Mourinho nach dem 1:0-Sieg.

Sein Kapitän John Terry kam übrigens genauso wie Barcelonas Andres Iniesta zum 100. Einsatz in der "Königsklasse". Barcas Xavi ist nach seinem 143. Einsatz seit Dienstag alleiniger CL-Rekordspieler.

Seine Truppe kann jetzt mit viel Selbstvertrauen ins Liga-Topspiel gegen den noch schlechter gestarteten Vizemeister AS Monaco am Sonntag gehen, als Tabellenvierten fehlen PSG nach acht Spielen fünf Punkte auf Spitzenreiter Olympique Marseille.

In der "Königsklasse" führen die Pariser (4) hingegen die Tabelle vor Barca (3) und Ajax Amsterdam (2) sowie APOEL Nikosia (1) an.

Enrique trauert Sieg nach

Für Barca war es der erste Rückschlag in der laufenden Saison. Auch Tore der beiden Offensiv-Superstars Lionel Messi (12.) und Neymar (56.) waren zu wenig, da ein Angriffs-Furioso in der Schlussphase unbelohnt blieb.

"In den letzten 25 Minuten haben wir unser Spiel spielen können und hätten auch den Ausgleich erzielen können", sagte Barca-Trainer Luis Enrique.

Die auch ohne Ibrahimovic brandgefährlichen Pariser hätten ihn nicht überrascht. "Wir kennen ihr Potenzial, sie sind ein Titelanwärter", meinte Luis Enrique.

Für seine Mannschaft gilt es nun, in den beiden Duellen mit Ajax auf Aufstiegskurs zu bleiben. "Wir haben schon vorher gewusst, dass es nicht einfach wird aufzusteigen", betonte der Barcelona-Trainer.