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"Weiß nicht, was die in der Champions League wollen"

Marcel Sabitzer stellte sich als Erster.

Nach der bittersten Niederlage ihrer Karriere war es freilich für die Salzburger Spieler nicht einfach, sich zu erklären. Die Niedergeschlagenheit war jedem Spieler dabei spürbar anzumerken.

Kein Wunder, das 0:3 in Malmö im Playoff-Rückspiel zum Einzug in die Gruppenphase der Champions League ließ den großen Traum dieser Saison zerplatzen. Für den alle überhaupt in erster Linie in Salzburg spielen.

Frust und Enttäuschung waren zu sehen und zu hören. „Wenn die mit neun Mann hinten stehen und nur den eigenen Sechzehner zustellen, wird es schwierig. Wir haben aber keine richtige Torchance gehabt, so müssen wir das akzeptieren“, gab Sabitzer dafür ein Beispiel.

Der Steirer, der in der zweiten Hälfte für Massimo Bruno eingewechselt wurde, wollte es beim Stand von 0:2 gemeinsam mit der Mannschaft richten, doch es halfen alle Bemühungen nichts.

Bei LAOLA1 sprach der 20-jährige ÖFB-Teamkicker über mögliche Gründe für das CL-Aus.

LAOLA1: Haben die Umstellungen in der Startelf die Mannschaft beeinflusst?

Marcel Sabitzer: Mit dem hat das nichts zu tun. Jeder, der bei uns im Kader steht, hat die Berechtigung zu spielen. Der Trainer hat so aufgestellt. Es hat vielleicht nicht so hundertprozentig funktioniert in der ersten Hälfte, aber im Endeffekt brauchen wir uns auf nichts rausreden. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben.

LAOLA1: Habt ihr euch die Schneid abkaufen lassen?

Sabitzer: Wir haben zu viel Respekt gezeigt, sie haben uns die Schneid mit ihren harten Zweikämpfen abgekauft, schmutzig gespielt und deswegen haben sie die Partie gewonnen. Ich will nicht Malmö schlechtreden, aber etwas anderes als zweikampfbetont zu spielen und hohe Bälle habe ich von ihnen nicht gesehen. Sie haben zwar 3:0 gewonnen, ich weiß allerdings nicht, was die in der Champions League wollen. Aber wir haben verloren, deswegen haben wir keine Berechtigung dafür.

LAOLA1: Fehlt der Mannschaft die Reife?

Sabitzer: Da sind Spieler dabei, die das schon oft genug miterlebt haben, das hat nichts damit zu tun. Ich weiß nicht, ob wir nicht wach genug waren. Man muss eben dagegenhalten.

LAOLA1: Spielte die Kulisse eine Rolle?

Sabitzer: Wir haben uns vor dem Spiel alle möglichen Videos angeschaut, sogar vom Hexenkessel hier. Das hatte uns eigentlich nicht zu beeindrucken, wie das Spiel begonnen hat. Wir wussten, was auf uns zukommt. Aber wir haben nicht gewusst, wie wir damit umgehen müssen.

LAOLA1: War Salzburg davon zu beeindruckt vor der Pause?

Sabitzer: Ich bin da nicht am Platz gestanden, ich bin vielleicht der Falsche, den Sie da fragen und ich werde für keinen anderen die Antwort geben können. Aber mich hat das nicht beeindruckt.

 

Das Gespräch führte Bernhard Kastler